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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Sat, 10 Jan 2015 15:17:23 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 10.01.2015 um 11:40 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:

>
>> Was ist schlimm an der Geldschöpfung? Nichts, außer man hält sich nicht an
>> die Regeln.
>
> Die entscheidende Frage ist
>
> 1. Wer
> 2. Wie
> 3. Wann
> 4. Wofür
>
> Geld schöpfen darf, wobei ich am Ende 4. für das wichtigste Kriterium halte.
>
>> Ja, die wollen wir alle ändern, aber hat das was mit dem "System" an sich
>> zu tun?
>
> Unser System definiert sich über 1., 2., 3. und 4. Änderst du die Regeln,
> änderst du das System.

Nachfrage:

Um mal zu einer Versachlichung der Diskussion zu kommen, hätte ich folgende
Fragen:

A. Geldsystem
1. Ist es ein anderes System, wenn der Staat (schuldenfrei) Geld emittiert,
oder die Geldmenge im wesentlichen schuldbehaftet über private Institute
emittiert wird?
2. Sind wir uns einig, dass die "Disziplinierung" des Staates durch "die
Märkte" dadurch begründet ist, dass der Staat sich das Geld zwingend von
privaten Instituten leihen muss?
3. Sind wir uns einig, dass es solange keine (wirksame) Neuregulierung des
Geldwesens geben wird, solange diese "Disziplinierung" aufrechterhalten wird?
4. Sind wir uns einig, dass eine andere Form der Staatsfinanzierung diese
Abhängigkeit lösen kann?

B. Bankkartelle/Geldschöpfungsprivileg
5. Sind wir uns einig, dass es de facto mehrere (weltweite) Bankkartelle
gibt, die die Geldmenge beliebig ausdehnen können, solange sie sich
gegenseitig die Refinanzierung über den Geldmarkt ermöglichen?
6. Sind wir uns einig, dass diejenigen einen (Zeit-)Vorteil beim Erwerb des
Sachvermögens haben, denen die Finanzierung ermöglicht wird?
7. Sind wir uns einig, dass das Prinzip "Wer hat, dem wird gegeben" dazu
führt, dass es (vornehmlich) die Habenden sind, denen es ermöglicht wird sich
(in nennenswertem Maßstab) weiteres Sachkapital anzueignen?
8. Sind wir und einig, dass derjenige, der im Boom früher investieren kann
(weil er finanziert wird), am Ende des Zyklus den meisten Gewinn macht?
9. Sind wir uns einig, dass so eine zunehmende Konzentration des Vermögen
befördert/beschleuningt wird?

Und abschließend (um Missverständnisse) zu vermeiden: Natürlich ist das Ziel
letztendlich die Herrschaft über das Sachvermögen zu erlangen. Geld allein
bringt einem nichts, aber wer das Geldsystem beherrscht, dem gehört am Ende
das Sachvermögen. Das Geldsystem ist nichts weiter als ein (Macht-)Instrument
der "Elite".

Hierzu Prof. Binswanger (war für Josef Ackermann ungefähr das, was Obi-Wan
Kenobi für Darth Vader war):

"99 Prozent der Menschen sehen das Geldproblem nicht. Die Wissenschaft sieht
es nicht, die Ökonomie sieht es nicht, sie erklärt es sogar als "nicht
existent". Solange wir aber die Geldwirtschaft nicht als Problem erkennen,
ist keine wirkliche [ökologische] Wende möglich."





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