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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen
  • Date: Tue, 16 Sep 2014 16:02:36 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Rudi,

Wenn das Bargeld nur noch einen sehr geringen Anteil (3%) am Zahlungsverkehrsvolumen inne hat erscheint es fraglich, ob es noch angemessen ist zu behaupten, dass Geschäftsbanken-Buchgeld ein Anspruch auf Bargeld sei. Die rechtliche Seite (nur Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel) und die Praxis driften hier ganz schön auseinander.


Dieses Argument höre ich ständig. Aber WARUM ist denn dem so, WARUM macht die ZB eine dermaßen lockere Geldpolitik, daß sie dem GB-System kaum noch Restriktionen auferlegt? Das ist doch nicht einfach "heute halt so", sondern Ausdruck einer ganz spezifischen Situation und geld- und fiskalpolitischen Konstellation: um ihre geldpolitischen Ziele (EZB: Infla 2%) überhaupt noch zu erreichen, sieht sich die ZB gezwungen dazu.

Warum? Weil eine an völlig verkürzten einzelwirtschaftlichen Idealen jenseits jeglichen 1%1 der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgerichtete extrem restriktive Fiskalpolitik sie dazu ZWINGT.

Das ist aber doch nicht "halt heute einfach so" und so hinzunehmen, sondern Ausdruck einer Sondersituation, und die ist Resultat einer ganz bestimmten Spielanordnung, d.h. einer wirtschafts- und ordnungspolitischen Grundkonzeption, die Schulmeister eben als "finanzkapitalistische Spielanordnung der Abschwungphase" beschreibt.

Betrachtet man das "Geldsystem" rein abstrakt, isoliert von dieser Spielanordnung, und verallgemeinert das "heute Faktische" daher zu Systemmerkmalen überhaupt, zieht man m.E. nicht nur erhebliche Fehlschlüsse, sondern vermeidet eben gerade das so notwendige Verständnis der GESAMTEN "Spielanordnung" (zu der eben u.a. auch Fiskalpolitik und Ordnungspolitik - Deregulierung der Finanzwirtschaft etc. - zählt).

Gruß
moneymind




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