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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016
  • Date: Mon, 1 Feb 2016 15:42:20 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Wolfgang,

zu den Möglichkeiten des Zahlungsverkehrs über Ländergrenzen hinweg müssen auch Zahlungen über private Institutionen, Korrespondenzbanken und Tochterbanken von großen Bankhäusern gezählt werden. Nach Angaben der Bundesbank findet der Auslandszahlungsverkehr nur in sehr begrenztem Umfang über die Bundesbank statt (betrifft nicht den innereuropäischen Zahlungsverkehr).
"Die Korrespondenzbankbeziehungen
ermöglichen die Abwicklung
von Zahlungen – auch für Inlandskunden der Deutschen
Bundesbank – über Landes- und Währungsgrenzen
hinweg. Aufgrund ihrer Rolle als Notenbank betreibt
die Deutsche Bundesbank das Korrespondenzbankgeschäft
aber nur in begrenztem Umfang."
Die ONB bestätigt dies auch und führtweiter aus, dass aus innerhalb Österreichs das Korrespondenzbankgeschäft recht rege genutzt wird und zwar im sogenannten Garagenclearingverfahren (es werden natürlich keine Magnetbänder mehr ausgetauscht sondern nur noch elektronische Daten über das Netz versandt) zwischen den Bankenverbänden. Die EBA, eine europäische, private Clearing und Settlementinstitution verknüpft europäische Banken ohne Zwischenschaltung der Zentralbanken und besitzt auch Kunden außerhalb des EU-Währungsraumes. Lediglich das endgültige Tages-Settlement im EU-Währungsraum wird über die ECB vorgenommen. Ein weiteres internationales Zahlungsnetz bilden die großen Bankkonzerne mit ihren Tochterunternehmen. Über die Anteile der einzelnen Institutionen am Zahlungsverkehr habe ich leider keine Informationen. Diese unzähligen Verflechtungen sind somit bei einer Untersuchung von Hierarchieebenen unbedingt mit zu beachten. Sie funktionieren auch ohne übergeordnete Zentralinstanz, besitzen jedoch auch keine Anreize zum Wohle der Weltgemeinschaft tätig zu sein. Dazu fehlen ihnen jedoch auch die erforderlichen Machtbefugnisse.

Beste Grüße
Rudi Müller



Am 30.01.2016 um 10:39 schrieb moneymind:

Teilt sich die Wicksellche Idealbank in viele Einzelbanken auf, die untereinander im Wettbewerb stehen, würde auch ein reines Kreditsystem ohne Bargeld funktionieren.
Jein; nur dann, wenn Restsalden nicht fällig gestellt, sondern grundsätzlich prolongiert werden (nur für die Restsalden nach Clearing braucht man Zahlungsmittel). Das setzt ganz andere Handlungsmotive, weil sich jeder dann plötzlich wachsende Netto-Schulden leisten könnte und wollte, während Gläubiger nicht mehr bereit wären, Netto-Gläubigerpositionen einzugehen (die sie ja nie durchsetzen könnten). Im Endeffekt würde das darauf rauslaufen, daß für alle Subjekte nur noch direkter Barter wieder sinnvoll wäre.

Bessere Idee daher m.E.: Clearing Union (Keynes). Hab aber noch immer nicht im einzelnen durchdacht, wie die die Handlungsmotive der Leute insgesamt verändern würde.



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