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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen
- Date: Wed, 03 Sep 2014 15:55:37 +0000
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Würde man das „Giralgeld“ nicht als „Geld“ ansehen sondern als Schulden oder Verbindlichkeiten der Banken mit Zahlungsmittelfunktion ansehen, so könnten mE viele Diskussionen um „Geld“ vereinfacht werden.
Ich sehe das nicht als „Schulden oder Verbindlichkeiten, bei Banken befindet sich die Dokumentationsstelle. Die BWL-Sicht als Forderung/Verbindlichkeiten greift nicht.
Wird konsequent das endogene Geldbild eingesetzt, dann sind Banken die Geldquelle und Geldsenke und Zentralbanken die Geldquelle und Geldsenke für den Geldbereich der Banken.
Selbst die Bundesbank sagt, dass sich der Geldbegriff nicht scharf angrenzen lässt, sondern von der Betrachtung abhängt. (weshalb sie M3 genau so abgrenzt, dass es am besten geeignet scheint, ihre Glaubenssätze zu "belegen" ;-)
M3 ist willkürlich gelegt, M(gesamt) wäre besser. Ich stimme zu, es ist eine Glaubensangelegentheit.
Der Geldbegriff lässt sich imho ganz scharf abgrenzen. M gesamt ist die komplette Passivseite aller Banken. Es wird unterschieden zwischen liquide und nicht liquide.
Liquide sind alle positiven Girokonten plus das bilnaztechnische EK von Banken.
Illiquide ist alles „Eingefrorene“ )Sparbücher, Bankschuldverschreibung, Festgeld und was sonst noch so an Bezeichnungen für stillgelegtes Geld auf der Passivseite von Banken herumgurkt.
Wenn eine Firma Kosten (Konsum, Entgelt, ...) begleicht, geht das zu Lasten des liquiden Geldkonto der Firma, als auch zu Lasten des Eigenkapitals … es ist ein Bilanzverkürzung.
Begleichen Banken ein „Konsum“rechnung, geht es zu Lasten des Eigenkapitals … es ist ein Passivtausch = das EK einer Bank kann und darf als das Girokonto der Bank bei sich selbst betrachtet werden.
Vollwertiges Geld ist Giralgeld für die Nichtbanken, nicht für die Geschäftsbanken.
Besser fragt man daher präziser: "Was ist Geld und für wen?"
Zu Zeiten es Übergangs von Gold zu Bargeld haben die Goldbugs auch nur Gold als Geld gesehen und alles mögliche behauptet, um ihr Geldbild zu retten. Heute sind es die ZB-Geldbugs, die das Selbe machen.
Zwei voneinander unabhängige Geldbereiche, gekoppelt nur durch die Regel der Mindestreserve.
Auch für die Bank ist Giralgeld (nicht ZB-Giralgeld) Geld im Bereich der Nichtbanken. Nur hat die Bank eine Vorgang, der bei Nichtbanken nicht möglich ist: Der Ankauf eines Vermögenswertes erzeugt Geld, das tilgen bzw. Verkauf eines Vermögenswertes vernichtet Geld, bzw. entfernt es temporär aus dem Geldbereich.
Unser heutiges Geld besteht doch eindeutig aus Kreditgeld,
Auch früher (exogenes Geldsystem) war es Kreditgeld. Erklärung: Es wird gespart, dann verleiht es die Bank weiter. Diese Geld ist eindeutig Kreditgeld. Anhand der historischen Aufzeichnen kann man sehen, sobald auf eine Einheit Geld mehr als 5 mal dasselbe Geld als Kreditgeld wieder „in den Umlauf“ kam, fängt das System an zu bröckeln wegen Übersparen, was umgangssprachlich Schuldenkrise genannt wird.
Es gilt: Durch Kredit kommt Geld in den Umlauf, es ist dann Kreditgeld. Der Unterschied zwischen dem exogenen und endogenen System ist, das beim exogenen eine „Geldeinheit“ mehrfach Kreditgeld ist, beim endogenen jedoch nur einmal Kreditgeld ist = 1:1-Zuordnung.
Das exogen muss crashen, das endogene kann crashfrei gestaltet werden.
Kreditgeld: Warum soll Geld das durch eine Kredit in den Umlauf kommt, Kreditgeld sein und Geld, was durch Kredit wieder in den Umlauf kommt, kein Kreditgeld sein? In beiden Fällen kommt es durch eine Kredit in den Umlauf, doch nur in einem Fall soll es Kreditgeld sein?
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Marco Schmidt, 15.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 16.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Axel Grimm, 16.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 16.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Axel Grimm, 17.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Marco Schmidt, 15.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Axel Grimm, 16.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Axel Grimm, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Patrik Pekrul, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, moneymind, 03.09.2014
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