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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [ ] Zentralbankgeld

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [ ] Zentralbankgeld


Chronologisch Thread 
  • From: Tensor <Tensor AT piraten-lsa.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [ ] Zentralbankgeld
  • Date: Wed, 15 Jun 2016 22:17:52 +0200

Danke an Alex und Christoph für die Erläuterungen.
Einen Satz von Christoph reiße ich jetzt mal frech aus dem Zusammenhang:
"Am Ende bezahlen (das BGE) immer die Arbeitnehmer."
Damit hat er natürlich recht. Werte, die wir verteilen wollen, können
nur durch Arbeit entstehen. (Bis zu dieser von einigen Piraten gern
postulierten Null-Grenzkostengesellschaft liegt noch gutes ein Stück Weg
vor uns...)
Christoph hat recht, wenn wir in gewohnten Bahnen denken. Aber wie
definieren wir eigentlich Werte? Sind es wirklich nur die schicken
Produkte, die wir in die Hand nehmen können, das Auto, mit dem wir
fahren, das Haus in dem wir wohnen und dessen WERT wir durch Arbeit
ständig erhalten müssen? Und da wir gerade beim Hinterfragen von
Begriffen sind: Sind alle TÄTIGKEITEN, die keine Werte im
althergebrachten Sinne schaffen, per se als fragwürdig einzustufen? Das
will man uns doch immer Glauben machen. Sollten wir ein Gespräch mit
Freunden nicht wenigstens ab und an dem nächsten 50 Euro-Schein
vorziehen KÖNNEN, den wir in der gleichen Zeit als WERTäquivalent
verdienen könnten? Die Krux ist, dass uns die aktuelle Gesellschaft
diese Wahl oft nicht lässt. Wir sind meist GEZWUNGEN "echte" Werte zu
schaffen, um unseren Standard (egal auf welchem Level) zu halten oder
den uns immer und überall suggerierten Traum vom "Aufstieg" zu
verwirklichen.
Ein BGE könnte uns in der Tat ein wenig von diesem Zwang nehmen, aber
auch nur dann, wenn wir gleichzeitig dem Glauben an "Standards" und
"Wachstum" abschwören.

Oh sorry - bin jetzt ein wenig neben dem Thema des Threads.
Vergebt mir bitte meine Tagträumereien.

Am 15.06.2016 um 20:09 schrieb Christoph Mayer:
>
>
>> Am 15.06.2016 um 19:50 schrieb Alexander Raiola
>> (a.raiola AT bzv-fr.piratenpartei-bw.de via ag-geldordnung-und-finanzpolitik
>> Mailing List) <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>:
>>
>> Ich würde Götz Werner nicht generell nicht ernst nehmen, nur weil sein
>> favorisiertes BGE-Modell die Konsumsteuer ist.
> Seine BGE-Propaganda ist voll von Ignoranz und Propaganda, z.B. behauptet
> er, man könne die Sozialkosten einfach so als BGE nehmen und verschweigt
> dabei, dass die Hälfte davon Krankenkassen-Ausgaben sind, die man nicht
> verteilen kann, er verschweigt dass er damit eine Einheitsrente auf
> niedrigstem Niveau generieren würde und gegen den gesetztlichen
> Rentenanspruch verstoßen würde, er verschweigt, dass er durch sein BGE
> quasi keine Steuer mehr bezahlen würde, aber das Problem hat er ja gelöst,
> indem er sein Vermögen in eine Stiftung umgewandelt hat.
>
>> Ich halte das Modell auch
>> nicht für sinnvoll, aber ich erwarte von niemandem, dass er immer und in
>> allen Punkten Recht hat. Daher bin ich bei den basisdemokratischen
>> Piraten, wo Mehrheiten entscheiden. Das ist kein Garant für's "immer
>> Recht haben", aber die Trefferquote liegt m.E. höher.
> Ich richte mich nicht danach, wo die meisten Fliegen sitzen sondern nach
> Empirie und Logik. Wahrheit ist nicht von Zustimmung abhängig. Nicht immer
> kann man Wahrheit eindeutig definieren, in dem Fall gibt es aber objektive
> Fakten!
>
>> Es ist aber nicht gesagt, dass im Fall der Konsumsteuer eine ewige
>> Spirale aus höherem BGE und höherer MwSt. stattfinden muss. Es kann
>> genauso gut sein, dass sich das nach ein paar Iterationsschritten
>> einpendelt.
> Wie ist das zu belegen? Nach wie viel Iterationen? Was passiert in der Zeit
> mit der Wirtschaft und mit dem Außenhandel, der Staatsverschuldung usw? Es
> ist und bleibt nachgewiesener Unsinn!
>
>> Ich halte die Finanzierung mittels einer Flat-Tax für sinnvoll, damit
>> die Steuern sich auf die Einnahmen statt auf die Ausgaben konzentrieren,
>> denn die Konsumsteuer regt zum Sparen an und das ist schädlich für den
>> Markt.
> Die Frage ist doch, ob es überhaupt sinnvoll ist, Geld an Leute zu
> verschenken, die es nicht brauchen und auch ständig nur das Auszahlen zu
> betonen, das Bezahlen aber zu verschweigen. Sagt man einer Gruppe Menschen:
> Jeder von Euch bekommt Geld, sagt jeder ja - wenn man sagt: Jeder von Euch
> bezahlt, dann wird man keine Begeisterung ernten. Tatsache ist, dass
> genausoviel bezahlt werden muss wie ausgeschüttet wird und deshalb stellt
> sich die Frage, wer also bezahlt und wer empfängt. Der Frage weichen die
> meisten BGE-Befürworter aus. Am Ende zahlen immer die Arbeitnehmer.
>
>> Am 15.06.2016 um 18:27 schrieb Christoph Mayer:
>>>
>>>>
>>>>> => MwSt heute: keine Progression = Problem
>>>>> => MwSt+BGE: effektive Progression = ok
>>>> Hier muss ich noch einmal nachfragen: Progression über einen
>>>> einheitlichen MWST-Satz? Wie soll das gehen?
>>>
>>> Das ist Nonsense und keine Progression.
>>>
>>> Finanzierung eines BGE über MWSt würde bedeuten:
>>> - sehr hoher Mehrwertseuersatz, um 100%
>>> -> Verteurung der Waren um 80%
>>> -> BGE von 1200€ reicht nicht mehr im Entferntesten
>>> -> höheres BGE wäre notwendig
>>> -> noch höherer MWSt-Satz wäre notwendig
>>> usw.
>>>
>>> Es wäre eine Mitkopplung.
>>> Eine Finanzierung von BGE über Mehrwertsteuer ist so ein
>>> Riesen-Nonsense, und Götz W. Werner propagiert das seit 2006 unverändert!
>>> Kann man so jemand noch ernst nehmen? Ich jedenfalls nicht!
>>>
>>>
>>> --
>>> ag-geldordnung-und-finanzpolitik mailinglist
>>> ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
>>> The list homepage:
>>> https://lists.piratenpartei.de/sympa/info/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
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