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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Luft <post AT luto.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich
  • Date: Tue, 13 Mar 2012 18:49:28 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 13. März 2012 16:50 schrieb sepp25 <sepp25 AT news.piratenpartei.de>:
>
> Thomas Luft schrieb:
>
>>> Am 11.03.2012 um 19:15 schrieb sepp25:
>>>
>>> Der Patient entscheidet welche Leistung er in Anspruch nimmt. Der
>>> Dienstleister (Arzt, Therapeut, Apotheke) stellt seine Rechnung an den
>>> Patienten und paralell an die Gesundheitsabeilung FA. Der Patient gibt
>>> die Rechnung zur Zahlung frei.
>>
>> Sorry, wenn ich so direkt bin, aber das funktioniert nicht, weil es zu
>> viele Einzelbelege sind! Schau Dir mal an wie die Abrechnung derzeit
>> funktioniert. Ich kann da nur für den Apothekenbereich sprechen, aber
>> hier einzeln abzurechnen wäre sowohl für die Leistungserbringer als
>> auch für die Krankenkassen ein bürokratischer Alptraum!
>
> Das Argument kann ich nicht nachvollziehen. Jeder Handwerksbetrieb und jeder
> Baumarkt muss in der Lage sein, eine kundenbezogene Rechnung zu stellen. Das
> das für Apotheken nicht möglich sei, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn
> dann eher ein Softwareproblem. Eine Rechnung muss prüfbar sein. Vorgabe AO.

Es geht nicht darum, dass das die Software nicht kann. Das ist kein
Problem. Allerdings müsste ich als Apotheker mindestens einen
Buchhalter einstellen, der für die Rechnungserstellung und die
Kontrolle der Zahlungen zuständig ist. Wir haben in Apotheken zwischen
100 und 2000 Kunden pro Tag (je nach Größe der Apotheke), Du kannst
Dir vorstellen, dass es schwierig ist da einfach eine Rechnung PRO
KUNDEN zu erstellen.

Um einen Einblick in das derzeitige System zu geben will ich erklären
wie das im Moment (im GKV-Bereich) abläuft: der Kunde kommt mit seinem
Rezept und leistet die Zuzahlung. Eigentlicher Kunde ist für mich die
Krankenkasse, weil das Rezept ja nur der "Scheck" für das Medikament
ist, der vom Kunden zwar eingelöst, aber von der Kasse bezahlt wird.
Die Rezepte werden gesammelt und mehrmals pro Monat von einem
Dienstleister abgeholt. Dieser Dienstleister scannt die Rezepte ein
und verarbeitet sie datentechnisch. D.h. er erstellt meine Rechnung
gegen die Krankenkassen. Bei der Rechnungserstellung werden noch
diverse Rabatte, die die Krankenkasse erhält (Apotheken-, Großhandels-
und Herstellerabschlag) und die Zuzahlung, die der Patient geleistet
hat, abgezogen. Die Rechnungen gehen an die Krankenkassen und die
Zahlung erfolgt gebündelt einmal pro Monat. Das hat natürlich den
Vorteil, dass ich eben nicht pro Kunde abrechnen muss, sondern eine
Sammelabrechnung für alle Krankenkassen und damit maximal zwei
Buchungssätze (7% USt und 19% USt) habe.

Soweit der Exkurs in die Abrechnungslandschaft der Apotheken, herzliche Grüße

Thomas




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