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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?


Chronologisch Thread 
  • From: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?
  • Date: Sun, 15 Feb 2015 04:12:02 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

PS: Wir sollten uns beeilen die Probleme des Finanzsystems zu lösen. Unser Exportüberschuss verabschiedet sich gerade auf nimmer wieder sehen (naja ich übertreibe). Der Baltic Dry hat ein Alltime Low nach dem anderen: http://www.bloomberg.com/quote/BDIY:IND/chart

Am 15. Februar 2015 um 03:58 schrieb David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>:
Hey Patrik,

ganz genau das was du im wiki schreibst war ja mein unhinterfragter "dogmatischer Schlummer". Wenn ich übrigens im Zusammenhang mit Stochastik von einer "gleichmäßige" Verteilung spreche meine ich eigentlich immer eine Normalverteilung (und ungleich lognormal/fat tailed etc). Das hätte ich klarer ausdrücken sollen. Dass du bei einer Normalverteilung von einer Ungleichverteilung sprichst, bricht mir übrigens mein Mathematikerherz! 

Du schreibst: 

"Wenn man sich nun vorstellt, dass bei ausgeglichenen Chancen die Verteilung der Vermögen annähernd der Normalverteilung entsprechen wird."

Genau das ist eben nicht der Fall. Es stellt sich selbst bei vollkommener Chancengleichheit KEINE Normalverteilung bei den Vermögen ein. Der Grund ist der, dass Verluste nicht beliebig sein können. Bei Chancegleichheit hast du zwar eine Normalverteilung beim (Akt des) Gewinnen/Verlieren, aber eben nicht bei den daraus resultierenden Vermögen. Für bloß heuristische Überlegungen kann man das minimale Netto-Vermögen einfach mal bei 0 ansetzen und es ist sofort ersichtlich, dass sich eine Logarithmische Normalverteilung einstellen muss. Wenn Gewinne und Verluste dann prozentual zum vorhanden Vermögen sind, bekommt die Lognormalverteilung noch einen "fat-tail". Die sich in empirischen Daten zeigende Vermögensverteilung tritt also selbst bei vollkommener Chancengleichheit auf. 

Siehe dazu auch den in obiger mail verlinkten thread (Random Walk / Brownsche Bewegung). Sowie:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=257875
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=258087

Übrigens ändern imo "glückliche Fügungen" genau so wenig etwas an den Chancen wie ein Lottogewinn dessen Chancen verändert. "Glückliche Fügungen" sind Teil der Kombinatorik und der Extremfall nichts weiter als die Randwerte der Binomialverteilung (reale Werte sind über diskreten Mengen).

Mehr dazu und Antwort auf die andere Mail Morgen.

Grüße
David


Am 15. Februar 2015 um 02:10 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:


Am 15.02.2015 um 01:38 schrieb David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>:

Hey Wolfgang,

du kannst Liated ja ausrichten, dass ich mittlerweile auch hier bin und mich freuen würde, wenn er hier teilnimmt.
Ich fand ihn eine der größten Bereicherungen im gelben Forum. 

Dieser Beitrag von ihm (und lutas Simulation) weckte mich aus meinem "dogmatischen Schlummer":
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=258380

Bis dahin glaubte ich - vollkommen unhinterfragt - dass stochastische Effekte zu "gleichmäßigen" Vermögensverteilung führen müssten. 







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