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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen
  • Date: Tue, 16 Sep 2014 10:51:19 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

An welcher Stelle Am 15.09.2014 18:10, schrieb Thomas Weiß:
Am 15.09.2014 um 17:22 schrieb Rudolf Müller:
Wenn das Bargeld nur noch einen sehr geringen Anteil (3%) am Zahlungsverkehrsvolumen inne hat erscheint es fraglich, ob es noch angemessen ist zu behaupten, dass Geschäftsbanken-Buchgeld ein Anspruch auf Bargeld sei. Die rechtliche Seite (nur Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel) und die Praxis driften hier ganz schön auseinander.
Details hierzu im Beitrag "Geld und Geldversprechen"

Diese Argumentationslinie kann ich nicht nachvollziehen. Klar ist mittlerweile GB-Buchgeld für einen Otto-Normal-Bürger mindestens ähnlich nützlich wie Bargeld, aber das ändert doch an der rechtlichen Struktur nichts.
Der tatsächliche Anteil am Zahlungsverkehrsvolumen und die Definition von gesetzlichem Zahlungsmittel sind für den Anspruchs-Charakter unerheblich.

Hallo Thomas,

an welcher Stelle kannst Du meine Argumenten nicht nachvollziehen?
Hast Du dazu auch den Beitrag "Geld und Geldversprechen" gelesen?
http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=251.msg1720#msg1720

Das Geldsystem im europäischen Raum basierte in seinen Anfängen maßgeblich auf Edelmetallen. Verglichen mit einem biologischen System könnte man sagen, das Blut im Kreislauf des Geldsystems bestand aus Gold und Silber. Dies hat sich zwischenzeitlich geändert. Das Geldsystem hat sich den geänderten Umweltbedingungen des Wirtschaftssystems angepasst. Das Blut im Kreislauf besteht heute nur noch aus Krediten. Das Geldsystem lässt sich nicht mit einfachen, allzeit festgeschriebenen Ursache - Wirkungs - Beziehungen beschreiben. Es entwickelte eine Eigendynamik in Bezug auf seine Eigenschaften, Funktionen und Abhängigkeiten.

So ist in der Welt vom  10. April 2012
http://www.welt.de/finanzen/article106169026/Schweden-wollen-ihr-Bargeld-abschaffen.html
zu lesen:
"Schweden wollen ihr Bargeld abschaffen"
Bei genügender Anzahl an bargeldlosen Bezahlsystemen (Kreditkarten, Bankkarten, Kartenlesern, auch Zahlungen über Handys oder Geldkarten) kann das Bargeld komplett entfallen, ohne dass dadurch unser Geldsystem zusammenbricht. Die Vorgabe, dass nur Bargeld "gesetzliches Zahlungsmittel" ist, würde überflüssig.

Bei der Neueinrichtung unseres Geldsystems mag die staatliche Festlegung von Bargeld als gesetzlichem Zahlungsmittel noch eine wesentliche Rolle gespielt haben. Die tägliche Praxis zeigt jedoch, dass durch die Ausdehnung des Geschäftsbanken-Buchgeldes der Einfluss und die Bedeutung von Bargeld immer weiter schwindet.

Deiner Aussage:
"Der tatsächliche Anteil am Zahlungsverkehrsvolumen und die Definition von gesetzlichem Zahlungsmittel sind für den Anspruchs-Charakter unerheblich."
kann ich nicht widersprechen.Was kann ich aber mit einem Anspruch auf Bargeld anfangen, welches ich für den Zahlungsverkehr nicht mehr benötige? Ich glaube desweiteren  nicht, dass  es Aufgabe unseres Gesetzgebung ist, unser Geldsystem zu begründen. Hiermit wäre das Rechtssystem, welches dem Wortgebrauch nach noch im Zeitalter der Goldkernwährung steckt, hoffnungslos überfordert.

Meiner Schlussfolgerung musst Du nicht zustimmen, jedoch wäre es nett wenn Du mir mitteilst, an welchen Stellen Deiner Meinung nach meine Erläuterungen unklar,  missverständlich, widersprüchlich oder gar falsch sind.

Beste Grüße
Rudi2




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