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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld ist ein Anspruch auf Geld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld ist ein Anspruch auf Geld


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolas Hofer <nicolas.hofer AT gmx.de>
  • To: AG-GOuFP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld ist ein Anspruch auf Geld
  • Date: Thu, 13 Mar 2014 02:07:04 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Axel,

Am 13.03.2014 um 00:54 schrieb Axel Grimm:

> Es ist immer die Masse = das Volk, was festgelegt was Geld ist. Das Volk
> hat Giralgeld zu Geld gemacht und niemand anderes.

sehe ich genau so. Siehst Du als Begründung warum das Volk Giralgeld zu Geld
gemacht hat auch, weil das Volk sich mit Giralgeld entschulden kann?

> Wenn der Metzger keine Euros mehr annimmt, dann hat der auch keine
> Preisauszeichnung mehr in Euro.

Genau.

> Wenn der Metzger deutlich darauf hinweist, das er kein Bargeld mehr
> annimmt, dafür aber Geldkarte, Lastschrift und/oder den Bargeldersatz =die
> Überweisung mit PIN, dann kann der Metzger das machen und niemand kann den
> Metzger zwingen, Bargeld anzunehmen, denn es existiert keine Annahmepflicht.

Das sehe ich nicht so. Mit der Ausnahme der 200 und 500 €-Scheine, für deren
Annahmeverweigerung es wohl ausreichend gute Gründe gibt dürfte es wohl nicht
funktionieren Preise in € auszuzeichnen und dann dem einzig unbeschränkt
gültigen gesetzlichen Zahlungsmittel (€-Noten) die Annahme zu Verweigern.
Ich würde sogar sagen: wenn die Annahme mehrmals verweigert wird, obwohl eine
€-Schuld besteht (weil der Preis in € ausgezeichnet ist), dann bringt sich
der Verweigerer möglicherweise gar um seinen Anspruch bezahlt zu werden.

> Sollen sich aus irgendwelchen Gründen mal Rhiengold durchsetzen, dann wird
> Rheingold zu Geld, das ganz ohne de jure nach und nach auch von Behörden
> (Staat) angenommen wird.

Warum sollte sich Rheingold durchsetzen? Niemand schuldet irgendjemandem
Rheingold. So ein Mittel wird nur von Enthusiasten angenommen. Oder besser:
nur Enthusiasten zeichnen ihre Preise in Rheingold (oder Bitcoin oder
Litecoin oder Feathercoin oder Chiemgauer oder...) aus.

> Durch de facto erhalten Zahlungsmittel die Eigenschaft eines "gesetzlichen"
> Zahlungsmittels ohne das es ein Gesetz dazu gibt. Ab nun spaltet sich die
> Nachdenkenden, Die einen beharren auf de jure und die anderen akzeptieren
> de facto, für die Masse ist das alles nur Spinnerei.

Für die Masse ist das ganz einfach: es werden Preise in demjenigen Rechengeld
ausgezeichnet, auf welches auch die Schulden der Masse lauten. Wo hat die
Masse ihre Schulden? Eben. Die Masse kann sich durch Giralgeld entschulden,
weil es Giralgeld ist, das sie den Banken schulden. Deshalb - und ich würde
sagen nur deshalb - ist Giralgeld ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel
obwohl es NICHT gesetzliches Zahlungsmittel ist.
Übrigens: es kann sogar gesetzlichen Zahlungsmittel passieren, dass sie NICHT
mehr allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel sind.

> Entweder verschwindet das Geld, dann haben wir Steinzeit und tauschen wieder

Wir haben nie tit-for-tat getauscht. Es gab nie tauschwirtschaftende
Gesellschaften. Das ist ein ökonomisches Ammenmärchen.

Schöne Grüße
Nicolas




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