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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben."

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben."


Chronologisch Thread 
  • From: "Peer Ponocny" <P.Ponocny AT gmx.de>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>, ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben."
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 12:11:02 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Hallo Patrick,

ich habe den erwähnten Bericht (noch) nicht gesehen. Dass die Fronten
zwischen Waffenbesitzern und Waffengegnern zunehmend verhärten, habe ich
zumindest in Foren in letzter Zeit immer wieder mitbekommen. Den Begriff
Lobby würde ich hier hinterfragen, das hat meistens eine sehr negative
Konnotation. Eine wirklich organisierte Lobbyarbeit habe ich bisher kaum
wahrgenommen. Es sind vielmehr die einzelnen Waffenbesitzer (Schützen, Jäger
etc.) und einige Verbandsfunktionäre, die sich gegen eine weitere
Verschärfung der geltenden Gesetze wehren. Dass sie damit bisher (seit 2002)
auf überwiegend taube Ohren stoßen, spricht gerade auch gegen eine (starke)
Lobby.

Wenn man im näheren Umkreis selbst eine Straftat mit Waffen erlebt hat, ist
man natürlich kritisch gegenüber Waffenbesitzern und Waffenbesitz
eingestellt, ginge mir persönlich vielleicht auch so. In diesem Fall ist es
dann vielleicht auch schwierig, rein sachliche Argumente aus der anderen Ecke
gelten zu lassen, aber ich versuche es trotzdem:
Alle Zahlen sprechen dafür, dass es schon jetzt einen bewussten und
vorsichtigen Umgang mit Waffen gibt. Anders ließe sich nicht erklären, dass
es bei über 3 Millionen Waffenbesitzern und geschätzten 10 Millionen legalen
Waffen in Deutschland zu so gut wie keinen Straftaten oder sonstigen
Tötungen/Körperschäden kommt.

Dies wird insbesondere deutlich, wenn man diese Zahlen ins Verhältnis zu
anderen gefährlichen Dingen setzt, beispielsweise die Anzahl der Autos in
Deutschland und die Zahl der Unfalltoten oder Verletzten.

Auch aus meiner persönlichen Erfahrung (Sportschütze) mit Vereinskameraden
kann ich nur bestätigen, dass sich alle ihrer Verantwortung bewusst sind. Wer
die im Umgang mit Waffen erforderliche Sorgfalt nicht zeigt, ist aus dem
Verein schneller draußen, als er überhaupt eine Gelegenheit bekommt, eine
Waffe legal zu erwerben. Darauf achten wir schon aus Eigenschutzinteresse.
Wer will schon neben jemandem stehen, der eine scharfe Waffe in der Hand hat,
aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht sicher damit umgehen kann.


Was die Frage der Großkaliberwaffen angeht:
Da kann man genauso fragen, warum Autofahrer unbedingt so schnelle und große
Autos brauchen. Natürlich kann man auch mit kleinerem Kaliber schießen und
mit langsamen und kleinen Autos fahren.

Im Gegensatz zu den Autos, bei denen eine solche Vorschrift vielleicht
tatsächlich zu einer merklichen Verbesserung der Sicherheit in der
Öffentlichkeit führen würde, wäre dies aber bei den Waffen nicht der Fall.
Einmal weil, wie gesagt, die Statistik schon heute dagegen spricht, dass
legale Waffen ein wirkliches Problem darstellen, zum anderen, weil auch
kleinkalibrige Waffen töten können.

Ich hoffe meine Ausführungen waren hilfreich.

Gruß

Peer



-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Tue, 24 Apr 2012 10:28:49 +0200
> Von: Patrick Schiffer <info AT patrick-schiffer.de>
> An: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben."

> http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=10221190
>
> Ich bin kein Schütze. Ein sehr guter Freund von mir war Lehrer an der
> Realschule in Winnenden. Er hat das überlebt. Und er hat mich zu diesem
> Thema aufgeweckt. Ich bin auf dieser ML, weil ich die Argumente der
> Schützen gerne besser verstehen will. Der Bericht in der ARD bestätigt
> meine Annahme, dass die Fronten verhärtet sind und die Waffenlobby
> teilweise sehr verdeckt agiert, was ich nicht für beruhigend halte.
>
> Ich würde mir eine offenere Diskussion in der Öffentlichkeit und einen
> noch vorsichtigeren und bewussteren Umgang mit Waffen und mit den diesen
> betreffenden Gesetzen in Deutschland wünschen. Dazu gehört auch eine
> Diskussion über grosskalibrige Waffen und deren Sinn im Sport. Kann mir
> das hier jemand erklären, wozu diese unbedingt benötigt werden?
>
> Vielleicht bringt der Bericht ja den einen oder anderen zum Nachdenken.
> Der Umgang mit Waffen kann meiner Meinung nicht kritisch genug
> betrachtet werden. Damit meine ich nicht, daß man das Sportschiessen
> verbieten soll.
>
> Petri Heil,
> Patrick
> --
> Ag-waffenrecht mailing list
> Ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-waffenrecht




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