ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?
- Date: Sun, 15 Feb 2015 18:21:20 +0100
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 15.02.2015 um 17:55 schrieb David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>:
Hey Patrik,
Hab mir das nochmal angesehen. Deine Pokeranalogie passt. Das ist die korrekte Erklärung warum die Normalverteilung zu einer Lognormalverteilung wird.
Übrigens würde ich eine Normalverteilung der Vermögen (wenn sie denn konstant bliebe) nicht als Problem sehen und auch nicht als "Ungleichverteilung" bezeichnen. "Ungleichverteilung" lässt sich mathematisch sauber definieren: Siehe Gini-Koeffizient.
Das Beste an der ganzen stochastischen Betrachtung ist, dass man auf Begriffe wie "Gerechtigkeit" und "Gier" verzichten kann. Aufgrund des Eintretens bei vollkommener Chancengleichheit kann man sich hier gegen ideologische Angriffe der "Leistungsträger" quasi immunisieren.
Hebt man die Diskussion nämlich auf ein mathematisch sachliches Niveau, kann man Themen wie "Akkumulation" wieder "salonfähig" machen ohne etwa den Namen "Marx" oder irgendwelche Kampfbegriffe in den Mund zu nehmen und den Ruf des "Ewig-Gestrigen" hinter sich lassen.
1. Man pumpt immer neues (Geld-)Vermögen nach. Dabei gibt es zwei Varianten:
a) Alle kriegen immer neues Geld (bspw. BGE)
b) "Die unteren" kriegen immer neues Geld
Nachteil: Man vermeidet zwar das Ausscheiden der "unteren", aber nicht den zunehmenden Reichtum an der Spitze
2. Umverteilung. Auch hier zwei Varianten:
a) Alle zahlen ein
b) nur die oberen zahlen ein
Vorteil: Grade bei Variante b) kann eine zunehmende Auseinanderentwicklung vermieden werden, und trotzdem hat jeder den Anreiz/die Chance, dass er sich verbessern kann.
Für eine funktionierende Aufklärung muss man sich gut gegen den ideologischen Ballast der letzten Jahrhunderts absichern. Wenn plötzlich Marxisten daherkommen wie Jungunternemer (vgl. Syriza) ist das Establishment vollkommen überfordert, weil es nicht in die klassischen Ressentiments passt und man darauf nicht vorbeireitet ist (schwäbische Hausfrau zum Michel: "Also wie ein fauler Grieche sieht dieser Varoufakis ja nicht aus"). Wenn man dann noch wie der junge dynamische CEO eines "Hightech Start-ups" über "thermodynamische Gleichgewichte" oder "Entropie" spricht, entgeht man jedem klassischen Feindbild und selbst dem unverbesserlichen Michel bleibt - Mangels wissen was denn Entropie überhaupt ist - nichts weiter als zu Applaudieren.
Ich sehe also in solchen Analysen - natürlich neben einem rein inhaltlichen Zugewinn - ein Prima Mittel um die Propaganda des Establishments mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen.
Zum Geldsystem benutze ich gerne die "Monopoly-Partie mit Banker (Wallstreet Monopoly)". Man kann leicht zeigen, dass immer "der Banker" gewinnt (stellvertretend für "die Banken" als Gesamtheit) - wenn er selbst mitspielt - bzw. der Mitspieler, dem er zugetan ist. Dies hat mit dem Geldschöpfungsprivileg zu tun. Dieses Privileg verstärkt (nicht erzeugt!) die ohnehin vorhandene Tendenz zur Vermögenskonzentration.
Siehe:
Geldschöpfungsprivileg: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaUngleichverteilung2
Boom-Bust-Zyklus: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaUngleichverteilung4
Meine Meinung ist: Aufklärung funktioniert nicht ohne Propaganda (äh... PR meine ich natürlich) und stochastische Betrachtungen sind hierfür ein Prima Mittel.
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Patrik Pekrul, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Rudolf Müller, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, ukw, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, moneymind, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, David Finsterwalder, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Patrik Pekrul, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, David Finsterwalder, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, David Finsterwalder, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Patrik Pekrul, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, David Finsterwalder, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Patrik Pekrul, 15.02.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Patrik Pekrul, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, David Finsterwalder, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Marco Schmidt, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Patrik Pekrul, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Patrik Pekrul, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Arne Pfeilsticker, 15.02.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?, Arne Pfeilsticker, 15.02.2015
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