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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner
  • Date: Fri, 21 Oct 2011 11:36:04 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

 

 

Wie sollen denn die Daten in das AIS oder KIS vor Ort? Das wirst du mit einem Ordner mit Klarsichtfolien nicht hinbekommen, insbesondere bei CT und MRT-Aufnahmen. Auch müssten beispielsweise genommene Medikamente per Hand ins System eingetragen werden. Eine Fehlerquelle mehr!

 

CT- und MRT-Aufnahmen erhält der Patient heute normalerweise auf einer DVD in die Hand gedrückt , die hat dann locker mehrere Gigabyte an Datenmengen. Es ist heute schon sehr witzig, diesen Datenberg über das DVD-Laufwerk in den PC einzulesen (dauert ewig, zumal es unzählige spezifische Abspielprogamme gibt, die auf der DVD enthalten sind und erstmal installiert werden müssen, um die Bilder überhaupt anzuschauen). Wie willst Du diese Gigabyte-Datenmenge in vernünftiger Zeit online transportieren?

 

Medikamente? Wer sagt denn, dass die Medikamente, die auf dem Server stehen auch tatsächlich eingenommen werden und in welcher Dosierung?

 

 

Bezüglich des Wiederfindens von Daten: da gibt es verschiedene Techniken. Zum einen haben Daten heutzutage stets einen großen Satz Metadaten bei sich. Das heißt, dass man Zugehörigkeiten abbilden kann. Zudem kann man Web-Retrievaltechniken (also Techniken, wie Google sie benutzt) auf Datensätze anwenden. Klappt erstaunlich gut, seit ich das bei Googlemail habe, sortiere ich meine E-Mails nicht mehr. Ich glaube es gab auch mal eine Studie bei IBM, die das als effektiver klassifiziert haben als das manuelle sortieren.

 

Es ist wahrscheinlich noch relativ einfach, gezielt nach Daten zu suchen, deren Exisistenz man kennt – aber auch hier kann man den Patienten fragen und um den „Klarsichtordner“ bitten. Problematisch sind jedoch gerade diejenigen Daten, über die der Patient nicht berichtet und die möglicherweise dennoch relevant sind. (z.B. wie findest du eine vor Jahren erlittene  Medikamentenunverträglichkeit, über die der Patient nicht berichtet und die du auch nicht konkret vermutest, das Medikament existiert nicht mehr und der Fall ist nicht mit spezifischen Schlagwörtern gespeichert  (typischer Eintrag: Patient hat xy nicht vertragen, Ausschlag, Übelkeit)).

Bei einem „Klarsichtordner“ wird vom Patienten hingegen aktiv eine Mitverantwortung verlangt und die ist auch aus anderen Gründen sehr wichtig.

Und nochmal: ist der möglicherweise  vorhandene geringfügige Nutzen bei unzähligen Problemen geschätzte 10-15 Milliarden Euro wert?

 

Gruß Michaela




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