ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Liquid Democracy in der Piratenpartei
Listenarchiv
- From: Alex Morlang <alx AT dd19.de>
- To: LD Entscheidungs- und Diskussionsplattformen in der Piratenpartei <ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG Liquid Democracy] Wozu Delegationen?
- Date: Fri, 9 Jul 2010 03:32:44 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-liquid-democracy>
- List-id: LD Entscheidungs- und Diskussionsplattformen in der Piratenpartei <ag-liquid-democracy.lists.piratenpartei.de>
Am 08.07.2010 um 21:21 schrieb Hans Brucker <hb AT anubia.de>:
> On 08.07.2010 20:22, Alexander Morlang wrote:
>> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
>> Hash: SHA1
>>
>> Am 08.07.10 19:16, schrieb Hans Brucker:
>>
>>> On 08.07.2010 18:49, Alexander Morlang wrote:
>>>
>>>> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
>>>> Hash: SHA1
>>>>
>>>> Am 08.07.10 16:44, schrieb Hans Brucker:
>>>>
>>>>
>>>>> On 08.07.2010 15:46, Jörg Blank wrote:
>>>>>
>>>>>
>>>> ...
>>>>
>>>>
>>>>
>>>>> Was ich geschrieben habe, bezieht sich auf *globale* und *zeitlich
>>>>> unbefristete* Delegationen.
>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>> Warum immer diese Wiederholungen?
>>>>
>>>> Also, nochmal für dich:
>>>> Wenn es keine globale Delegation gibt, dann delegiere ich halt alle
>>>> Themenbereiche an eine Person.
>>>>
>>>> Das sind ein paar Klicks mehr, sonst aber nicht.
>>>>
>>>> Und, wenn man das macht, gibt es sehr schnell Nerds, die genervt sind
>>>> und sich das per API zusammenscripten und publizieren.
>>>>
>>>> Eignet sich als schöne Fingerübung an der API.
>>>> ...
>>>>
>>>>
>>> Du hast gerade ein Argument gegen schreibende APIs gebracht. Diese
>>> sollten in einem Kollaborationswerkzeug zur politischen Meinungsbildung
>>> ausschliesslich der Transparenz dienen (Informations-Export), nicht dem
>>> Einstellen von Inhalten oder dem Ausüben von Stimmrechten, da kein
>>> Mensch überblicken kann, ob sich da nicht einzelne einen Vorteil
>>> verschaffen.
>>>
>> Ohne schreibende APIs nimmt man halt nen ruby webautomator, etc.
>>
>>
>>> Und ja, ich habe auch schon von Artisten gehört, die das mit einem
>>> Roboter auf der Website machen. Man kann das verhindern, mit Captchas,
>>> Rechenaufgaben, etc.
>>>
>> Oh,studiVZ ist da ja recht erfolgreich ;)
>>
>
> Natürlich kann man verbieten und wirksam unterbinden, dass man mit einem
> Roboter die Seite bedient, wenn das nicht vorgesehen ist.
>
> Dass in Extremfällen Missbräuche denkbar sind, rechtfertigt nicht, alles
> grundsätzlich freizugeben. Es gibt logs und jemand der über die API wirksam
> mit einem Roboter manipuliert wird schon statistisch auffallen und kann
> sanktioniert werden.
>
Wie du weißt, ist es sachlich falsch und eröffnet eine Diskussion über
sicherheitssimulation.
Ausserdem sind diese kontrollvorschläge nicht mit den Datenschutz vereinbar.
>>> Und ja, einige sind schneller mit dem Klicken als andere. Genau so, wie
>>> manche mehr Sitzfleisch haben oder schneller Reden. Das ist ein ganz
>>> anderes Thema.
>>>
>> Ja, und dann sind wir auch schnell bei Braillezeilen, etc.
>>
>> Kurz: verhindern lässt sich damit nichts, das weisst du auch, daher ist
>> es erstaunlich, das du mit argumenten hantierst, von denen du selbst
>> weisst, das sie sinnlos sind. Ich halte dich für intelligenter, als du
>> dich damit aussehen lässt.
