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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Deflationstendenz
  • Date: Mon, 23 Mar 2015 22:34:34 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Die meisten Menschen glauben ja ernsthaft, dass das Bargeld in ihren Geldbeutel „Geld" sei und sind völlig verstört, wenn man versucht zu erklären, dass die Banknoten und Münzen lediglich der Nachweis für Geld sind und das eigentliche Geld ein subjektives Recht ist. Anschaulich gesprochen sind die Banknoten und Münzen lediglich die Verpackung für den abstrakten unsichtbaren Inhalt. Die Wirkung des Geldes geht aber vom Inhalt aus - und nicht von der Verpackung.

Genau diese Antwort habe ich von Dir erwartet. "Geld ist ein Anspruch auf Geld" und wer dies nicht erkennt, kann unser Geldsystem nicht verstehen.

Das hat Arne hier ja nicht gesagt.

Ich würde es eher so verstehen (ob sich das mit Arnes Verständnis 100% deckt, muß er selber sagen, ich weiß es nicht): "Kreditgeld" ist kein Ding oder Papierscheinchen, sondern ein /Verhältnis zwischen Personen/ (Rechtsanspruch des A gegen einen B) das auf dem Ding oder Papierscheinchen nur repräsentiert wird.

/"Es ist nur das bestimmte gesellschaftliche Verhältnis der Menschen selbst, welches hier für sie die phantasmagorische Form eines Dings, Papierfetzens oder Sets von Bits und Bytes annimmt." (um mal einen Kommentar von Marx zum "Fetischcharakter der Ware" zu benutzen)/

Der Papierfetzen, die Bytes etc. sind nicht das Verpflichtungsverhältnis zwischen Personen (in ihren Rollen als Gläubiger und Schuldner), sondern repräsentieren es nur. So ähnlich, wie ein Wort nicht das ist, was es bezeichnet, oder, wie Liated mal sagte, das Bild einer Pfeife nicht die Pfeife selber ist.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=172992

Selbst das wäre noch zu kurz gedacht. Ein solcher Rechtsanspruch verbindet zwei Personen, die auch mit anderen in vielfältigen weiteren kreditären Rechtsbeziehungen sehen. Ohne dieses Netz von Beziehungen kann man weder verstehen, was "Kreditgeld" "ist" - noch, warum in einer deflationären "Finanz-Krise" ("Geld-Krise") ein Schuldner nach dem anderen pleitegeht.

Dafür muß man allerdings zusätzlich verstehen, daß Kreditgeld-Ansprüche nominell fixiert sind, aber die haftenden Aktiva der Schuldner mit nominell variablen Vermögenswerten gesichert sind, die in einer deflationären Depression abgewertet werden ("Bilanzrezession").

Schade, daß Patrik mir für mein Spielgeld nichts verkaufen will.




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