Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner

[haarbrandt <haarbrandt AT googlemail.com>]

Hallo Sebastian,

erst einmal klasse, dass du neben deinem Amt noch die Zeit findest dich in diese Diskussion einzuklingen. Chapeau!

Wir haben uns in diesem recht langen Thread und schon an anderer Stelle mit den technischen Konzepten der eGK beschäftigt. Dass sich die Planungen nicht auf den Datenschutz beziehen ist nicht richtig. Genau das Problem wurde bei der gematik ja erkannt. So doof, wie es manchmal den Anschein hat, sind die ja nun auch nicht. 

Bezüglich der Anzeige: man sollte es wohl vermeiden Patiententerminals bei den Krankenkassen aufzustellen. In meiner Arztpraxis gehe ich aber davon aus, dass meine Bildschirmdaten nicht lokal gespeichert werden. 

Bezüglich der Integration muss ich Thorsten aber widersprechen. Sollte die Integration nicht gelingen, so wird die Akzeptanz in der Ärzteschaft auch nicht vorhanden sein. Das würde die Arbeitsabläufe doch immens behindern, wenn es da keine Mechanismen gäbe. 

Ich erzähle mal ein Beispiel aus eigener Praxis, da es illustriert, wie es momentan läuft. Nicht Informatiker bitte mal weghören, ist auch nicht sooo wichtig :)

Wir implementieren Schnittstellen nach Anforderungen der IHE in unserem Projekt an der Uni. Das bedeutet, dass wir einen Master Patient Index sowie eine Registry benutzen, so dass Dokumente aus lokalen Repositorien bezogen werden können (natürlich nur nach schriftlicher Zustimmung des Patienten und dann automatisch zeitlich begrenzt). Auch hier ist vorgesehen, dass Informationssysteme mit IHE-Schnittstelle (genau XDS-Profil) eine automatische Integration der Daten gewährleisten, wobei die interne Verarbeitung den einzelnen Herstellern obliegt. 

Lange Rede kurzer Sinn: so wird es gemacht, und nur so wird man zu einem Mehrwert gelangen. Ich sehe bei der TI aber auch kein Problem, warum die Integration nicht gelingen sollte. 

Viele Grüße,

Birger

Am 26. Oktober 2011 13:06 schrieb Sebastian Nerz <basti AT tirsales.de>:

Hallo Thorsten,

Am 26.10.2011 13:03, schrieb Thorsten Wagner:

> Hallo Sebastian,
>
> Am 26.10.2011 12:51, schrieb Sebastian Nerz:
>> In der visuellen Begrenzung - wie geschrieben - gibt es keine Probleme.
>> Das löst nur keine Datenschutzprobleme und/oder Missbrauchspotentiale.
>
> nichts anderes als deine visuelle Begrenzung habe ich aber gemeint und
> habe damit also auch keinen "fachlichen Fehler" begangen.
>
> Zu dem Datenschutzproblem muss man nun wieder reichlich spekulieren: Wie

Muss man nicht ;) Die Problematik muss in jeder Planung von vorne herein
berücksichtigt werden. Und leider beschränken sich die meisten Planungen
eben auf Filterungen o.Ä. - und das ist nicht ausreichend.

> eine zentrale Elektronische Patienten Akte ausgestaltet wird steht noch
> garnicht fest. Ob es möglich sein wird, Daten in das hauseigene
> Informationssystem zu importieren, wage ich gerade wegen den von dir
> angesprochenen Punkte zu bezweifeln. Viel mehr glaube ich, dass die
> einzelnen KIS-Systeme eine Schnittstelle zu der EPA einbauen werden. Ein
> Importmöglichkeit kann ich mir nicht vorstellen.  Da EPAs noch
> Gegenstand aktueller Forschung sind, kann ich leider auch nicht viel
> konkreter werden.

Wenn ein System gebaut wird, dass Anzeigemöglichkeiten ohne lokale
Speichermöglichkeiten erzwingt, dann wäre die Medienindustrie sicherlich
interessiert ;)
Aber das ist sekundär.

Grüße,

Sebastian

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