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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Sparen ist nicht der Teufel

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Sparen ist nicht der Teufel


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Sparen ist nicht der Teufel
  • Date: Wed, 27 Jun 2012 12:21:30 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Axel,
 
ich schlage vor, dass du dich am Wochenende an einem Fluss deiner Wahl niederlässt und das mal in Praxis ausprobierst. Du wirst dann wahrscheinlich feststellen, dass du schon ein ganz gewaltiges Loch buddeln musst, bevor du irgendeinen messbaren Effekt am Pegel des Flusses feststellen kannst.
 
Interessant finde ich aber deine Analogie mit dem fliessenden und stehenden Wasser. Wasser kann nur Arbeit verrichtet, wenn es fliesst. Vielleicht kann man dein Bild dahingehend modifizieren, dass man sich einen Staudamm vor dem Wasserrad vorstellt - vielleicht macht man aus dem Wasserrad an der Stelleauch eine Turbine und man hat ein schlüssiges Bild.
 
Regnet es jetzt ordentlich, wird der Pegel im Stausee ansteigen, die Turbine dreht dadurch aber nicht schneller - es steht soz. mehr Wasser im See, ohne dass notwendigerweise mehr Wasser fliesst. Mit zunehmendem Pegelstand steigt das Leistungspotential der Turbine - das bedeutet aber nicht, dass man dieses auch umsetzen kann. Die Leistung der Turbine ist begrenzt.
 
Solange der Stausee nicht unter einen bestimmten Pegel fällt, gibt die Turbine also immer die gleiche Leistung ab - unabhängig vom Pegelstand.
 
Will man mehr Leistung erzeugen, hilft nur eines: eine größere Turbine. Es muss also investiert werden!
 
Ich denke Nicolai verwechselt das Leistungspotential in Form des Pegelstandes mit der tatsächlich möglichen Leistung der Turbine und kommt daher zu dem Trugschluss, dass die Turbine mehr leisten würde, wenn der Pegel sinkt. Das ist meiner Ansicht nach ein unzulässiger Umkehrschluss. Es gilt:
 
1) Nimmt die Turbine mehr Wasser ab als zufliesst, sinkt der Pegel. So herum: Richtig
2) Umkehrschluss: Damit die Turbine mehr leistet, muss der Pegel sinken. So herum: Falsch
 
Desgleichen gilt für die "Anti-Spar-Fraktion" - sie glauben auch, dass die Turbine zwangsläufig mehr leistet, wenn Wasser auf dem Stausee entnommen wird, oder von selbst verschwindet. Dafür gibt es aber überhaupt keinen sachlichen Grund! Es ist sogar so, dass das "Leistungspotential" mit abnehmenden Pegel sinkt! Was soll das also?
 
Es gibt nur zwei rationale Ansätze:
 
1) Wenn der Stausee überläuft, muss man Wasser irgendwie ableiten, im besten Fall verdunstet es (aktuelle Situation)
2) Wenn man den steigenden Pegel dauerhaft stabilisieren will, muss man eine größere Turbine einbauen (sprich: mehr investieren), oder
3) Man lässt es weniger regnen.
 
Deshalb bin ich für
 
1) Eine Geldvermögensteuer, um die Vedunstung zu erhöhen
2) Mehr Realinvestitionen, um die Turbine zu vergrößern
3) Weniger Geldschöpfung durch Erhöhung der Eigenkapitalquoten, Mindestreservesätze und Zinsen
 
So wird meines Erachtens ein Schuh draus - und zwar mit vorhandenen Bordmitteln.


 
Am 27. Juni 2012 11:45 schrieb Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:
Patrik74 schrieb:
Ein besseres Bild ist heute das des Wasserrades.

1) Das Wasser regnet vom Himmel - kommt sozusagen aus dem Nichts - sammelt sich in Flüssen und treibt damit ein Wasserrad an. Das Wasserrad steht für die Volkswirtschaft, der Regen für das Geld.
2) Bis zu einem gewissen Grad bedeutet mehr Wasser, mehr Leistung - oder analog mehr Geld, mehr BIP - dieser Zusammenhang ist empirisch sogar nachweisbar.
3) Regnet es aber zuviel, läuft ein Großteil des Wasser einfach nur noch am Wasserrad vorbei und sorgt für eine Überschwemmung. Ähnlich verhält es sich mit dem Geld - irgendwann bringt mehr Geld einfach nichts mehr.
4) Das Wasser führt nur noch zu Überschwemmungen und muss abgeleitet werden. Gibt es aber keinen Fluss, kann es nur noch verdunsten, also zurück in den Himmel verschwinden. Haben wir also eine Geldschwemme - und die haben wir in Form eines stetig wuchenden Finanzsektors - muss das Geld also auch wieder verschwinden, z.B. mittels einer Geldvermögenssteuer und einer Finanztransaktionssteuer

Für rationale Gegenargumente wäre ich dankbar.

Das Wasser regnet vom Himmel (Kreditvergabe = mehr Geld, der Kreditnehemrn hat es regnen lassen, iein Regenmacher) und ist in Bwegung (Überweisung). Wird nicht überwiesen, sit das Waser nicht in Bwewegung. Wird es gespart, hat man ein Loch neben dem Fluß gebuddelt und das Wasser stillgelegt, es ist nicht mehr in Bewegung, der Fluss verliert Wasser.

Die Verdunstung betrachte ich als Tilgung von Krediten und ist am Ende vom Fluß. Das Wasser, das nun neben den Flüssen in Tümpel, See und anderen Löchern geparkt ist, kann nicht unten am Fluß ankommen und verdunsten (Kredittilgung).

Wirr entspart (es wird die Verbindung zum Fluss wieder hergestellt, und wird das Wasser aus den Tümpeln in den Fluss zurückgepumpt (Verwendung durch Überweisung, steigt der Pegel.

Sparen hat heute die gleiche Wirkung wie anno dunnemals, es läßt den Flusspegel absinken.

Ist ein Fehler enthalten, den ich nicht erkenne?




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