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- From: Amos Comenius <comenius2000 AT gmail.com>
- To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>, "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation
- Date: Wed, 7 Jun 2017 11:50:49 +0200
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Am 07.06.2017 um 00:17 schrieb Arne Pfeilsticker:Genau das geschieht bei der Kreditvergabe. Da sind wir uns sicher einig. (Und der Vollständigkeit halber: bei der Geldvernichtung durch Tilgung des Kredits sicher auch.) In unserem derzeitigen Währungssystem ist
Fristentransformation streng genommen gar nicht
möglich, weil das Aktiv- und das Passivgeschäft
voneinander unabhängig sind.
Steile These, die durch das "streng genommen" natürlich
streng genommen ;-) unfalsifizierbar wird.Hallo Comenius,
ich weiß nicht nach welcher Logik und Wissenschaftstheorie
du vorgehst ( = kleine Spitze, um dein Lesevergnügen zu
erhöhen), aber nach klassischer Logik ist der Buchungssatz,
mit dem ein Darlehen ausgezahlt wird, der Beweis. Er lautet
z.B.: Darlehenskonto Kunde X an Girokonto Kunde X 10.000 €.
Die Buchung auf dem Girokonto des Kunden ist die
Geldschöpfung und hierfür wurde keine Einlage eines anderen
Kunden benötigt, sondern eine neue Einlage durch die Bank
geschafften.
q.e.d.
Wissenschaftstheorie geht ja bekanntlich über Logik ein Stück hinaus
und genau _das_ war es eben nicht, was zu beweisen war. Denn dass
hier Geldschöpfung stattfindet, hatte ich oben ja bereits
zugestanden. Meine (von Rudi inspirierte) These war, dass eben
dieser Vorgang auch eine Fristentransformation ist:Eben dieser Buchungssatz besagt nämlich, dass der Kunde eine _sofort fällige_ Forderung gegen die Bank auf seinem Girokonto eingeräumt bekommt (, die er beliebig übertragen kann = Zahlungsmittel,) und die Bank im Gegenzug eine (länger)_fristige_ Forderung gegen den Kunden erhalten hat, in der Regel zuzüglich einer Zinsforderung. Es findet also durchaus, eine Fristentransformation statt und der "Banker" tut gut daran, das nicht zu übersehen und darauf zu achten, dass die Auszahlungen der Bank die Einzahlungen nicht über einen längeren Zeitraum so weit übersteigen, dass die Zahlungsmittelreserven aufgebraucht sind. Wie du richtig schreibst, stehen der Bank dazu eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung. Dies wären z.B.: - der eigene Sparstrumpf/Tresor, - längerfristige Spareinlagen (= Fristentransformation anders herum), - die Tilgung früherer Darlehen (= Fristentransformation anders herum), - Sichteinlagen, die gerade nicht abgerufen werden bzw. deren Abfluss an andere Banken durch den Zufluss von anderen Banken kompensiert wird (= 'der Bodensatz', vermutlich die wichtigste Liquiditätsquelle, aber mit dem Risiko des Bankruns belastet.), - Kreditlinien anderer Banken (= Fristentransformation anders herum), - und in letzter Instanz Kredite der Zentralbank (= Fristentransformation anders herum), wobei die Zentralbank als einzige das Fristenproblem nicht hat und genau deshalb als 'lender of last resort' agieren kann. Also: Fristentransformation findet in unserem Geldsystem nicht nur statt, sondern sie ist integraler dieses Systems. Jede Kreditvergabe _ist_ eine Fristentransformation und ohne die damit notwendig werdende Liquiditätsplanung wird eine Bank nur schwer überleben. Die Identität von Geldschöpfung und Fristentransformation im Buchungssatz "Darlehenskonto an Girokonto" rechtfertigt letztlich die Aussage, dass Geldschöpfung durch Fristentransformation stattfindet.
Genau das bedeutet es nicht.
Bei einer Kreditvergabe besteht die Leistung der Bank in
der Bereitstellung des Geldes auf dem Girokonto des
Darlehensnehmers und die Gegenleistungen des Darlehensnehmer
sind die Zins- und Tilgungszahlungen.
Ahoi, Comenius |
- [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Rudolf Müller, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Rudolf Müller, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos comenius, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Alexander Raiola, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Sebastian Alscher, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos comenius, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 08.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 11.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 13.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 17.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 18.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Alexander Raiola, 18.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Rudolf Müller, 18.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos comenius, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 05.06.2017
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