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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Makroskop Magazin

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Makroskop Magazin


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: Malte MCS <mcspipa AT yahoo.de>
  • Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Makroskop Magazin
  • Date: Wed, 22 Jun 2016 22:06:17 +0200

Hallo Malte,

o.k., das hört sich schon anders an. Kann ich auch nachvollziehen.
Die Sache ist die: Wenn man sich mit einem Thema intensiv beschäftigt, bildet sich eine Meinung heraus.
Wenn man z.B. nach Gott sucht und ihn finden würde, könnte man nicht mehr neutral argumentieren. Würde man ihn nicht finden, würde man vielleicht länger brauchen aber man käme auch zu einer recht festen Meinung. In beiden Fällen verliert man seine Neutralität…

Bei der Witschaftsthematik ist es genauso - und da ist nicht weniger Irrglauben unterwegs wie in Religiösen Dingen ;-) 
Da tut es einfach gut, wenn es Informationsquellen gibt, wo man, vielleicht nicht in diesem Artikel aber doch in einigen, eine echte Prüfung von Thesen und Lösungsansätzen anhand von statistischen Daten usw. bekommt.

Leider gilt es in wissenschaftlichen Kreisen oft als unseriös, wenn man eine klare Einschätzung einer Lage oder gar eine Lösung vertritt. Denn niemand kann das überblicken … und wer etwas vertritt kann angegriffen werden … An der Stelle bin ich mutiger und kriege aber auch regelmäßig die Quittung ;-)

Für mich ist eine der großen Herausforderungen beim Publizieren: Ist man seriös wissenschaftlich, dann hört einem kaum jemand zu. Ist man lauter, schriller, klarer, bekommt man Aufmerksamkeit, wird aber dann nicht ernst genommen. Letztendendes wird der Kampf um die Deutungshoheit meiner Ansicht nach über Seriosität gewonnen, nur der Weg ist weit… Du hast vieles vielleicht schon 100x gehört, aber der Großteil der Menschheit glaubt noch den Mist, der in die jetzige Situation geführt hat. Deshalb sehe ich schon einen Wert in Aufklärungsarbeit und Hinterfütterung, nur mit steigender Beweislage und Kenntnissen in der Bevölkerung kommt man zu einem neuen Meinungsbild.

Gruß
Christoph


Am 22.06.2016 um 10:57 schrieb Malte MCS (mcspipa AT yahoo.de via ag-geldordnung-und-finanzpolitik Mailing List) <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>:

Sorry wenn das zu unfreundlich oder vorwurfsvoll oder "neidisch" rüberkam. Mir war die Seite schon vorher bekannt, man stolpert im Netz zwangsläufig darüber wenn man nach EZB, Grundeinkommen, Hellikoptergeld usw. sucht. Merkwürdigerweise hatte ich nie das Gefühl, dass ich echten Erkenntnisgewinn durch die Artikel hatte. Ich hatte eher folgenden Eindruck, der durch deinen verlinkten Artikel bestätigt wurde: Die Artikel sind "seriös" recherchiert und mit einer Meinung des Autors versehen. Was mir meist fehlt ist die logische Herleitung und Begründung der Meinung. Oder soll ich sagen: Mir fehlt das geniale, die Geistesblitze. Deswegen, ich respektiere die Seite, das Projekt, aber es spricht mich nicht an. Und auch wenn es sich gegen den ("neoliberalen") Mainstream wendet, das wutbürgerhafte Wettern gegen die "neoliberale Mainstreampresse" ist inzwischen auch abgedroschen und langweilig. Deshalb meine ironische Bemerkung, die eher aussagen sollte, dass der Erkenntnisgewinn durch Austausch im Gespräch oder auf solchen Mailinglisten, wo Gedanken entwickelt werden und wo Leute sich die Köpfe zerbrechen ohne auf formale Sachen zu achten mir manchmal (!) mehr bringt. Auch das Projekt Macronom muss natürlich irgendwie seine Autoren auswählen. Und wahrscheinlich wird da geguckt ob die Autoren "Reputation" haben. Politikwissenschaftler ist der eine zum Beispiel. Dementsprechend ordentlich recherchiert ist da so ein Artikel. Und das sind wahrscheinlich die meisten Artikel. Aber mich interessieren halt Gedankengänge und logische Herleitungen. Und wenn ich einen Artikel lese der zu 95% aus professionell zusammengetragenem Wissen besteht und dann zum Schluss eine lieblos hingeworfene Meinung alla -Lohnpolitik ist irgendwie besser als das was die EZB macht- oder -Grundeinkommen zerstört den Sozialstaat- oder eben -Wir sollten mal über Lohndumping reden aber mir fällt grad auch keine Lösung ein- dann find ich das immer recht enttäuschend aber das ist vielleicht auch dem Format und dem Form solcher Artikel geschuldet. Wie gesagt, es ist sicher sinnvoll wenn es auch abweichende Meinungen zum "Mainstream" gibt, aber ich denke halt, was im (wirtschafts-)politischen Diskurs fehlt sind nicht unbedingt neue Meinungen. Mir fehlt oft einfach, wenn ich das mal so platt sagen darf, die Logik. Und spannende und überprüfbare Gedankengänge. Und vor allem NEUE Gedanken. Und da scheitern die Autoren mit "Reputation " offenbar dran. Wobei, falls du Kontakt zu den Verfassern von Makroskop hast (ich hab neulich erst ne Anfrage gesendet, komm blöd wenn ich die schon wieder nerve), ich hätte da einen ganz guten Tipp: Versucht doch einfach mal die Meinung wegzulassen! Vielleicht wirds dann ja interessanter. Mich interessiert gar nicht ob Flasbeck für oder gegen BGE ist. Mich interessiert, wenn ich schon eine Seite wie Makroskop aufrufe: Was ist das? Was bewirkt es? Und ob ich das gut finde und ob ich die Analyse für zutreffend halte oder nicht entscheide ich dann selber. Vielleicht finde ich es ja gut wenn der Sozialstaat abgeschafft wird? Der Name "Makroskop" impliziert, dass das gesamte genau betrachtet werden soll. Dann versucht doch genau das! Betrachtet das Ganze und teilt dem Leser mit was ihr sehr! Wenn ich ne Meinung haben will von jemandem der die "neoliberalen systemtragenden Mainstreammedien" ablehnt, dann kann ich auch Russia Today gucken... 
Sorry für das Geschwafel...
Malte

