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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [ ] Zentralbankgeld

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Re: [AG-GOuFP] [ ] Zentralbankgeld


Chronologisch Thread 
  • From: Tensor <Tensor AT Piraten-lsa.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [ ] Zentralbankgeld
  • Date: Thu, 16 Jun 2016 10:17:03 +0200



Am 16.06.2016 um 07:47 schrieb Jürgen Niccum (j.niccum AT me.com via ag-geldordnung-und-finanzpolitik Mailing List):
Man könnte auch die Umsatzsteuer auf unverarbeitete Grundnahrungsmittel abschaffen und
für "Luxusgüter " eine Umsatzsteuer von 200% ansetzen.
Um eine Vermögenssteuer kommt man trotzdem nicht rum.

Gruß
Jürgen Niccum
Aber eine, dass die Schwarte kracht, ab Vermögen > 10 (?) Mio. Und wisst ihr, woran das schon im Nullten Schritte scheitert? Man KENNT die Höhe großer Vermögen gar nicht so genau. Man WILL die auch gar nicht so genau kennen. Wie will man da Steuer "gerecht" einziehen, ohne Klagen der Besteuerten zu riskieren?


Am 16.06.2016 um 07:04 schrieb Christoph Mayer
<CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:

Nochmal: das hast Du einfach rausgelöscht, wahrscheinlich weil es Dir nicht
in die Argumentation passt:

Wer Sozialeinkommen bezieht gibt ca. 100% seines Einkommens aus -> heute 19%
Steuersatz
Einkommen 5000€/ Monat: Konsumquote 55% (statistisches Bundesamt) -> 10,5%
Steuersatz
Wer 100 Millionen im Jahr als Einkommen hat, gibt nur ca. 1 Million davon aus
-> 0,19% Steuersatz.

MWSt ist einDEGRESSIVES Steuersystem, nicht ein progressives!!
Damit ist es ein System, mit dem Geld von unten nach oben verteilt wird und
nicht umgekehrt.
Große Vermögen vermehren sich durch Rendite, bei großen Vermögen sind das
übermenschliche Beträge und deshalb braucht man ein PROGRESSIVES
Steuersystem, weil sich sonst alles Vermögen immer mehr bei immer weniger
Personen ansammelt!

Am 15.06.2016 um 23:57 schrieb Jürgen <jack_r AT arcor.de>:

Moin,
On 2016-06-15 22:35:02, Christoph Mayer wrote:

Am 15.06.2016 um 22:13 schrieb Jürgen <jack_r AT arcor.de>:

=> je höher die Ausgaben desto höher der Steuersatz => Progression
Gottogott ist das peinlich.
Progression heißt, dass der Steuersatz mit der Höhe des EINKOMMENS steigt.
Bis jetzt gibt es das nur für Vermögen oder Einkommen, entsprechend spricht
z.B. Wikipedia " Steuerprogression versteht man das Ansteigen des
Steuersatzes in Abhängigkeit vom zu versteuernden Einkommen oder Vermögen."
Nichts desto Trotz ist der MwSt Tarif mit Voraberstattung progressiv bzgl.
seiner Bemessungsgrundlage (die Ausgaben) analog zu EkSt mit Einkommen als
Bemessungsgrundlage. Deswegen nutzt das Gabler Wirtschaftsdefinition eine
allgemeine Definition:
"Steuerprogression - eine der drei möglichen Ausprägungen der
Steuertariftypen, gekennzeichnet durch einen mit steigender
Bemessungsgrundlage wachsenden Durchschnittssteuersatz"
(http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/steuerprogression.html)
Nach der Definition ist eine MwSt mit Voraberstattung progressiv (bzgl. seiner
Bemessungsgrundlage).
Aha, und was ist Deiner Ansicht nach die Bemessungsgrundlage? -> die
Konsumausgaben -> auf diese ist nichts progressiv, sondern konstant versteuert.
Auf Einkommen und Vermögen bezogen ist MWSt DEGRESSIV. Und das ist das einzig
Entscheidende, weil es für die Volkswirtschaft und Funktionsfähigkeit des
Wirtschaftssystems NOTWENDIG ist, eine Steuer PROGRESSIV auf Einkommens- und
Vermögens zu haben.

Und da der Konsumanteil des Einkommens sinkt, je höher das Einkommen ist,
sinkt der Steuersatz bei MWSt mit dem Einkommen. Vollkommen egal ob mit
oder ohne BGE.
Das ist beim Werner-Modell mit *ausschliesslich* Konsumsteuer tatsächlich
ein Problem. Wenn jemand dauerhaft nur einen Teil seines Einkommens ausgibt
und so Vermögen anhäuft, dann klappt das mit der Progression nicht mehr.
Aha! Und das ist nun mal so, schau Dir die Zahlen des Statistischen
Bundesamtes an und bemühe die Logik!

Damit gewinnen gerade höhere bis hohe Einkommen. Nimmt man z.B.
Vermögenssteuer
hinzu, kann man wieder eine durchgehende Progression erreichen. Es kommt auf
die Gesamtsicht an - so wird z.B. die bestehende, progressionsfreie MwSt als
verfassungsgemäß angesehen, weil die EkSt für *ausreichend Progression*
sorgt.
Die EKSt trifft nur die, die Arbeiten. Das ist einer der Konstruktionsfehler.
Die MWSt als Finanzierungsbasis für BGE zu nehmen, egal mit welcher Steuer man
es kombiniert, führt zu einer Mitkopplung Preis -> BGE-Höhe und führt nur zu
Staatsverschuldung und Chaos!

Etwas über den Tellerrand dessen sehen, was heute Praxis ist, sollte man
schon Mal
machen. Ansonsten ist die aktuelle Politik wirklich alternativlos.
So ein Unsinn! Es gibt zig SINNVOLLE Alternativen zur aktuellen Politik. Lies
Dir mal das durch, was auf DIESER Mailingliste schon alles geschrieben wurde.
Wenn Du nichts anderes aufnehmen willst als BGE, dann geh bitte auf die
BGE-Mailingliste.


--
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The list homepage:
https://lists.piratenpartei.de/sympa/info/ag-geldordnung-und-finanzpolitik




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