Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?
  • Date: Thu, 14 Jun 2012 12:51:21 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: PiratenPartei LV Bayern

Am 13.06.2012 23:30, schrieb Patrik Pekrul:
Wo zirkuliert denn das Giral-Geld heute noch?!
es wird geschöpft, ausgegeben udn wieder eingezogen.
Das determiniert die Umlaufgeschwindigkeit beinahe vollstaendig. Umlaufen tut nur noch BARGELD.
Du irrst, es verschwindet nur der Tilgungsanteil, die Zinsen bleiben im System und zirkulieren so lange, bis sie zur Tilgung verwendet werden. Ich hatte eigentlich gehofft, dass das aus dem Beispiel hinreichend deutlich hervorgeht - offensichtlich nicht.
Dann erklär mir doch mal, wo die Zinsen 'im System' so alles auftauchen? Und was zum Teufel Ertrags-Zinsen tilgen sollen?
Du kannst nur Ertrags-Zinsen meinen, denn Soll-/Schuld-Zinsen sind ja quasi ausschließlich durch Neu-Kredite zu tilgen! Da die kummulierten, schon erwirtschafteten Haben-Zinsen nur seltenst ausgegeben werden für Waren & Dienstleistungen - bzw. zur Förderung der Wirt.-Produktivität.

Die Haben-/ErtragsZinsen werden großenteils an Nichtbanken - nämlich den Geld-Einlegern / Sparern der Banken - weitergeleitet. Und, dort werden sie entweder ausgegeben oder weiter angelegt.
Ich habe schonmal geschrieben, dass Zinsen in den seltensten Fällen für Verbrauchsgüter oder gemeinnützig ausgegeben werden.

Also wenn die Zins-Erträge einen Schritt weiter 'zirkulieren' - um dann zwar sehr wahrscheinlich wieder wo auf nem Konto des Empfängers Kinder zu kriegen (oder kap. investiert werden..) - besteht dennoch eine Chance, dass sie von einem Schuldner (der noch einen Kredit am Laufen hat) zur Tilgung verwendet zu werden. Das genaue Verhältnis bzw. nominelle Zahlen hier zu eruieren, wäre sicher hilfreich - aber ich denke der Versuch hierzu Empirie zu finden, wird nicht erfolgreich sein.

Wer soll / kann schon erfassen, woher die Schuldner das Geld zur Tilgung ihrer Schulden zu welchen Verhältnissen nehmen und welchen Anteil die Rentiers auch ausgeben / verkonsumieren..?

DAS MUSS DOCH MAL IN DIE ANNALEN DER HOCHGESCHÄTZTEN STAMMHIRNE - IN DIE CEREBREUM' DER GELDsystem-PIRATEN VORDRINGEN?! 
Sonst ist wirklich Hopfen & Malz verloren..
Ich denke in dein Stammhirn muss einfach die Realität Einzug halten. Du denkst, dass erst vollständig getilgt wird und dann kein Geld mehr für die Zinsen übrig ist. Du hast offensichtlich noch nie einen Kredit aufgenommen, sonst wüsstest du, dass Zins+Tilgung parallel gezahlt werden, und bspw. bei einem Annuitätenkredit am Anfang der Zinsanteil am Schuldendienst deutlich überwiegt.
Das ist mir schon klar. Deswegen erfordert die Tilgung doch klar IMMER mehr (externes) Geld, als durch den Kredit selbst neu in Umlauf gebracht wurde.
Ein klassisches PONZI-, ein Pyramiden-SPIEL, ein Schneeballsystem... das war schon seit Zeiten der Fugger so und daran wird sich auch nichts ändern, solange die ganze Kreditgeld-Schöpfung nicht klar determiniert und ihr feste Grenzen auferlegt wird.

Europa will den weg einer Schulden-Union gehen, weil sie meinen, nun wäre eine kritische Grenze erreicht. Dann hilft aber folgerichtig nur, dass das akkumulierte Geld in den Händen der Rentiers auch umverteilt werden muss. Sonst wird die Wirtschaft abgewürgt und es führt zu im Westen noch nie gekannter Austerität. (Im globalen Süden haben wir uns ja längst daran gewöhnt...! :( )

Mach es dir an T-Konten noch einmal klar. Deine Grundannahme stimmt nicht, und deshalb auch ebenso wenig deine Schlussfolgerung.
Meine Schlussfolgerung stimmt und ich lass mich gerne grillen...
lG
--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang