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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ohne Kreditvergabe?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ohne Kreditvergabe?


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ohne Kreditvergabe?
  • Date: Wed, 05 Mar 2014 11:30:59 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 04.03.2014 23:46, schrieb moneymind:
Axel Grimm schrieb:
Thomas Irmer schrieb:
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es zu völliger VERWIRRUNG führt, wenn man die Geldschöpfung via Kreditvergabe betreibt. Und genau das ist der erste Schritt der benötigt wird: VERWIRRUNG.

Da hast Du recht.

Es ist eine Verbrechen, das man den Geldentzug durch Sparen nicht klar und deutlich benennt.
Jeder Kredit schöpft Geld für die Wirtschaft, das war so, ist so und wird so bleiben ... auch in "Pseudo"Volgleldsystemen.

Gespartes muss durch Schulden (=Kredite) wieder ersetzt werden. Jeder Kredit ist immer Schuldgeld und eine Geldschöpfung.

Warum prangert Du nicht die Kredite selbst an?
Du möchstest Banken als Vermittler? Dann sage klar und deutlich, dsa Banken nie wieder Kredite vergeben dürfen.

Eigentümer A kauft bei Eigentümer B 10 Scheffel Weizen. Beide einigen sich auf einen Preis von 2 Goldstücken. Im Kaufvertrag 2 Forderungen, B schuldet A 10 Scheffel Weizen, A schuldet B 2 Goldstücke.

B erfüllt seine Forderung sofort und übereignet A 10 Scheffel Weizen. A verspricht Zahlung von 2 Goldstücken in 3 Wochen.

B hat nun eine Forderung gegen A auf 2 Goldstücke, fällig in 3 Wochen, und 10 Scheffel Weizen weniger als vorher (Aktivtausch).

A hat 10 Scheffel Weizen im Wert von 2 Goldstücken und eine Verbindlichkeit in Höhe von 2 Goldstücken A gegenüber (Bilanzverlängerung).

- die Schulden im Gesamtsystem haben sich um "2 Goldstücke" erhöht.
- die Guthaben im Gesamtsystem haben sich um denselben Betrag erhöht.
- die Summe aller Schulden und Guthaben blieb natürlich 0.
- Die "Geldmenge" hat sich um "2 Goldstücke" erhöht - wenn man die Forderung als Geld bezeichnet.
- Bezeichnet man nur reale Goldstücke als Geld, ist die Geldmenge durch den Kauf unverändert geblieben und nur die "Kreditmenge" gestiegen.

Nach 3 Wochen präsentiert B dem A die Forderung auf 2 Goldstücke, möchte aber dafür von A Gerste im Wert von 2 Goldstücken kaufen.

Sie einigen sich auf einen Preis von 1 Goldstück für 10 Scheffel Gerste. A übergibt B 20 Scheffel Gerste. B reicht dem A seine Forderung auf 2 Goldstücke gegen B zurück, und B vernichtet sie.

1) War kreditfreies Geld involviert?
2) War Kredit involviert?
3) Hat Kredit als "Geld" fungiert?
4) Hat der B während der 3 Wochen "gespart"?
5) Welches Problem soll das Sparen erzeugt haben?
6) ist es gut oder schlecht, daß der A beim B einkaufen konnte, ohne reale Goldstücke zu besitzen?


Schönes Beispiel :-) Schöne Ausarbeitung, hat nur leider m. E. null Wert im Bezug auf unsere Diskussion. Das, was Du hier anbringst ist etwas so, als würde ich Dir sagen die Gelgamesch vom Planeten Andromedar 7 haben seit Jahrhunderten ein kreditunabhängiges Geldschöpfungssystem und das funktioniert bestens... ;-)

Aber mal ne ernsthafte Begründung:
Solche Zustände will heute niemand! Kein Mensch möchte bei Verkauf auf sein Geld warten und kein Mensch möchte einen Wechsel als Bezahlung! Das sieht man schon daran, dass heute keine Wechsel mehr kreisen.

Das liegt daran, dass diese Wechsel nur dann funktionieren, wenn echtes Vertrauen zwischen den Geschäftspartnern herrscht. Und eine Weitergabe dieses Wechsels, um andere Einkäufe bei anderen Marktteilnehmern zu tätigen würde gar nicht funktionieren, da es nur sehr schwer überprüfbar ist, ob dieser Wechsel echt oder gefälscht ist. Sprich, ob dieser Anspruch wirklich existiert und den Wert des kleinen Papierfetzen deckt oder nicht (Wir leben in Adobe-Photoshop-Zeiten ;-). Und vor allem: ob der Anspruchgeber überhaupt solvent ist und den Anspruch erfüllen kann etc.

Diese ganze Problematik entfällt bei Einführung einer Währung. Weshalb, alle Verkäufer, solange es eine funktionierende Währung gibt, niemals (oder nur in echten Sonder-Ausnahmefällen, die bei der Gesamtbetrachtung des Geldsystems keinerlei Rolle spielen) einen Wechsel akzeptieren würde.

Da solche Fälle also auch in unserem neuen nach-Zusammenbruch-Geldsystem nicht vor kommen würden, da natürlich sofort eine neue Währung eingeführt worden ist, haben diese Fälle auch kein Gewicht und keine Aussage zur Sinnhaftigkeit eines Lösens der Geldschöpfung von der Kreditvergabe. Sondern dienen nur der Augenwischerei und dem weiterhin Kompliziert-halten unseres Geldsystems - mit dem Übergeordneten Ziel "Teile und Herrsche*" zum Funktionieren zu bringen...

"Teile und Herrsche*":
Teile das zu beherrschende Volk in möglichst viele kleine Gruppen, sähe Neid & Eifersucht und bringe die Gruppen dazu sich gegenseitig zu bekämpfen - dann sind sie so abgelenkt mit Kämpfen gegen ihre Brüderund Schwestern, dass sie sich nicht vereinen können und gegen dich, den eigentlichen Beherrscher wenden können...
(der ja eigentlich derjenige ist, der "auf die Fresse" verdient hat!!!)

Die Ukraine ist ein wundervolles Beispiel davon! Da wird ein Oligarchenring durch einen anderen ersetzt. Die Leute hauen sich gegenseitig auf die Fresse, ohne dadurch auch nur einen Hauch an ihrer eigenen Situation verbessern zu können!!! Willkommen in Absurdistan! Erst wenn der IWF das Land in seinen unseeligen Klauen hat, werden die Menschen möglicherweise aufwachen und erkennen, dass der Westen der größte Heuchlerclub aller Zeiten ist...Mein herzliches Beileid!





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