Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitssystem?

[swagi 666 <swagi AT richertigers.com>]

Nope...

...wenn Du gelesen hättest, was ich schrieb und Dich dann nicht auch noch von synas Propagandagelulle - welches einzig und allein dazu diente, mich in eine Ecke zu drängen - beeinflussen lassen hättest...

...dann wüsstest Du, dass ich über das Versicherungssystem nichts geschrieben habe. Mir ging es um die Entlohnung.

Wie syna nun erfolgreich feststellte, sind die EBM-Entlohnungen meist wesentlich niedriger als die GOÄ-Entlohnungen. Fakt ist, die meisten haben *keine Ahnung*, von welchen Geldwerten man hier redet.

Mein einziges Statement - ausser dem Statement, dass syna nur Quark von sich gibt - war: Ich möchte, dass Ärzte eine vernünftige Entlohnung erhalten. Mein Gedankengang dazu wäre, die KV und das EBM abzuschaffen, eine Rechnungsstellung gemäss GOÄ mit Einreichung bei der Kasse.

Vielleicht würde dies einigen Leuten mal die Augen öffnen. Es ist immer wieder befremdlich, wenn hier Leute über das Einkommen in Heilberufen philosophieren. Meine Erstuntersuchung beim Orthopäden hat ca. 60 Euro gekostet.

Zur Einordnung: Abgabe Peugeot 207CC in der Werkstatt wegen kaputtem Dachmechanismus, Diagnose/Fehlersuche 250 Euro, Material 1,53 Euro (es war ein Kabelbruch oberhalb des Kofferraumdeckels).

Wieso sind für so einen profanen Scheiss 250 Euro in einer Werkstatt o.K., aber 100 Euro für die Behandlung eines Knies sind zu teuer? 250 Euro sind 10 PT-Sitzungen a 30 Minuten. Ist das so für Dich in Ordnung?

Für mich nicht. Nein, alle medizinischen Tätigkeiten werden nicht vernünftig entlohnt - ausser beim Zahnarzt.

Aber bis das in den Gehirnen der Leute landet...wie gesagt: Holst Du Dir regelmässig Deine Patientenquittung?

MfG,
swagi

Am 05.06.2015 um 23:27 schrieb Jürgen Junghänel:

Hallo swaggi, 

Die meisten Leute in der GKV sind zwangsweise dort Mitglieder, willst du Ihnen erlauben, in die PKV zu wechseln?

Welche Folgen erwartest du, wenn das 50 % der Mitglieder, die keine Familienhilfe in Anspruch nehmen täten? 

Ja,  kirchlich und staatliche Kliniken machen Luxusstationenen für Privatkunden auf, ist Fakt.

Ja, Ärzte umgarnen Patientrn mit Igel, ist Fakt!

Ja,  das 2 bis 3fache!!

Ach gute Nacht,  es nützt nix

Jürgen

Von Samsung-Tablet gesendet

-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von swagi 666 <swagi AT richertigers.com>
Datum: 04.06.2015 11:52 (GMT+01:00)
An AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Betreff Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitssystem?


Es ist kompliziert. Und da hilft Generalisierung vermengt mit Polemik
nichts.

Kliniken sind grösstenteils inzwischen eigenständige, privat und
gewinnorientiert arbeitende Unternehmen. Da die alle nach DIN ISO
zertifiziert sein müssen, kannst Du Dir gerne Gedanken über die
Mitarbeiterstruktur da machen.

Der Fehler ist, dass man überhaupt so einen Kram in die Tastatur hackt wie:
- GKV-Patienten sterben, weil sie kein Geld bringen
- Chefärzte operieren keine komplizierten OPs mehr, weil sie bei den
PKVlern zum Verbandswechsel sind
- Ärzte haben eine Yacht am Mittelmeer
- Ärzte bekommen für die Behandlung eines PKV-Patienten das doppelte bis
dreifache
- Ärzte sind per se geldgeil und konzentrieren sich auf das Umgarnen von
PKV-Patienten bzw. das Verkaufen von IGeL
- Städte und Kommunen "drohen Krankenhäusern mit Privatisierung"
- Kliniken richten einen baulich getrennten Bereich für Privatpatienten ein

Sorry - weiter habe ich keine Lust, dieses Propagandamachwerk
durchzugehen. Damit kann man zielgruppengerecht auf Stammis und
Parteitagen Mehrheiten mobilisieren, das ist richtig. Dennoch ist und
bleibt es absolut unwahr.

Grüße,
swagi

Privatpatient seit ca. 10 Jahren, daher definitiv Hands-On Erfahrung
gegeben, welche Privilegien ich habe und welche nicht

P.S.: *JEDEM PATIENTEN* steht es frei, privat zuzuzahlen, um Leistungen
zu erhalten. Beispiel: Bei der Geburt unserer Tochter habe ich selber
(ohne Erstattung seitens der PKV, die ich auch nicht erwarte) den
Aufpreis für ein Familienzimmer bezahlt. Wer als GKV-ler ein
Einzelzimmer will, bekommt das gegen Bezahlung. Wer eine sinnvolle
Physio will (sprich mehr als 10 Termine im Quartal), zahlt selber.

Am 04.06.2015 um 11:30 schrieb (lists) Lily | LV Sachsen KV Leipzig:
> Dann Gegenfrage: wie ist es denn?
> Wenn syna das falsch zusammengefaßt hat, dann bitte verbessere doch, wo es Fehler gibt.
>
> Wenn es allerdings nur darum geht, daß sie ein Problem in eine allgemeinverständliche Erzählung gebracht hat (wie es ganz selbstverständlich sein sollte, wenn man "den Mann auf der Straße" erreichen will), dann finde ich gut, was geschrieben wurde.
>

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