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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte


Chronologisch Thread 
  • From: Rasmus <Rasmus AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Ges. Qualitätsberichte
  • Date: Wed, 18 Apr 2012 08:30:52 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


schreibrephorm schrieb:
Das Problem was ich sehe ist, dass sehr viele verschiedene Faktoren der Wahrnehmung der Patienten in diese Bewertung mit einfließen können, die mit der eigentlich erbrachten medizinischen Versorgung nichts zu tun haben. Dazu reicht ein kompetenter Arzt und zwei inkompetente Pfleger. Schon ist das Gesamtbild verzerrt.
Das kann ich rein menschlich überhaupt nicht verstehen. Sagen wir ich gehe als Patient in eine Klinik, warte drei Stunden im Aufnahmebereich, treffe dann auf eine Schwester mit richtig schlechter Laune, einen Pfleger, der mich nur anmault und dann einen Arzt, der kein Wort sagt, aber mich gut behandelt. Später muss ich als Patient lesen, die Klinik wäre empfehlenswert? Nein, das ist sie nicht. Es dreht sich doch nicht darum, nur die medizinische Leistung zu beurteilen. Es dreht sich darum, die Patientenzufriedenheit darzustellen. Dazu gehören alle Bereich einer Klinik.

schreibrephorm schrieb:
Ich würde mir da eher unabhängige Kontrollinstanzen wünschen, ich weiss aber leider auch nicht ob in der Richtung schon gearbeitet worden ist, das hier mitlesende medizinische Personal ;) kann da sicher was zu sagen.
Es gibt keine tatsächlich unabhängige.

schreibrephorm schrieb:
Ein weiteres Problem ist der psychiatrische Bereich. Wenn man jemand mit akuter Selbstgefährdung bei anschließnder Fixierung und Zwangsmedikation hat und der soll dann einen Qualitätsbericht abgeben, dürfte sich das äußerst schwierig gestalten. Auch hier müssten sachliche Kontrollmechanismen geschaffen werden. Handlungsbedarf besteht, aber eine Einrichtung zur Kontrolle von medizinischen Doenstleistungen dürfte ungemein kompliziert werden.
Ich denke in dem Fall ist die Vorabinformation für den Patienten nicht wirklich relevant. Hier hast du keine Verbrauchersouveränität. Es gibt sicherlich Bereiche, die nicht passend sind. Demenzkranke werden sich in der Regel auch nicht vorab informieren. Vielleicht ihre Angehörigen. Auch das kann man irgendwie regeln.
Man könnte ein System auch selbstverpflichtend machen oder eine Teilnahme mit einem Sigel versehen.

checkinger schrieb:
Den klinischen Behandlungserfolg können eigentlich am besten die Hausärzte beurteilen.
Es dreht sich wie gesagt um Patientenzufreidenheit. Das kann doch am besten der Patient beurteilen. Warum traut hier keinen einem Patienten eine freie Meinung zu?
Außerdem sollten wir uns bemühen, die Hausärzte zu entlastungen und nicht mit mehr Aufgaben belasten.

checkinger schrieb:
Die Patienten haben zwar "freie Arztwahl". Allerdings sind die KrankenKassen nicht verpflichtet, die Kosten der Behandlung in einer heimat-fernen Klinik zu übernehmen. I.d.R. muss die Heimat-nächste (fachlich-sachlich geeignete) Klinik gewählt werden. Die Kostenübernahme bei Inanspruchnahme von heimat-fernen Kliniken muss jeweils vorab von der KrankenKasse genehmigt werden... Stimmts ? Wenn ja, wäre die Qualität der Klinik aktuell *leider* kein Kriterium bei Auswahl und Kostenerstattung.
In der Praxis hast du recht. Ich glaube, wenn ein Wiederspruch nachweislich berechtigt ist und der Patient nachweisen kann, dass die von ihm gewünschte Klinik als einzige in Frage kommt, muss die Kasse die Kosten übernehmen. Das ist wohl nicht ganz einfach und daran muss etwas getan werden.
Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Kassen auf Einsprüche reagieren. Sie gehen den Einsprüchen nach und ermahnen die Kliniken. Das ist auf Dauer auch nicht richtig, zeigt aber, dass die Patienten durchaus Qualität beanspruchen können und Druck ausüben können.

Lasst uns das doch bitte nicht so kompliziert machen. Es dreht sich darum, den Patienten mehr Freiheit einzuräumen. Sie haben die theoretische Möglichkeit eine Klinik frei zu wählen. Dafür müssen sie sich frei informieren können. Die bisherigen Quellen beleuchten ganz einfach nicht die Patientenzufriedenheit, was einfach nur fehlerhaft ist und deutlich zeigt, dass man dem Patienten nichts zutraut.
Solange die Mediziner und die Politik die Patienten nicht ernst nehmen, können wir am System nicht viel ändern.




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