Re: [AG-GOuFP] Final: Blog Artikel Profite, Investitionen und die wirtschaftsliberale Agenda

[Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>]

Am 2. Januar 2014 17:53 schrieb Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:

Da sind "wir" uns nicht ganz einig.

Mehr Einkommen (Ja!) -->

OK, was muss hierfür getan werden? 

 

mehr Konszum (muss nicht sein) -->

Ich denke doch, insbesondere im Bereich der allgemeinen Daseinsfürsorge (Gesundheit, Bildung, Rechtspflege, etc.) da ist bei weitem alles noch nicht im grünen Bereich, wenn es auch hier viel besser ist als in anderen Teilen der Welt. Außerdem ist mehr Konsum eine fast schon funktionale Abhängigkeit von mehr Einkommen. Welchen Sinn sollte mehr Einkommen haben, wenn es nicht irgendwie für Konsum verwendet werden sollte.

 

mehr Invest (ist nicht notwendig, es sit schon alles da) -->

Das ist eine sehr eingeschränkte Wahrnehmung. Frag mal im ländlichen Raum. Außerdem gibt es durchaus Projekte, die sehr viel mehr Invest notwendig machen: Energiewende, energetische Sanierung, Ausbau des Breitbandes, außerdem hängen wir in starken Maße im IT-Sektor von den USA ab - man sieht ja worauf das hinausläuft; vielleicht wäre auch hier eine eigene Infrastruktur sinnvoll. Vernünftige Bildungseinrichtungen tuen Not, etc., etc. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, dass "schon alles da" ist - was ist "alles"?

 

mehr Gewinn (Gewinn reicht, muss nicht mehr werden)

Mehr Einkommen --> Entschuldung und/oder Vermögensaufbau möglich bei gelichbleibenden Konsum.

Welchen Sinn sollte der Aufbau von Nettovermögen haben, wenn er nicht letztlich in mehr Konsum resultiert, Selbstzweck? 

Vermögenseinkommen können und sollten sinken. Nicht jedoch Vermögen, dsa sind erst mal besser verteilen muss.

Welchen Sinn sollte Vermögen haben, wenn er nicht in mehr Einkommen resultieren soll, Selbstzweck? Wie soll Vermögensaufbau funktionieren, wenn nicht mehr investiert werden soll?

 

Ich kann mir vorstellen, das wir uns einig sein können, das der New Deal einer der Bausteine auf dem Weg dahin ist.
Ich kann mir vorstellen, das die Ausweitung der Staatsschulden ein anderer Baustein auf dem Weg dahin ist.

Eben hast du dich doch noch für Entschuldung ausgesprochen…?

Mehr Vermögen macht nur Sinn, um damit mehr Einkommen zu erzielen und dieses wiederum auch nur um letztlich mehr zu konsumieren.

Wenn wir nicht mehr konsumieren wollen (wer legt eigentlich fest, wann es "genug" ist? Wer ist überhaupt dazu legitimiert so eine Entscheidung zu treffen? Und wieso?), brauchen wir auch kein höheres Einkommen und folglich auch nicht mehr Vermögen.

Ich finde deinen Ansatz nicht sehr stringent.