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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben."

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

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Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben."


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Hammer <axel-hammer AT gmx.de>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] ARD-Bericht "Waffen sind mein Leben."
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 11:54:21 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Mailgate by Daten-Treuhand.de - Datensicherheitsdienstleistungen

Hallo Patrick,

schön daß Du Dich meldest.

Die Fronten sind zum Glück nicht verhärtet. Es kostet aufgrund der Auflagen- und Quotenorientierten Berichterstattung nur sehr viel Energie, das Thema in eine Diskussionsnormalität zu bringen, die bei anderen Themen heute schon stattfindet.

Berichte in den Medien sind leider viel zu oft nicht dadurch bestimmt, daß man neutral sich einem Thema nähert und mehrere Standpunkte beschreibt. Die Zusammenfassung des Beitrages lässt erahnen, daß man aus dem Rohmaterial eine Story geschnitten hat, die reißerisch auf den Bildschirm kommt.
Das ist auch der Grund, warum viele Sportschützen und Jäger am liebsten gar nichts mehr sagen, denn es ist nahzu unmöglich zu verhindern, daß Aussagen herausgezogen und in falschem Zusammenhang neu zusammengesetzt werden. Auf der ML sind Leute, denen genau das passiert ist.

Beispiel am Rande (entnommen aus dem Trailer): "Und dann ist der Beamte, der die Genehmigungen ausstellt, selber auch noch Schütze!!" - ob die Aufregung wohl genauso groß ist, wenn der Metzger seine Wurst selber isst oder der Fahrprüfer vom TÜV selbst ein Auto und Führerschein hat? Da ist man eher der Meinung "gut so, der weiß worum es geht".

Der Umgang mit Waffen ist in Deutschland inzwischen sehr stark reglementiert. Hier meine ich Waffen, die von ihren Besitzern auf legalem Weg erworben wurden, Kriminelle werden von Verboten so oder so nicht tangiert. Vorsicht und bewusster Umgang steht an oberster Stelle. Kenntnisse und Fähigkeit müssen für angehende Jäger oder Sportler erworben und in Prüfungen, polizeilichen Führungszeugnissen etc. auch dem Staat gegenüber nachgewiesen werden. Hierzu zählt auch die sichere Verwahrung in einem Safe usw.

Schau Dir einfach auch mal diese Zusammenfassung an:
http://dl.dropbox.com/u/5278508/ag_waffenrecht/poster/wenn_ihr_nachbar_sportschuetze_ist_poster_A3.pdf

Die Stichworte "Groß- und Kleinkaliber" werden oft mit Verboten und Sinnhaftigkeit verwendet.
Es gibt sehr viele Sportdisziplinen, die über große Entfernungen (100, 300 oder 900m) betrieben werden. Damit eine Kugel so weit fliegt, benötigt sie eine gewisse Energie. Das geht nur bei schweren Kugeln, die einen entsprechenden Durchmesser benötigen.
Insofern wäre ein reiner Kleinkalibersport auf 50m begrenzt.

Das Schadenspotential einer Kalibergröße bemisst sich jedoch leider nicht durch den Durchmesser, sondern durch die Intention des Kriminiellen.
Klassische Geheimdienstwaffen waren kleinkalibrige, schallgedämpfte Pistolen oder Gewehre, siehe auch Wikipedia.

Es würde mich freuen, wenn Du mit Deinem (auch persönlichen Hintergrund und Bekannten) hier mitliest und auch kritisch Stellung beziehst.

Als Jäger oder Sportschützen benötigen wir immer wieder andere Perspektiven, um unsere Denkansätze mit dritten, unvoreingenommenen Meinungen wiederzuspiegeln und zu hinterfragen.

Alles, was wir diskutieren und erarbeiten ist in bester Piratenmanier öffentlich und jederzeit absolut transparent zu verfolgen.

Viele Grüße,
Axel


Patrick Schiffer schrieb:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=10221190

Ich bin kein Schütze. Ein sehr guter Freund von mir war Lehrer an der
Realschule in Winnenden. Er hat das überlebt. Und er hat mich zu diesem
Thema aufgeweckt. Ich bin auf dieser ML, weil ich die Argumente der
Schützen gerne besser verstehen will. Der Bericht in der ARD bestätigt
meine Annahme, dass die Fronten verhärtet sind und die Waffenlobby
teilweise sehr verdeckt agiert, was ich nicht für beruhigend halte.

Ich würde mir eine offenere Diskussion in der Öffentlichkeit und einen
noch vorsichtigeren und bewussteren Umgang mit Waffen und mit den diesen
betreffenden Gesetzen in Deutschland wünschen. Dazu gehört auch eine
Diskussion über grosskalibrige Waffen und deren Sinn im Sport. Kann mir
das hier jemand erklären, wozu diese unbedingt benötigt werden?

Vielleicht bringt der Bericht ja den einen oder anderen zum Nachdenken.
Der Umgang mit Waffen kann meiner Meinung nicht kritisch genug
betrachtet werden. Damit meine ich nicht, daß man das Sportschiessen
verbieten soll.

Petri Heil,
Patrick




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