ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
- Date: Fri, 09 Jan 2015 08:53:22 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 08.01.2015 um 22:59 schrieb Patrik
Pekrul:
Am 08.01.2015 um 22:19 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>: Demnach besteht für dich das zentrale Machtmittel in den Massenmedien, die "der Masse die Köpfe so verdreht, daß sie ihre ureigenen Interessen nicht mehr zu erkennen vermögen.“ Dann wäre es doch der pragmatische Ansatz über dieses Machtmittel die Kontrolle zu gewinnen. Ich halte das aber für oberflächlich. Warum verdreht die veröffentlichte Meinung denn der "Massen die Köpfe“? Wieso verfolgt sie nur die Interessen der Vermögenden? Glaubst du wirklich, es läge daran, dass ihr eine „korrekte Wirtschaftstheorie“ fehlt, und sie quasi aus Unwissenheit Unsinn kolportiert? Ich denke eher, dass hier das eigentlich Machtmittel, nämlich Geld die Ursache ist. Nennen wir es etwas genauer "große Vermögen", die große so Einkommen generieren, dass man Zeitungen und Fernsehsender kaufen/kontrollieren und Wisenschaftler und Journalisten "kaufen" kann.... DAS ist die Aufgabe, die allerdings keiner formuliert - und daß das keine Dauerlösung ist, ist doch klar. Aber aus meiner Sicht pragmatisch und realistisch das, was anzustreben ist. Ich glaube, dass du noch so schöne Theorien entwickeln kannst - es gibt bereits genügende, welche "pragmatisch und realistisch“ (sprich: nützlich) sind, aber sie werden eben nicht verbreitet, weil die Medienmogule (die auch zu „den Vermögenden“ gehören) schlicht kein Interesse daran haben.Genau. Aber das hat ja auch niemand bestritten, im Gegenteil: Genau das hat moneymind als Problem mit gesehen. Utopisch herumzufantasieren, lenkt davon ab und heißt praktisch: die Dinge einfach so weiterlaufen lassen wie bisher. Abstrakte Utopien, Geldsystembasteleien ("Vollgeld" etc.) und was sonst alles so populär ist, ist ein Abklatsch alter liberaler oder sozialistischer Utopien und Schwärmereien, der halt in unserer verwöhnten Elterngeneration der 68er populär war. Denen ging es besser als Have-Nots jemals zuvor, deswegen konnten die sich solchen Luxusfirlefanz leisten . Und warum, denkst du, hatten sie diesen Luxus? Was war da anders? Ich sehe da zwei Möglichkeiten: 1. Wenn unser System einen inhärenten Zwang zur zunehmenden Ungleichverteilung hat, dann hatten sie einfach das Glück, zu einem Zeitpunkt zu leben, an dem die Ungleichverteilung schlicht noch nicht so groß war. In diesem Fall brauchen wir einen neuen „Regler“ im System, der dafür sorgt, dass wir zu einer solchen Situation zurückkehren und sie dort stabilisieren. Der Pragmatische Ansatz wäre also einen solchen Regler bzw. einen solchen Regelkreis zu entwickeln. Um mal auf meine Poker-Runde-Analogie zurückzukommen: Wenn das System so angelegt ist, dass es auf Konzentration hinausläuft, dann musst du eben die Regeln ändern. Darum geht es mir. 2. Wenn es daran lag, dass damals eine andere Wirtschaftstheorie die Grundlage des Handelns war, dann wäre der pragmatische und realistische Ansatz, nicht über neue Wirtschaftstheorien „utopisch herumzufantasieren“, sondern einfach wieder auf die damals vorherrschenden zurückzugreifen. Es ist also „Luxusfirlefanz“ eine neue „korrekte Wirtschaftstheorie“ zu entwickeln - mir scheint, es geht dir eher um eine „nützliche“, und die gibt es schon Heute stehen ganz andere Sachen an, nämlich purer (v.a. ideologischer) Machtkampf. Genau, und der wird über Propaganda und letztlich über das Geld geführt. Das Geld beeinflusst sowohl die Presse als auch die Politik, und man muss schon sehr naiv um zu denken, dass die Rechtsprechung hiervon ausgenommen wäre. Ich sehe letztlich das Geld als das zentrale Machtmittel, alles andere sind nur „Anwendungen“ dieses Machtmittels. Und entgegen der Meinung derjenigen, die denken, dass es das Realvermögen ist, das dazu führt, dass die „Elite“ ihr Geld „verdient“ und so immer größeren Reichtum akkumuliert, denke ich eben, dass es viel einfacher ist: Sie beherrschen die Institute, die das Geldschöpfungsprivilieg innehaben, und folglich verfügen sie über die „big bazooka“, um sich wirklich alles zu erkaufen, was sie brauchen, ob das nun Realvermögen ist, die veröffentlichte Meinung, einzelne Politiker oder ganze politische Institutionen, usw. usf. Solange man dieses Machtmittel nicht demokratisiert, werden sie jeden Widerstand einfach solange mit Geld zuschütten bis er zusammenbricht. Ohne die Änderung unseres zentralistischen Geldsystems, das von einer kleinen Elite beherrscht wird - weil es in seiner jetzigen Form von einer solchen beherrscht werden kann (!) - werden sämtliche Versuche scheitern, wirksam Änderungen herbeizuführen.Hier beißt sich deine Katze in den Schwanz. Selbst wenn es mit deiner "Demokratisierung des Geldsystems" getan wäre (, was ich weiterhin bestreite), kannst du auch diese nur gegen den erheblichen Widerstand der "big bazooka" errreichen. Es sei denn, die Mächtigen schwenken irgendwann auf deine Linie ein, weil sie das für das kleinere Übel halten gegenüber drohenden Veränderungen, die Ihnen wirklich schaden würden. Bildlich: Wenn einer die Atombombe hat, und der andere nicht, ist es völlig egal welche Militärtaktiken letzterer wählt. Er hat keine Chance. Es gibt nur zwei fundamentale Ansätze, um dieses Ungleichgewicht der Machtmittel aufzulösen: 1. Beide kriegen die Atombombe (schlechteste Lösung) 2. Keiner kriegt die Atombombe (bessere Lösung) Genau so verhält es sich mit dem Machtmittel „Geldschöpfungsprivileg“.Das "Geldschöpfungsprivileg" nützt dir einen Scheißdreck, wenn du nicht die Fabrik hast, die die Bombe und die Raketen bauen kann. Wenn du diese Fabrik hast, wirst du sie niemals gegen bunte Papierzettel oder Zahlen auf dem Konto aus der Hand geben. Wenn du die Fabrik hast, lachst du über "demokratisiertes Geld" und gibst im Zweifel dein eigenes aus. Du bist einfach auf dem falschen Dampfer. Schlimmer: Du stiftest Verwirrung im objektiven Interesse der Fabrikbesitzer. Ahoi, Comenius |
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 16.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 21.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, MikeTM, 21.01.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 08.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 08.01.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Amos Comenius, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 10.01.2015
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Keox, 10.01.2015
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