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- From: Alexander Raiola <a.raiola AT bzv-fr.piratenpartei-bw.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation
- Date: Wed, 7 Jun 2017 06:59:46 +0200
- Authentication-results: mail.intern.piratenpartei.de (MFA); dkim=pass (1024-bit key) header.d=bzv-fr.piratenpartei-bw.de header.b=s6ylAf9I; dkim=pass (1024-bit key) header.d=bzv-fr.piratenpartei-bw.de header.b=nW7sahxr
Ich verstehe nicht, dass man etwas so simples wie die Geldschöpfung der
Banken durch Kredite bis heute gewissen Leute hier erklären muss. Ich
bin jetzt seit knapp 2 Jahren hier auf der Liste und sehe das immer
wieder und wieder erklärt. Wahrscheinlich sogar denselben Leuten. Die
von mir schon lange geblockt werden.
Aber wenn ich ein komplizierteres Thema wie "Freigeld + Grundeinkommen =
Synergie" diskutieren möchte, dann wird das abgeblockt mit dem Argument,
ich hätte nicht genug Fachwissen? Nun ja, ich hatte immerhin schon mal
genug Fachwissen, um auf dem BPT sattelfest zu bleiben, aber das war
auch nicht schwer, denn die wenigsten schienen überhaupt zu wissen, was
Freigeld eigentlich ist.
Viele Grüße
Alexander
Am 07.06.2017 um 00:17 schrieb Arne Pfeilsticker:
>
>> Am 06.06.2017 um 12:32 schrieb Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com
>> <mailto:comenius2000 AT gmail.com>>:
>>
>> Am 06.06.2017 um 00:23 schrieb Arne Pfeilsticker:
>>>
>>>> Am 05.06.2017 um 23:11 schrieb Amos Comenius (comenius2000 AT gmail.com
>>>> <mailto:comenius2000 AT gmail.com> via ag-geldordnung-und-finanzpolitik
>>>> Mailing List)
>>>> <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
>>>> <mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>>:
>>>>
>>>> Hallo Arne,
>>>> hatte schon erwartet , dass du Rudis genialen Hinweis nicht stehen
>>>> lassen kannst. Aber diese Replik scheint mir doch unter deinem
>>>> sonstigen Niveau zu sein:
>>>> Kein Argument, lediglich der Hinweis auf die Interessen der Banker
>>>> an einer Darstellung als "Fristentransformation".
>>>> Das hat Rudi ja auch schon beschrieben, ist also gar kein Argument
>>>> gegen seine These, die lautet, dass mit "Geldschöpfung" und
>>>> "Fristentransformation" identische Vorgänge beschrieben werden und
>>>> dass beide Beschreibungen die Wirklichkeit im jeweiligen Kontext
>>>> korrekt darstellen.
>>>>
>>>>
>>> Lieber Comenius,
>>> Niveau entsteht nicht dadurch, dass man jemandem Niveau zu- oder
>>> abspricht, sondern einzig und allein dadurch, dass man niveauvoll
>>> argumentiert.
>> OK, aber niveauvolle Spitzen können doch gelegentlich das Lese- und
>> Schreibvergnügen erhöhen.
>>>
>>> Nach allgemeinem Verständnis versteht man unter Geldschöpfung die
>>> Herstellung und in Verkehr bringen von Geld.
>> Genau das geschieht bei der Kreditvergabe. Da sind wir uns sicher
>> einig. (Und der Vollständigkeit halber: bei der Geldvernichtung durch
>> Tilgung des Kredits sicher auch.)
>>>
>>> In unserem derzeitigen Währungssystem ist Fristentransformation
>>> streng genommen gar nicht möglich, weil das Aktiv- und das
>>> Passivgeschäft voneinander unabhängig sind.
>> Steile These, die durch das "streng genommen" natürlich streng
>> genommen ;-) unfalsifizierbar wird.
>
> Hallo Comenius,
> ich weiß nicht nach welcher Logik und Wissenschaftstheorie du vorgehst (
> = kleine Spitze, um dein Lesevergnügen zu erhöhen), aber nach
> klassischer Logik ist der Buchungssatz, mit dem ein Darlehen ausgezahlt
> wird der Beweis. Er lautet z.B.: Darlehenskonto Kunde X an Girokonto
> Kunde X 10.000 €.
>
> Die Buchung auf dem Girokonto des Kunden ist die Geldschöpfung und
> hierfür wurde keine Einlage eines anderen Kunden benötigt, sondern eine
> neue Einlage durch die Bank geschafften.
>
> q.e.d.
>
>
>> Jede Kreditvergabe bedeutet, dass die Bank eine sofort fällige
>> Forderung gegen eine später fällige Forderung tauscht.
>
> Genau das bedeutet es nicht. Bei einer Kreditvergabe besteht die
> Leistung der Bank in der Bereitstellung des Geldes auf dem Girokonto des
> Darlehensnehmers und die Gegenleistungen des Darlehensnehmer sind die
> Zins- und Tilgungszahlungen.
>
> Gruß
> Arne
>
>
>> Es findet also in jedem Fall eine Fristentransformation statt. Wenn
>> und solange eine Zentralbank dann diese Kreditforderung gegen
>> Zentralbankgeld tauscht, wird die Geschäftsbank vom durch die
>> Fristentransformation entstandenen Liquiditätsrisiko entlastet, indem
>> sie das Gegengeschäft, Tausch einer später fälligen Forderung mit
>> einer sofort fälligen, mit der Zentralbank abschließt.
>> Die Fristentransformation findet also immer statt bei der
>> (Kredit-)Geldschöpfung. Solange also die Zentralbank als lender of
>> last resort die Fristentransformation absichert, scheint es so, als
>> existiere dieses Risiko für die Banken nicht mehr. Wenn sie das aber
>> nicht mehr tut, wie z.B. in Griechenland, wird es wieder sichtbar.
>>> In einem Vollgeldsystem oder reinen Bargeldsystem wäre
>>> Fristentransformation möglich, weil hier Geschäftsbanken kein Geld
>>> schöpfen können und Banken tatsächlich Finanzintermediäre wären.
>>>
>>> Fristentransformation würde dann stattfinden, wenn Banken
>>> kurzfristige Einlagen für langfristige Kredite verwenden würden.
>> Nein, Fristentransformation findet schon beim Tausch langfristig
>> fälliger gegen sofort fällige Forderungen statt, also bei jeder
>> (Kredit-)Geldschöpfung. Das hat mit den Einlagen erstmal nichts zu
>> tun. Wie du richtig sagtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten mit
>> dem Liquiditätsproblem umzugehen, welches bei der
>> Fristentransformation entsteht. Fristige Einlagen sind dabei nur
>> _eine_ Möglichkeit.
>>
>> Ahoi,
>> Comenius
>>
>
>
> --
> ag-geldordnung-und-finanzpolitik mailinglist
> ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> The list homepage:
> https://lists.piratenpartei.de/sympa/info/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
- [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Rudolf Müller, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Rudolf Müller, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 05.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos comenius, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Alexander Raiola, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Sebastian Alscher, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos comenius, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 08.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 11.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 13.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos Comenius, 17.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 18.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Alexander Raiola, 18.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 07.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Amos comenius, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 06.06.2017
- Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation, Arne Pfeilsticker, 05.06.2017
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