Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich

[Tim Chrispeels <tchrispeels AT online.de>]

Am 11.03.2012 19:15, schrieb sepp25:
> Hallo,
>
> ich stelle mir vor, dass alle Leistungen auf bestmöglichem Niveau 
> angeboten werden.
> Die Krankenkassen werden abgeschaft.
Und alle zahlen ihre Rechnungen selbst
> Das Finanzamt hat eine Gesundheitsabteilung, die Zahlungen frei gibt 
> und Leistung und Qualität begutachtet.
Denen würde ich nicht mal das schwarze unter meinen Fingernägeln 
anvertrauen. Ein Finanzbeamter, der unterbezahlt und überarbeitet ist 
und weniger verdient, als ein mittlerer Angestellter soll über Qualität 
im Gesundheitswesen urteilen? Wo lebst Du denn, Sepp????
> Der Patient entscheidet welche Leistung er in Anspruch nimmt. 
Wie soll der das denn wissen? Wenn ich krank bin, spiel ich doch kein 
"Wünsch Dir was". Siehe oben!!!!
> Der Dienstleister (Arzt, Therapeut, Apotheke) stellt seine Rechnung an 
> den Patienten und paralell an die Gesundheitsabeilung FA. Der Patient 
> gibt die Rechnung zur Zahlung frei.
>
> Finanzierung läuft über Steuern und ein Sozialbudget in welches alle 
> Bürger einzahlen.
Und in 2040 fällt das System dem demographischen Wandel zum Opfer. Oh 
weiha. Bitte einmal Opaschowski lesen "Deutschland im Jahr 2020", dann 
stellt man nicht solche Forderungen auf. Das System der GKV basiert auf 
dem Sozialbudget und steht vor dem Kolaps. Hier hilft echt NUR ein 
Finanzierungsmodel, in dem Rücklagen gebildet werden können. Und das 
System nennt sich derzeit Private Krankenversicherung.
> Rahmenbedingungen und Preise der Anbieter (Pharmaindustrie, 
> Ärztekammern) werden über Gremien mit Bürgerbeteiligung gestekt und 
> kontrolliert.
Ein Bürger soll entscheiden, wie viel ein Medikament kosten darf, das 
über Jahre hinweg entwickelt werden musste? Ein Bürger soll entscheiden, 
ob ein Arzt für seine Untersuchung 10,72 Euro abrechnen darf oder 15,62 
?? Jetzt wird es lächerlich......
> Das könnte man mit einer Prämie verbinden, die Ärzte dafür belohnt, 
> das Menschen gesund bleiben, anstatt deren Verdienst daran fest zu 
> machen, dass möglichts viele krank sind.
Hier stimmen wir überein. Als studierter "Gesund erhalter" 
(Präventologe) geht die Gesunderhaltung vor. Hier jedoch muss der 
Patient auch Eigenverantwortung übernehmen. Ich kenne es aus der Praxis, 
dass sich Menschen lieber Massagen verschreiben ließen, als Sport zu 
machen. Das eine zahlt die Kasse, das andere war aus dem eigenen 
Geldbeutel. Wer hier das System gemolken hat (als Versicherter) muss 
sich über die kranken Kassen nicht wurden.
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