Am 22.06.2016 um 07:42 schrieb Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:

Hi Malte,

es gibt ein paar hier auf der Liste, deren ML-Texte eine ausreichende Qualität hätte, dass dafür jemand bezahlt - wenn man den Rechercheaufwand usw. dazu leistet. Wer schon mal Veröffentlichungen geschrieben hat weiß, dass das mehr Aufwand ist, als mal eben eine Meinung rumzuposten. Kannst Dich ja dort oder woanders bewerben, wenn Du meinst, dass Du dazugehörst. Ich unterstütze halt das, was in die richtige Richtung führt. Und wenn Du da mal genauer angesehen hättest würdest Du bemerkt haben, dass die meisten Autoren dort ebenfalls kostenlos ihre Artikel zur Verfügung stellen, bei den Fördermitgliedern geht es ums Finanzieren einer professionellen Struktur und Vermarktung - in Konkurrenz mit anderen Magazinen wie Spiegel, Focus usw., die Milliardärsfamilien gehören und sich auf Werbung von Wirtschaftsunternehmen finanzieren, eine gefärbte Meinung publizieren und damit reich werden. Also bitte nicht mit Neid argumentieren sondern ansehen, was im Sinn des Allgemeinwohls sinnvoll ist.

Gruß
Christoph

P.S. Du könntest mehr als einen einzigen Artikel dort lesen und erkennen, dass auch jede Menge Lösungen angeboten werden.


Am 22.06.2016 um 07:33 schrieb Malte MCS (mcspipa AT yahoo.de via ag-geldordnung-und-finanzpolitik Mailing List) <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>:

Moin Christoph Mayer. Danke, dass du auch hier Werbung machst ... Als Ergänzung zu dem was ich auf der Wirtschaftsliste zum Thema schrieb: 

Wie wäre es denn wenn du Geldgeber für die Schreiber auf dieser Mailingliste suchst? Die arbeiten alle umsonst! Und wie gesagt, ein Problem (Dumping in der modernen Wirtschaft) beschreiben ohne eine Lösung zu präsentieren, das kann ich genauso gut wie die Leute von Makromat... Aber mich bezahlt ja gar keiner weil ich nicht Flasbeck heiße :( 




Am 21.06.2016 um 20:28 schrieb Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:

Hallo AG,

es gibt jetzt ein Magazin, das auf klaren empirischen Fakten basierende basierende Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik publiziert.
Es ist eine Initiative von Prof. Flaßbeck, hat viele Autoren, hat eine hohe Qualität und die Artikel sind allgemeinverständlich.
Wer also eine wirklich qualifizierte Meinung aufbauen will, sollte ma reinschauen und wenn möglich Förderer werden - es will sich frei von dominanten Geldgebern halten. 

https://makroskop.eu

Z.B. sehr guter Artikel zu einem die Piraten stark angehenden Thema:


Christoph Ulrich Mayer
Augsburg, Germany


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The list homepage: https://lists.piratenpartei.de/sympa/info/ag-geldordnung-und-finanzpolitik




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