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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich


Chronologisch Thread 
  • From: Tim Chrispeels <tchrispeels AT online.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich
  • Date: Sun, 11 Mar 2012 21:26:54 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Liebe AGler,

wer einen Systemvergleich durchführen möchte, kann das schon tun. In Europa existieren viele unterschiedliche Krankenversicherungsmodelle. Einige toll, andere .......
Beispiel Groß Britanien:
Wenn wir eine Bürgerversicherung in Deutschland nach Dr. Lauterbach einführen, sieht es bei uns in 10Jahren aus, wie in England zur Zeit. Wer dort krank wird, geht zu einem Medizinischen Zentrum und kann sich kostenlos behandeln lassen. Sofern er dran kommt und sofern er im arbeitsfähigen Alter ist.
Wer in England an die Dialyse muss und pensioniert wird, bekommt ab dem Folgemonat kein Geld mehr für seine Dialyse. Im Supermarkt kann man Zahnsets kaufen. Die enthalten eine Narkosespritze und Besteck für die eigene Zahnbehandlung. zahn ziehen und schon ist alles gut. Bei aller Liebe, aber so etwas kann niemand in Deutschland wollen. Außer vielleicht Herr Dr. Lauterbach und alle, die ihm nachlaufen wie dem Rattenfänger von Hameln.

Frankreich hat ein System, bei dem ich den Arzt, Apotheker etc. selbst bezahlen muss. Die Rechnung reiche ich dann bei meiner Versicherung ein und bekomme das Geld zurück, das mir zusteht. Lasse ich also Leistungen erbringen, die über das normale/medizinisch Notwendige Maß hinaus geht, bleibe ich auf Zusatzkosten sitzen. (Funktioniert ebenso bei der Deutschen Privaten Krankenversicherung)

Die Schweiz ist mein Lieblingsland, wenn es um Beispiele geht, wie wir es machen sollten:
- Versicherungspflicht
- Ausschließlich Private Krankenversicherer
- Das Leistungspaket ist flexibel wählbar (nein, keine Flatrates) z.B. Wahleistungen im Krankenhaus, Freie Arztwahl, uvm.

Wie es ein Parteifreund aus Schleswig treffend formulierte: "Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir entscheiden müssen, wie wollen wir in Zukunft leben?"
Wer sich das jüngste Kind der Sozialgesetze anschaut, sieht, wo wir derzeit hinsteuern: Die Pflegeversicherung wurde 1995 gegründet und war schon fast zwei Mal pleite. Die Beiträge sind regelmäßig nach oben korrigiert worden, die Leistungen lediglich nach unten. Wer einen Bekannten oder Verwandten in der Pflege hat, weiß, wovon ich rede. Wer nicht, dem sei es kurz erklärt:
Eine Vollstationäre Pflege in der Pflegestufe 2 kostet derzeit ab 2800 Euro aufwärts. Erstattung der Pflegekasse bei anerkannter Pflegestufe 2: 1100 Euro. Rest geht auf Kosten des Vermögens, dann auf Kosten der Angehörigen und wenn das auch nicht mehr zieht (weil keine Angehörigen mehr da sind oder diese auch schon pleite sind) zahlen wir die Zeche.
Auch hier kann ich nur sagen: Das System Bismarks war schon damals zu kurz gedacht. Das wusste Bismark allerdings auch schon. Es sollte lediglich die Arbeiter von ihren Protesten abhalten. Gewirkt hat es ja, aber das System funktioniert eben nur so lange gut, solange die Menschen ein Rentenalter von 65 Jahren hatten und eine durchschnittliche Lebenserwartung von 59,6 Jahren. Heute potenzieren wir die Anzahl der Leistungsempfänger, die durchschnittlich 86,5 Jahre alt werden. Und die Leistungszahler? Zählt einmal in den Kindergärten und Schulen nach........
Schönen Abend
McNabb




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