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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Sat, 10 Jan 2015 10:58:02 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Das Geldschöpfungsprivileg allein führt nicht zu den Konzentrationsprozessen, wie sie sich unübersehbar herausgebildet haben. Ja, es ist ein Privileg, dass an Auflagen gebunden ist - und damit eine Frage der Regulierung.

Wenn man dieses Privileg anprangert, sieht das für mich ähnlich aus, wie den Zinsmechanismus für alles Unheil in der Welt verantwortlich zu machen. Was ist schlimm an der Zinsnahme? Nichts, außer er wird nicht wieder ausgegeben. Was ist schlimm an der Geldschöpfung? Nichts, außer man hält sich nicht an die Regeln. Ja, die wollen wir alle ändern, aber hat das was mit dem "System" an sich zu tun?

Du, Patrick, argumentierst gegen ein Banken-*Kartell*. Zerschlage dieses, sorge für ein feingliedriges Bankensystem mit ausreichend Kontrollen/Regularien, dass keiner schummelt und gut ist. Wo Macht ist, braucht es auch eine geeignete Kontrolle und Interventionsmöglichkeiten. Die (Konzentrations-)Probleme sind m.E. allesamt politisch zu lösen. Dann gehört zu etwas wie dem *Mindest*...(-Lohn, z.B.) auch ein *Maximal*... Aber da gehen die ach so freiheitsliebenden Liberalen ja sofort auf die Barrikaden. Dass Politik und Finanzwelt aktuell z.T. eine unheilige Allianz bilden, muss die restliche Bevölkerung auf den Plan rufen. Daher ist Comenius Kritik berechtigt, dass eine Systemkritik lediglich den Strippenziehern nutzt.
Technisch betrachtet arbeitet das aktuelle Geldsystem wunderbar, man muss natürlich die Randbedingungen kennen. Z.B. dass es selbstverstärkend in eine Richtung läuft. Der hat, dem wird gegeben (da "kreditwürdig"). Das führt aber wieder einmal zu einem noch nicht vollständig verstandenen Wertesystem, wie überhaupt "Wert" entsteht. Klar ist, dass es ein komplexes Thema ist, da subjektive Präferenzen mit reinspielen.

Grüße,
Marco

Am 10.01.2015 um 10:24 schrieb Patrik Pekrul:

Am 10.01.2015 um 09:39 schrieb Comenius <comenius2000 AT gmail.com>:

Am 09.01.2015 um 19:43 schrieb Patrik Pekrul:

Am 09.01.2015 um 08:53 schrieb Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>:

Am 08.01.2015 um 22:59 schrieb Patrik Pekrul:
Am 08.01.2015 um 22:19 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:

...
Demnach besteht für dich das zentrale Machtmittel in den Massenmedien, die "der Masse die Köpfe so verdreht, daß sie ihre ureigenen Interessen nicht mehr zu erkennen vermögen.“ Dann wäre es doch der pragmatische Ansatz über dieses Machtmittel die Kontrolle zu gewinnen. Ich halte das aber für oberflächlich. Warum verdreht die veröffentlichte Meinung denn der "Massen die Köpfe“? Wieso verfolgt sie nur die Interessen der Vermögenden? Glaubst du wirklich, es läge daran, dass ihr eine „korrekte Wirtschaftstheorie“ fehlt, und sie quasi aus Unwissenheit Unsinn kolportiert? Ich denke eher, dass hier das eigentlich Machtmittel, nämlich Geld die Ursache ist.
Nennen wir es etwas genauer "große Vermögen", die große so Einkommen generieren, dass man Zeitungen und Fernsehsender kaufen/kontrollieren und Wisenschaftler und Journalisten "kaufen" kann.

-_- Wenn du dir Geld drucken kannst, brauchst du kein Einkommen - ist das wirklich so schwer zu verstehen? Aaaah, jetzt verstehe ich, Wenn man 'ne Bank hat, braucht man kein Einkommen, weil man ja das Geldschöpfungsprivileg hat. Wie konnte ich das nur übersehen???

Keine Ahnung. Es ist offensichtlich. 

Dann habe ich nur noch drei kleine Fragen?
1. Warum ist Lehman-Brothers pleite gegangen? Hatten die Stromausfall, sodass ihre Gelddruckmaschine nicht mehr funktionierte?

An Lehman wurde ein Exempel statuiert. Das "Geldspiel" funktioniert nur, solange du im Kartell mitspielen darfst. Als Lehman pleite ging, war der Finanzminister der USA Henry Paulson, und der war "zufällig" Goldman Sachs-Mann und leider, leiser war Goldman Sachs der größte Konkurrent von Lehman. Schon komisch, dass alle Banken vor und alle Banken nach Lehman gestützt wurden nur Lehman nicht....

Ein bisschen Hintergrund: http://www.mcclatchydc.com/2010/10/10/101753/inaction-by-treasurys-paulson.html

Banken gehen nicht pleite, es sei denn, das Kartell will es - und Goldman wollte nicht mehr, dass Lehman mitspielt.


2. Warum haben die Gewerkschaften das Geldschöpfungsprivileg ihrer Bank für Gemeinwirtschaft nicht genutzt, um alle Fabriken zu kaufen und an die Arbeiter zu verteilen? Stattdessen haben sie die Bank verkauft. Sollten wir ihnen raten, schnell eine neue Bank zu gründen?

1. Kann nicht jeder eine Bank gründen. Wie ich bereits darlegte, musst du selbst schon Banker sein, oder Banker als Partner haben - Zufall?

2. Funktioniert das Spiel nur, wenn dich das Kartell mitspielen lässt. Und eine Bank, die Fabriken an die Arbeiter verteilen will, hat sicherlich Probleme mit dem Gruppenkonsens. Die Banken sind extrem vernetzt, und das müssen sie auch sein -  damit das Spiel funktioniert. Kehrseite: Wenn dir die anderen Banken den Stöpsel ziehen, steht jede Bank innerhalb von Tagen vor dem Bankrott.

Und 3. Warum mühst du dich hier in diesem Parteiforum mit unverständigen Trotteln wie mir ab, statt dich um die Gründung einer Bank zum kümmern und dann mit der "Big Bazooka" die öffentliche Meinung so zu beeinflussen, dass das Geldsystem endlich so geändert wird, dass jeder genug Geld bekommt, seine Pläne zu verwirklichen.

1. Weil ich auch nicht zum Personenkreis gehöre, der eine Bank gründen kann (vergiss dein Theorie einfach, dass das jeder könnte)

2. Weil eine solche Bank bestimmt auch nicht mitspielen darf.

(Aber ich ahne schon: Sooo hast du es mal wieder nicht gemeint.)

Du hast einfach den wesentlichen Trick nur noch nicht verstanden, weil du "die Banken" immer noch als einzelne Institute auffasst, die zueinander in Konkurrenz stehen.



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