>>
>> Aber erschweren, so das nur eine Elite über diese Werkzeuge verfügt,
>> aber Apps, Applikationen, die die Bedienung vereinfachen, spezielle
>> Frontends für Behinderte, etc. effektiv nicht stattfinden.
>>
>> Übrigens eine Diskussion/Debatte, welche im Kontext des LV-Berlin schon
>> lange geführt wurde und daher aus meiner Sicht eine langweilige
>> Wiederholung ist.
>>
>
> Ja, teilweise war ich bei diesen Debatten dabei, das heisst aber nicht,
> dass ich mit allem einverstanden bin, was da gesagt wurde.
>
> Die unlimitierte Freigabe der APIs bedeutet einen Toolwettbewerb, den am
> allerwenigsten die Braille-User gewinnen würden.
>
> Ist der Zugang über eine barrierefreie Weboberfläche gelöst, ist auch
> völlig irrelevant ob ein normaler Browser oder ein Braillegerät verwendet
> wird, weil alle state-of-the-art Eingabegeräte dann zur Verfügung stehen.
> Das ist eine ganz andere Ebene.
>
Eine nichtfreigabe bevorteilt die digitale Elite, welche ihre tools trotzdem
einsetzen wird.
>>>>>> Ziel des LD/LF muss es sein diese Huerden zu senken und ich denke das
>>>>>> erreicht man durchaus auch mit der Moeglichkeit der Delegation.
>>>>>>
>>>>>>
>>>>> Das sehe ich auch so. Halte aber *globale* und *zeitlich unbefristete*
>>>>> Delegationen im Bereich der politischen Meinungsbildung für
>>>>> Beteiligungssimulation.
>>>>>
>>>>>
>>>> Global und zeitlich unbefristet.
>>>>
>>>> Niemand diskutiert über Zeitlich unbefristet, ausser die Einäugigen,
>>>> welche auf dem Auge des "State of the Art" blind sind.
>>>>
>>>> Die Mitglieder des LV Berlin sehen es z.B. so, das Accounts nach einem
>>>> Jahr nichtlogin inaktiv werden sollen, bis das Mitglied sich wieder
>>>> eingeloggt hat.
>>>>
>>> 1 Jahr nichtlogin. Gähn.
>>>
>> War das ein Argument?
>>
>
> Das war ein Hinweis darauf, dass ein Jahr keine relevante Frist ist. Da
> kannst du auch 10 Jahre draus machen, ist effektiv dasselbe.
>
Dann schreib das bitte auch.
>>>> Im LF abgestimmt, dann im RL beschlossen und im System umgesetzt.
>>>>
>>>> Das dies jetzt hier niemand weiß ist ein klares Zeichen dafür, das mit
>>>> Halbwissen argumentiert wird.
>>>>
>>>>
>>>>> Wie hoch ist denn die Hürde sich einzuloggen und abzustimmen verglichen
>>>>> mit dem Besuch eines Parteitags?
>>>>>
>>>>> Liquid Feedback erlaubt sogar nach Belieben bei einzelnen Themen per
>>>>> einfachem Login abzustimmen und Anregungen einzubringen, was z.B. bei
>>>>> einem Parteitag nur den wenigsten möglich ist, schon aus technischen
>>>>> Gründen. Per Twitter kann man auf Initiativen hingewiesen und erinnert
>>>>> werden. Da ist keine Hürde
>>>>>
>>>> Ja, und im LV-Berlin haben Manu und ich eine Initiative gestartet und
>>>> erfolgraich durchgebracht, welche den Abstimmungszeitraum eines
>>>> Verfahrens auf 8 Tage erhöht, damit auch Personen, die nur einmal in der
>>>> Woche ins System schauen auch eine Woche auslassen können, ohne
>>>> zumindest die Abstimmung zu verpassen.
