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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016
  • Date: Wed, 03 Feb 2016 10:43:18 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Rudolf,

danke für den wichtigen Hinweis. Das ist ganz klar ein Problem, und ja auch logisch stimmig. Zentralbanken entwickelten sich ja auch aus dem privaten Banking.

Wie Du beschrieben hast, ist jede Bank eine Clearingstelle, und es kann mehrerere Clearing-Ebenen geben. Also auch private "Banken der Banken", die mit Profitzielen und nicht mit gesamtwirtschaftlichen Zielen arbeiten.

Dies verweist wiederum auf die Staaten als die einzigen, die dies beeinflussen/regulieren könnnen: und bei grenzüberschreitendem Zahlungsverkehr müßten sie dafür kooperieren, anstatt sich gegeneinander ausspielen zu lassen.

Genau das aber ist schwer ohne gemeinsame politische Institutionen. Die Globalisierung der Finanzwelt macht daher eine Globalisierung auch der staatlichen Strukturen notwendig. Deshalb wäre es so wichtig, daß wenigstens Europa - mit einer europäischen Republik - dies wenigstens auf europäischer Ebene tut und damit zeigt, daß dies möglich ist.

In der gegenwärtigen Situation sehr schwer, und wenn die Re-Nationalisierer sich durchsetzen, sind die Gewinner wieder die Banken.

Zu Deinen anderen Postings später mehr, vielen Dank für den wertvollen Input!

Grüße
Wolfgang

Mumken schrieb:

Hallo Wolfgang,

zu den Möglichkeiten des Zahlungsverkehrs über Ländergrenzen hinweg müssen auch Zahlungen über private Institutionen, Korrespondenzbanken und Tochterbanken von großen Bankhäusern gezählt werden. Nach Angaben der Bundesbank findet der Auslandszahlungsverkehr nur in sehr begrenztem Umfang über die Bundesbank statt (betrifft nicht den innereuropäischen Zahlungsverkehr).
/"Die Korrespondenzbankbeziehungen//
//ermöglichen die Abwicklung//
//von Zahlungen – auch für Inlandskunden der Deutschen//
//Bundesbank – über Landes- und Währungsgrenzen//
//hinweg. Aufgrund ihrer Rolle als Notenbank betreibt//
//die Deutsche Bundesbank das Korrespondenzbankgeschäft//
//aber nur in begrenztem Umfang."//
/
Die ONB bestätigt dies auch und führtweiter aus, dass aus innerhalb Österreichs das Korrespondenzbankgeschäft recht rege genutzt wird und zwar im sogenannten Garagenclearingverfahren (es werden natürlich keine Magnetbänder mehr ausgetauscht sondern nur noch elektronische Daten über das Netz versandt) zwischen den Bankenverbänden. Die EBA, eine europäische, private Clearing und Settlementinstitution verknüpft europäische Banken ohne Zwischenschaltung der Zentralbanken und besitzt auch Kunden außerhalb des EU-Währungsraumes. Lediglich das endgültige Tages-Settlement im EU-Währungsraum wird über die ECB vorgenommen. Ein weiteres internationales Zahlungsnetz bilden die großen Bankkonzerne mit ihren Tochterunternehmen. Über die Anteile der einzelnen Institutionen am Zahlungsverkehr habe ich leider keine Informationen. Diese unzähligen Verflechtungen sind somit bei einer Untersuchung von Hierarchieebenen unbedingt mit zu beachten. Sie funktionieren auch ohne übergeordnete Zentralinstanz, besitzen jedoch auch keine Anreize zum Wohle der Weltgemeinschaft tätig zu sein. Dazu fehlen ihnen jedoch auch die erforderlichen Machtbefugnisse.

Beste Grüße
Rudi Müller

moneymind schrieb:
Teilt sich die Wicksellche Idealbank in viele Einzelbanken auf, die untereinander im Wettbewerb stehen, würde auch ein reines Kreditsystem ohne Bargeld funktionieren.

Jein; nur dann, wenn Restsalden nicht fällig gestellt, sondern grundsätzlich prolongiert werden (nur für die Restsalden nach Clearing braucht man Zahlungsmittel). Das setzt ganz andere Handlungsmotive, weil sich jeder dann plötzlich wachsende Netto-Schulden leisten könnte und wollte, während Gläubiger nicht mehr bereit wären, Netto-Gläubigerpositionen einzugehen (die sie ja nie durchsetzen könnten). Im Endeffekt würde das darauf rauslaufen, daß für alle Subjekte nur noch direkter Barter wieder sinnvoll wäre.

Bessere Idee daher m.E.: Clearing Union (Keynes). Hab aber noch immer nicht im einzelnen durchdacht, wie die die Handlungsmotive der Leute insgesamt verändern würde.





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