ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
- To: CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung
- Date: Wed, 21 Mar 2012 21:54:07 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 21.03.2012 18:53 schrieb <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>:
>
> On Wed, Mar 21, 2012 at 5:56 PM,
> <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de> wrote:
> > Nicolai: Das ist ehrlich gesagt eine eher gewagte These. Denn die
> > Bewegungen in der Einkommensverteilung verlaufen weitestgehend
> > unabhängig von Veränderungen im Geldsystem. Daraus schließe ich, dass
> > nicht das Geldsystem relevant ist.
> > Relevant sind andere Faktoren, vor allem:
> > 1. Hohe Arbeitslosigkeit (dadurch wird die Verhandlungsmacht der
> > Arbeitnehmer geschwächt) 2. Änderungen im Steuersystem, durch die
> > Reiche ganz explizit bevorzugt werden (z.B. Absenkung des
> > Spitzensteuersatzes, Bevorteilung von Kapitaleinkommen) Wenn es um
> > Einkommensverteilung geht, dann müsste man zuerst an diesen Punkten
> > ansetzen.
> >
> > Antwort Christoph:
> > => Netto-Arbeitseinkommen: ca. 570 Mrd., Netto-Vermögenseinkommen: 404
> > Mrd., Renten & Harz IV: 550 Mrd. (Zahlen vom Vorkrisenjahr 2008) Und
> > dabei fehlt noch völlig der Sachwertzuwachs als Vermögenseinkommen
> > (Aktien & Co.).
> > Das Vermögenseinkommen wird durch das falsche Geldsystem verursacht.
> > Diese verteuert Arbeit (Kapitalkosten und Ausschüttungen) und sorgt
> > für ein Missverhältnis von Preisen und Arbeitsentgelten. -> Folge
> > Arbeitslosigkeit
>
> Du schreibst das immer wieder, aber belegt hast du es noch nicht.
> Insbesondere bist du noch nie auf die Logik eingegangen, mit der ich dir schon des öfteren geantwortet habe:
>
> Es gab Zeiten, in denen das Geldsystem im Wesentlichen das gleiche war wie heute, und damals ist der Anteil der Arbeitnehmer am Nationaleinkommen *gestiegen*. Konkret war das so grob bis 1970.
> Damals gab es auch schon Kredite und Zinsen und so weiter. Trotzdem ist der Anteil der Arbeitnehmer *gestiegen*.
>
> => Das Zinssystem in den ersten Jahren nie ein Problem, die Exponentialfunktion wird erst nach frühestens 20 Jahren zum Problem.
Als der Anteil der Arbeitnehmer am Nationaleinkommen gestiegen ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, damals gab es das Zinssystem schon deutlich länger als 20 Jahre.
> => 1971 hat USA unter Nixon die Goldbindung des Dollar aufgekündigt, das fröhliche Geldschöpfen ging los.
> Das Bretton Woods System wurde schon damals faktisch gekippt.
> Seit 1976 haben in den USA nur noch die reichsten 10% eine Einkommenssteigerung erfahren: http://www.stateofworkingamerica.org/pages/interactive#/?start=1971&end=2008 .
Klar, und das war auch eine Zeit der Steuersenkungen für die Reichen. Das ist also mit beiden Aussagen kompatibel.
Versuchen wir es doch einmal mit der wissenschaftlichen Methode. Wir haben jetzt drei verschiedene Erklärungen bzw. Erklärungsansätze dafür, warum der Anteil der Arbeitnehmer am Nationaleinkommen sinkt:
1. Es sind die Zinsen.
2. Hohe Arbeitslosigkeit schwächt die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer.
3. Das Steuerrecht verschiebt sich zu Gunsten der Vermögenden.
Versetze dich einmal in die Rolle eines neutralen Beobachters. Welche Erklärung oder Erklärungen sind wichtig, bzw. wie relevant sind sie? Versuche, Tests auszudenken, die zwischen den Erklärungen empirisch unterscheiden können. Welche Tests gibt es da?
> => Woher soll eine Vollbeschäftigung kommen, wenn Mitarbeiter nur 25% der Einnahmen, den sie generieren bekommen?
> Markttechnisch geht das nicht, höchstens durch Zwangsmaßnahmen.
Wie würdest du für Vollbeschäftigung sorgen?
Schöne Grüße,
Nicolai
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, Keox aka Daniel Worofka, 21.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, CU_Mayer, 21.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, Keox aka Daniel Worofka, 21.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, CU_Mayer, 21.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, Axel Grimm, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, CU_Mayer, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, axel . grimm, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Christoph: Was ist Vermögen, Axel Grimm, 22.03.2012
- [AG-GOuFP] WG: Christoph: Was ist Vermögen, Enter-Mario, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] WG: Christoph: Was ist Vermögen, axel . grimm, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, Nicolai Haehnle, 21.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, Grosser Nagus Gint, 21.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, Nicolai Haehnle, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, Rudi, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, CU_Mayer, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, CU_Mayer, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, Nicolai Haehnle, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, CU_Mayer, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, Nicolai Haehnle, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, CU_Mayer, 22.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Axel: Sparen erzwingt Verschuldung, alex, 23.03.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.