>>>>
>>>>
>>> Ja, das ist gut. Die Fristen sind momentan tendentiell viel zu kurz. So
>>> wie das jetzt läuft ist das überwiegend ein reines Abstimmsystem, mit
>>> Diskurs hat das dann kaum was zu tun.
>>>
>> Das ist eine Frage der Konfiguration, nicht des Systems. Die Parameter
>> des Systems werden im Themenbereich Liquid Feedback Systembetrieb
>> diskutiert.
>>
>> Auch gibt es Prozesse, die über ein halbes Jahr gehen, für Grundsatzfragen.
>>
>> Und es gibt den Themenbereich "Streifragen zu Abstimmungen", in denen
>> man diskutieren kann, ob das woanders über 30 Tage diskutiere Thema
>> nicht eher über ein halbes Jahr diskutiert werden soll.
>>
>>
>
> Der Konstruktionsfehler liegt darin, dass derjenige, der die Initiative
> aufmacht, auch eigenmächtig die Laufzeit bestimmt, ohne dass zu diesem
> Zeitpunkt absehbar wäre, wer davon betroffen ist, und welche weiteren
> Konkurrenzinitiativen (mit dem entsprechenden Diskussionsbedarf) noch
> auftauchen.
>
Deshalb im Zweifelsfall in dem Themenbereich Streitfragen zu Abstimmungen
diskutieren.
Schrieb ich das nicht?
>>>> Der Kern ist aber nicht die Abstimmung, es ist die Diskussionsphase, das
>>>> sollte man nie außer acht lassen. Dort zu partizipieren fordert mehr
>>>> Zeit und Einarbeitung, so das es in der Phase üblich ist, seine stimme
>>>> in genau diesem Thema an das Mitglied zu delegieren, welches eine
>>>> Anregung geschrieben hat, die man umgesetzt haben will, falls man nicht
>>>> die Zeit hat.
>>>>
>>>>
>>> Wie zu gerade beschreibst geht es um den Diskurs. Wenn eine grosse Zahl
>>> der Teilnehmer bereits zu Anfang seine Stimme vergibt ohne zu wissen was
>>> dabei herauskommt (und welche Argumente im Laufe der Zeit auftauchen
>>> werden), arbeiten sie gegen den Diskurs und damit gegen seinen Sinn:
>>> Qualität des Ergebnisses. Das ist meine Rede.
>>>
>>> Im Übrigen kritisiere ich gar nicht diese Variante, sonden die
>>> *globale*, wo man sagt: Egal worum es geht und welchen Standpunkt Müller
>>> vertritt, Müller hat meine Stimme. Das ist sowas von unflüssig, das ist
>>> schon ein Feststoff.
>>>
>> Aber halt nicht zu verhindern, wie bereits oben erklärt.
>>
>>
>
> Wie oben postuliert, nicht erklärt.
>
>>> Ja, ich kenne die theoretische Antwort darauf: Der Delegierende liest
>>> dann bei den Bratwurstjournalisten der BZ, dass der Delegationsempfänger
>>> nicht in seinem Sinne wählt, wenn er sich mal wieder 9 Monate nicht mehr
>>> eingeloggt und interessiert hat, dann entzieht er ihm eben sofort seine
>>> Stimme.
>>>
>>> Zu dieser Art Theorie gilt das schöne Berliner Bonmot:
>>>
>>> "Ja, wennse hier Wasser reinlasse, dann könnse hier drinne ooch schwimmen"
>>>
>> Wenn du diskutieren willst, dann mach das, aber dann geh auf Argumente ein.
>>
>> Wenn du debattieren willst, dann mach das mit anderen.
>>
>
> Ok. Sorry wegen des Witzes.
>
> Ich halte dieses beschriebene Szenario für die Partizipation
> Langzeit-Interesseloser am politischen Diskurs halt für nicht konstruktiv.
> Wir werden uns da auch nicht einigen.
>
>
> Ich wünsche einen schönen Abend
>
> Hans
>
Alex
>
- Re: [AG Liquid Democracy] Wozu Delegationen?, (fortgesetzt)
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