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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte


Chronologisch Thread 
  • From: Checkinger <checkinger AT gmx.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte
  • Date: Thu, 19 Apr 2012 01:07:26 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo und Ahoi Rasmus !

checkinger schrieb:
Den klinischen Behandlungserfolg können eigentlich am besten die
Hausärzte beurteilen.
Es dreht sich wie gesagt um Patientenzufreidenheit. Das kann doch am
besten der Patient beurteilen. Warum traut hier keinen einem Patienten
eine freie Meinung zu?
Außerdem sollten wir uns bemühen, die Hausärzte zu entlastungen und
nicht mit mehr Aufgaben belasten.

Ich muss Dir hier leider widersprechen: Es geht eben nicht in erster Linie um subjektive Patientenzufriedenheit, sondern es geht um objektiven Behandlungserfolg.

Um es zynisch zu sagen und wenn Du Patientenzufriedenheit willst:
* Mach die Wege zum Raucherraum kurz, oder lass die Patienten gleich im Krankenbett rauchen
* Halt die Preise für Bier und Kuchen im Krankenhaus niedrig
* Gib "gutes Essen" aus, wo man so richtig satt wird: Mittags Schweinsbraten, morgens und abends haufenweise Wurst und Fett-Käse
* Gib möglichst wenig oder gar keine Medikamente - dahaben die Menschen Angst davor
* Forder die Patienten bloss nicht zu eindringlich auf, Ihren Lebensstil zu ändern, sonst bist Du der Moralapostel, der "Wasser predigt.."

Die Leistungen von Ärzten und Pflegepersonal können Patienten nicht immer gut beurteilen. "Zufriedenheit" ist imho eigentlich gar kein Wert an sich, sondern ein eingebildeter Zustand von "Weiter so, kein Handlungsbedarf".

Dabei gibt es "harte Kriterien" für den Erfolg von Klinikaufenthalten:
* Aufenthaltsdauer
* Behandlungsergebnis
* Kostenaufwand

Die Krankenhausbehandlung ist der grösste Leistungsposten in der GKV: 58 Mrd. von 164 Mrd. EUR pro Jahr schlucken die Klinken. Das wird man schon fragen dürfen, ob das Geld effizient verwendet wird.
https://www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/aw92/WS0100/_XWD_PROC?_XWD_2/1/XWD_CUBE.DRILL/_XWD_28/D.747/34420


Lasst uns das doch bitte nicht so kompliziert machen. Es dreht sich
darum, den Patienten mehr Freiheit einzuräumen.
...
Solange die Mediziner und die Politik die Patienten nicht ernst nehmen,
können wir am System nicht viel ändern.

Ich denke nicht, dass das das Problem ist: "Die Ärzte und die Politik nehmen die Patienten nicht ernst." Diese Aussage ist grob-populistisch und in Ihrer Pauschalität nicht haltbar und sie bringt uns auch nicht weiter.

Ich bleibe dabei:
1. Die schlichte Patientenzufriedenheit ist ein denkbar schlechtes Kriterium, um den Behandlungserfolg zu messen.
2. Die Hausärzte sind die Fachleute.
3. Die Hausärzte sind meist die Veranlasser, von Krankenhausaufenthalten. Also sollen die Hausärzte diese (die Ergebnisse) auch bewerten (und an den Kosten beteiligt werden).

Das Argument "Hausärzte müssen entlastet werden", zieht da nicht. Es gibt viel sinnlosere Bürokratie im Leben éines Hausarztes.... Für das Behandlungsergebnis interessiert sich doch der Arzt. Da ist doch die Beurteilung des Behandlungserfolgs keine lästige Pflicht, sondern echtes Anliegen.

Gruß

Der Alex




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