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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte


Chronologisch Thread 
  • From: Checkinger <checkinger AT gmx.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte
  • Date: Tue, 17 Apr 2012 17:57:04 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,

Die Qualitätsberichte sind zwar schon hilfreich, aber sie sind das Gegenteil von piratig-transparent. Es versuche einmal jemand -einfach so-, aus den unter http://www.kliniken.de/startseite.html vorliegenden pdf-Dateien systematische Klinik-Vergleiche aus seiner Region zu extrahieren. Das ist fast unmöglich.

Die Q-Berichte müssten natürlich in offenen, computerlesbaren, struktrierten Formaten vorliegen; nicht als pdf-Dateien mit vielen Freitextfeldern. In der jetztigen Form sind die Q-Berichte mindestens so in-transparent wie die öffentlichen Haushalte, die uns ja auch nicht in IT-technisch weiterverarbeitbaren Open-Data-Formaten vorgelegt werden ...

Den klinischen Behandlungserfolg können eigentlich am besten die Hausärzte beurteilen.

Primäre Kriterien für Behandlungserfolg:
1. Ist der gewünschte Therapieerfolg erzielt worden ?
2. Geht es dem Patienten objektiv besser als vorher ?
3. War der Aufenthalt effizient, z.B. von kurzer Dauer, komplikationsfrei ?
4. Ist die Kommunikation mit der Klinik gut ? Kommt der ausführliche Entlassungsbrief zeitnah/zur Entlassung ?
5. Hat der Hausarzt nach dem Klinik-Aufenthalt mehr|weniger (Medikamenten-) Kosten?
6. Ist der Behandlungserfolg anhaltend ?
7. .....

Die Hausärzte könnten nach KH-Aufenthalt eines Patienten a. direkt nach Entalssung b. nach 12 Monaten obligatorisch einen standardisierten Fragebogen ausfüllen (natürlich mit Extra-"QKH"-Vergütung, wäre allemal billiger, als Handschriftliche Patienten-Zettel auswerten)

Sekundäre bzw. terziäre Qualitätsmerkmale sind:
* Nettes Personal
* Gutes Essen
* Schöne Zimmer
* Hübsche Schwestern
* Ausgeschlafene Ärzte
* etc.

Diese Sekundären bzw. terziären Qualitätsmerkmale haben nicht unbedingt etwas mit dem primären Ziel Heilung/Wiederherstellung/Verbesserung des Gesundheitszustandes des Patienten zu tun. Diese weichen Faktoren würden jedoch wohl überproportional in eine reine Patienten-gestützte Beurteilung eingehen.

Mittelfristig könnte man die Hausärzte bzw. einweisenden Ärzte mit in die Verantwortung für den klinischen Behandlungserfolg nehmen: Zusatzvergütung bei überdurchschnittlich guten klinischen Behandlungsergebnissen, Abzug bei schlechten Ergebnissen. Die HAs würden dann ggf. die Kliniken genauer auswählen (und informieren, was zu tun ist - Behandlungsziele etc..)
Gleichartig könnte man die Vergütung der Kiniken an den Behandlungserfolg koppeln...

Ich bin kein Kassenarzt, deshalb nicht sicher, aber ich glaube, die aktuelle Rechtslage zur Auswahl von GKV-erstattungsfähigen Klinken ist so:
Die Klinik muss ein "Krankenhaus der Regelversorgung" sein. Die Patienten haben zwar "freie Arztwahl". Allerdings sind die KrankenKassen nicht verpflichtet, die Kosten der Behandlung in einer heimat-fernen Klinik zu übernehmen. I.d.R. muss die Heimat-nächste (fachlich-sachlich geeignete) Klinik gewählt werden. Die Kostenübernahme bei Inanspruchnahme von heimat-fernen Kliniken muss jeweils vorab von der KrankenKasse genehmigt werden... Stimmts ? Wenn ja, wäre die Qualität der Klinik aktuell *leider* kein Kriterium bei Auswahl und Kostenerstattung.

Gruß

Der Alex


Am 17.04.2012 17:03, schrieb kpa:
Halte ich für sehr sinnvoll. Es sollte jedem Patienten nach der
Entlassung aus einer Klinik/Krankenhaus ein Fragebogen ausgehändigt
werden, in dem er seine subjektiven Wahrnehmungen anonym darstellen
kann, inklusive Freiumschlag. Ob dies dann von der Klinik ausgewertet
werden muss, kann erst mal dahingestellt bleiben. Er könnte auch an eine
neutrale Prüfstelle weitergeleitet werden. Ich könnte mir auch
vorstellen, dass die Klinik ihren Behandlungserfolg, soweit vorhanden
anhand eines Erfassungsbogens dokumentiert und anonymisiert an eine
Prüfstelle weiterleitet. Lassen sich diese Berichte über eine ID
verknüpfen, könnte der Klinik dann ein QB zugeleitet werden. Auch im
Sinne einer laufenden externen Qualitätskontrolle könnte dies genutzt
werden.

Gruß
Kpa





Am 17.04.2012 16:26, schrieb Rasmus:

Berichte zur Patientenzufriedenheit könnten Teil der ges. QB‘s oder
ein eigenständiger Bericht sein. Die Kliniken veröffentlichen die
Berichte als PDF auf ihrer Homepage und auf der Homepage des
Gesundheitsministeriums. Und/Oder auf der Seite der
Patientenbeauftragten (über die Rolle des Patientenbeauftragten möchte
ich auch mal diskutieren. Derzeit ist es verschwendetes Geld, ohne
tatsächlichen Nutzen für die Patienten).
Meine Hoffnung -
mehr Transparenz, Verbrauchersouveränität, weniger Druck für
Hausärzte, Vergleichbarkeit der Kliniken bei nicht viel mehr Aufwand
und Kosten.

Was sagt ihr dazu? Vielleicht gibt es das ja schon und ich habe
einfach noch nie davon gehört? Können wir hieraus eine konkrete
Forderung machen?






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