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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
- To: "'moneymind'" <moneymind AT gmx.de>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
- Date: Sat, 6 Dec 2014 17:51:31 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Autor
Hallo Wolfgang,
gedeckt ist eine Metapher für einen zugesicherten Gegenwert von Geld. Denke
das weißt Du, war wohl eine rhetorische Frage.
Wenn du mit Geld bezahlst, dann hast Du im Bewusstsein, was Du an Geld
einnimmst, was Du irgendwo besitzt und was andere Sachen kosten. Und danach
bewertest Du den Preis und bezahlst oder lässt es.
Ob Geld irgendwo im Hintergrund eine Entsprechung in Schulden oder Gold hat,
spielt im Mikrokosmos überhaupt keine Rolle, weil es im Bewusstsein des
Bezahlenden und Bezahlten keine Rolle spielt.
In der Bankbilanz spielt es eine Rolle, welche Werte wo eingebucht werden.
Und Kredite sind für die Bank natürlich so ein Aktiva.
Aber wie ich schon gesagt habe, kann die Zentralbank diese Kette beenden. Sie
kann entweder wie Pattrick sagt einfach so schuldfreies Geld heraus geben
oder sie kann als Aktiva die Sachwerte der Volkswirtschaft einbuchen.
Letzteres hat den Vorteil, dass die Bilanz nach wie vor geführt werden kann
und dass ein Bezug zu dem besteht, was man mit Geld kaufen kann (Deckung).
Und wenn man die Kundenkonten außerhalb der Bankbilanz führt (wie es die
Vollgeldleute wollen), ist auch innerhalb der Privatbank die Notwendigkeit
von Schulden weitgehend entfernt.
Wenn die Geldmenge dem entspricht was man mit Geld kaufen kann, ist der
Geldwert stabil.
Wenn jedem Geld etwas gegenüber steht, das man auch real kaufen kann, hat es
einen garantierten Wert.
Das verstehe ich unter Deckung. Auf dieses Vermögen greift man akut weder
heute noch in einem solchen veränderten System zu. Es ist nur eine
Absicherung in der letzten Stufe. Nur bei einem Komplettkonkurs der
Volkswirtschaft müsste man theoretisch darauf zurückgreifen.
Wenn man will kann man es auch so definieren: Das Sachvermögen der Bürger und
deren volkswirtschaftliche Leistungen sichern die Kaufkraft von deren Geld.
Dieses ist in der Zentralbank als Volksvermögen eingebucht.
So schließt man auch das Bewusstsein über die Rente mit ein. Denn entgegen
der heute üblichen Betrachtung ist die Rente immer eine Umlage. Denn egal was
da an Zahlen generiert wird, was Rentner beziehen können, ist immer nur ein
Anteil an den Leistungen der Volkswirtschaft zum Zeitpunkt ihrer Rente.
Gruß
Christoph
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von:
ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces+cu_mayer=menschen-gerechte-gesellschaft.de AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces+cu_mayer=menschen-gerechte-gesellschaft.de AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von moneymind
Gesendet: Samstag, 6. Dezember 2014 17:13
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
Hallo Chris,
was genau meinst Du denn mit der ollen quantitätstheoretischen Metapher, Geld
sei irgendwie "gedeckt"? Es liegt eine Decke drauf, und wenn das Geld nicht
ganz "gedeckt" ist, gucken an der Seite der Decke noch Zipfel davon raus?
Ich würde Dich doch bitten, mal zu präzisieren, was Du mit "gedeckt"
genau meinst, und wer diese "Deckung" Deiner Ansicht nach herstellt (oder
herstellen sollte, wenn ich Dich recht verstehe) und wie.
Und wie sich ein Kaufakt mit Deiner Ansicht nach "gedecktem"
(schuldfreien, also forderungslosen?) Geld aus Deiner Sicht bilanziell
(buchungstechnisch) darstellt (Käufer- und Verkäuferbilanzen vor und nach
Kauf).
Danke + Gruß
Wolfgang
HumanEconomy schrieb:
>> Amos comenius schrieb:
>>> Solange das Dogma vorherrscht, Geld würde durch Schulden gedeckt und
>>> dieses faktisch durch das Bilanzrecht manifestiert wird, entspricht
>>> jedes Geldvermögen per se Schulden.
>> Dies ist kein Dogma, sondern die Realität und geradezu das Wesen des
>> Geldes. (Das "Dinggeld" hat dieses nur verschleiert.)
>
> Das ist eben eine der schädlichsten Verschleierungstheorien in der
> Wirtschaftslehre und totaler Nonsens.
> Ich kenne diese Schuldgeldtheorie bis ins Detail aber sie ist absurd.
>
> 1948 nach der Währungsreform war das Geld schuldenfrei und es hat
> niemanden gehindert, es als Zahlungsmittel zu verwenden.
> Der Preis von Waren entwickelt sich in Relations zueinander, es ist
> eine relative Wertbemessung. Diese ist völlig unabhängig davon, ob
> irgendwer dafür Schulden trägt.
>
> Geld wird nicht durch Gold gedeckt. Wenn es beliebig viel Gold aber
> nichts zu essen gibt, ist auch Goldgeld wertlos.
> Geld wird nicht durch Schulden gedeckt. Wenn die Schuldner ihre
> Kreditrückzahlungen und Zinsen nicht zahlen können, ist der
> Schuldtitel wertlos. Wenn beliebig viel Schulden vorhanden sind aber
> nichts zum essen, ist der größte Schuldtitel nichts wert.
>
> Geld wird allein durch das gedeckt wird, was man real kaufen kann:
> Sachwerte, Güter, Dienstleistungen.
> Sind diese vorhanden, hat Geld einen Kaufwert. Fehlen diese, hat es
> keinen. Gibt es immer mehr Geldmenge gegenüber konstanten kaufbaren
> Werten und Leistungen, führt das zur impliziten Entwertung des Geldes
> (nicht notwendigerweise zur Inflation). Völlig egal, wem man
> irgendwelche Schulden aufbürdet.
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- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 06.12.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Comenius, 08.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Ulrich Mayer, 09.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Comenius, 09.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Amos comenius, 06.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Ulrich Mayer, 06.12.2014
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