Re: [AG-Gesundheit] +++Urgent+++ Massenrollout eGK (elektronische Gesundheitskarte) / Staats-Gesundheitstrojaner

[Thorsten Wagner <wagner.thorsten AT gmx.de>]

Hallo Sebastian,

trotz der Gefahr, dass wir wieder ins technische abrutschen, möchte ich
auf diese Mail antworten. In meiner Mail ging es nicht um das Löschen
von Daten. Sondern um Filterung von Daten auf die der Arzt 1. z.B. auf
Basis eines eines Rollenkonzepts Zugriff hat und diese 2. ohnehin
digital vorliegen und somit auch mit einem Zeitstempel versehen sind
bzw. in einem Erstellungsdatum o.Ä. zugeordnet werden können.

Wo siehst du das Problem, diesen Datensatz "visuell" auf einen Zeitraum
von z.B. 1 Jahr von heute zu begrenzen? Wo ist mein fachlicher Fehler?

Was deine Anmerkungen zum Löschen von Daten angeht, gebe ich dir bei
allen angesprochenen Bemerkungen recht. Aber darum ging es nicht in
meiner Mail.

Vielleicht hat hier Begriff "Datenmüll" (den ich nicht in diese
Diskussion eingebracht habe) für Verwirrung gesorgt?

Viele Grüße
Thorsten

Am 26.10.2011 12:37, schrieb Sebastian Nerz:
> Hi,
> 
> Am 26.10.2011 12:32, schrieb Thorsten Wagner:
>>
>> so. Auch brauch man keine Angst vor "Datenmüll" zu haben - nichts wird
>> wohl einfacher sein als Informationen auf einen gewissen Zeitraum zu
>> begrenzen (neben vielen anderen Filtermöglichkeiten). Wenn man von
> 
> Mal unabhängig von allem anderen: Das ist fachlich schlicht falsch. Ich
> bin nur Bioinformatiker, kein Medizin-Informatiker oÄ, aber dieser Teil
> ist in allen Bereichen der Datenverarbeitung tatsächlich ähnlich ;)
> 
> Um sicherzustellen, dass Daten *tatsächlich* gelöscht werden, muss nicht
> nur die "zugriffskopie" gelöscht werden, sondern auch alle Backups,
> Speicherungen in bsp. Ersatzservern oder sekundären Standorten und
> theoretisch auch lokale Kopien.
> Wir müssten dann auch darüber reden, was "löschen" wirklich bedeutet -
> klassischerweise ist es eine Markierung als "gelöscht" und keine echte
> Vernichtung der Daten.
> 
> Dieses Problem ist nicht trivial, wie u.A. bereits bei der Planung der
> Datenspeicherung zur VDS mehrfach festgestellt wurde.
> 
> Selbstverständlich gibt es Möglichkeiten den Zugriff von Zeitstempeln
> abhängig zu machen. Aber damit werden u.A. Datenschutzbestimmungen und
> -erfordernisse eben gerade nicht eingehalten, der Missbrauch von Daten
> wäre damit weiterhin möglich.
> 
> (Ich möchte damit weder elektronische Patientenakten noch sonst
> irgendeines der hier besprochenen Themen bewerten. Mir geht es nur um
> die Aussage, dass die Zeitraumbegrenzung einfach sei).
> 
> Grüße,
> 
> Sebastian