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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: "Thomas Irmer / ID Concept" <irmer AT id-concept24.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme
  • Date: Thu, 9 Feb 2012 11:59:08 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo zusammen,

ich lese hier erst seit einer Woche auf der Mailingliste mit, aber es
wird mir sehr schnell klar, wer echten Durchblick hat und konstruktiv
arbeitet. Ich denke, den Mitlesenden ist das im Grunde auch klar.

Ich persönlich würde es vorziehen, einfach sachlich über die
verschiedenen vorgestellten Konzepte zu diskutieren. Ja, ich
kritisiere viel, aber ein gutes Konzept muss *sachlicher* Kritik auch
standhalten können! Es wäre doch peinlich für die AG, wenn hier
Vorschläge ausgearbeitet werden, die große Lücken haben, und diese
Lücken dann bei einer breiteren Diskussion unter Piraten sofort
aufgedeckt werden. Alle meine Kritik sollte als wohlgesinnte Kritik
verstanden werden.

Die Charakterattacken von Thomas sind ganz schlechter Stil und
obendrein auch inhaltlich unbegründet - weiter werde ich darauf nicht
eingehen. Wer sich ein Bild darüber machen will, wer ich so bin, kann
von mir aus nach meinem Namen googlen, wenn's denn unbedingt sein
muss. Ich finde das Ganze hier nervtötend und unproduktiv, aber
eigentlich auch amüsant. In meinem Freundeskreis wird mir immer
"vorgeworfen", dass ich Hardcore-Linker bin - und jetzt muss ich hier
so etwas lesen :P

2012/2/9 Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>:
>> Meine Rolle hier ist unter anderem, Leuten wie dir vor Augen zu
>> führen, dass unser Geldsystem bestimmte Dinge, die für die
>> Gesellschaft gut sind, ermöglicht.
>
> Und deswegen bist Du falsch hier, denn das was Du als positive Auswirkungen
> unseres Geldsystems klassifizierst sehen wir als negative Auswirkungen an.

Was klassifiziere ich denn als positive Auswirkung, die in
Wirklichkeit negativ ist? Kannst du das Kind beim Namen nennen?
Konkrete Aussagen, bitte.

> Jetzt mal im Klartext: Niemanden hier interessiert Dein diesbezügliches
> Geplapper! Hier ist die Kritikerfraktion versammelt und nicht die
> Ja-Sager-Fraktion! Wir suchen ein System das dem Volk Überfluss beschert und
> nicht den Banken! Verbreite Deine schrägen Beifallsbekundungen bezüglich
> unseres Geldsystems bitte woanders!

Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Mit Schwarz-Weiß-Rhetorik fängst du
vielleicht Wähler, aber um gute Programme auszuarbeiten ist sie nicht
geeignet.

>> Ansonsten habe ich als Hobbyprogrammierer gelernt, dass man Systeme
>> besser Schritt für Schritt umbaut - die einzelnen Schritte können an
>> die Wurzel gehen, sollten aber für sich klein sein. Und da gibt es
>> viele Schritte, die getan werden können.
>
> Kleine Schritte? Angesichts der unglaublichen Verelendung breiter
> Bevölkerungsschichten möchtest Du kleine Schritte gehen? Du gruselts mich!
> Du bist Teil des Problems!

Kleine Schritte haben den Vorteil, dass sie umsetzbar sind. Außerdem
sind sie überschaubar und transparent.

Große Schritte sind oft so groß, dass Partikular-Interessen sich ihre
eigenen Vorteile und Sonderregelungen in eine kleine Nische hinein
schmuggeln können. Und genau das wollen wir hier doch nicht.

Große Schritte sind oft auch so groß, dass sie letztlich nie umgesetzt
werden, und sich hinterher gar nichts verbessert.

>> Man kann zum Beispiel dem Europaparlament ein Konto bei der EZB
>> einräumen, das beliebig zinsfrei überzogen werden kann, und dann die
>> Staatsfinanzierung in der Eurozone zukünftig demokratisch regeln.
>>
>> Man kann die EZB dazu verdonnern, den Leitzins dauerhaft auf 0% zu senken.
>>
>> Man kann eine Obergrenze für die Größe der Banken einführen (konkret
>> durch Beschränkung der Größe jeder Bankbilanz relativ zum BIP), um die
>> Gefahr "too big to fail = too big to exist" zu bannen.
>>
>> Man kann schrittweise die Eigenkapitalquoten anheben, um Banken
>> weniger rentabel zu machen und die Kosten eines Systemkollaps für die
>> Gesellschaft zu verringern.
>
> Ach ja? Könnte man all das? lol!
>
> Technisch betrachtet könnte man all das sicher machen...und sicher noch viel
> mehr!
>
> Gut soweit, aber nun beantworte mir doch mal die Frage warum das bisher
> nicht passiert ist, und nur das Volk in Elend und Verarmung gestoßen worden
> ist.

Beantworte mir doch mal die Frage, warum dein geliebter Systemumbau
(welcher wäre das eigentlich?) bisher nicht passiert ist, und nur das
Volk in Elend und Verarmung gestoßen worden ist.

Mit dieser Art von Polemik kommst du nicht weiter, weil sie auf *alle*
Änderungsvorschläge anwendbar ist. Ich ziehe es vor, über konkrete
Vorschläge zu reden und sie zu *vergleichen*. Wenn du mir konkret
sagst, was du gerne machen würdest, nehme ich gerne an einer
sachlichen Diskussion darüber teil.

>> All das sind Dinge, die in die richtige Richtung gehen - innerhalb des
>> existierenden Systems, um das existierende System von innen heraus zu
>> verbessern. Pragmatisch, durchdacht, sinnvoll, technisch leicht
>> umsetzbar. So wird gute ergebnisorientierte Politik gemacht.
>
> Aha? Und wieso wolltest Du damit auf erste Anfrage hin nicht rauskommen?
> Soll ichs Dir sagen? Weil Du die Macht den Banken eigentlich gar nicht
> beschneiden willst. Du willst nichts ändern- Du willst uns abhalten
> Alternativen zu entwickeln. Nur weil ich Dir das Verlassen der AG nahegelegt
> habe, tust Du jetzt so als ob.

Auf erste Nachfrage habe ich die Maßnahmen genannt, die ich für die
Vermögensverteilungsfrage am wichtigsten halte. Da bin ich tatsächlich
der Meinung, dass das Geldsystem an sich nicht das Hauptproblem ist -
und das habe ich auch begründet.

Danach habe ich Dinge genannt, die man spezifisch an der Geldordnung
ändern könnte. Ich weiß also nicht, was dein Problem ist.

Im Übrigen lese ich hier auch, wie gesagt, erst ungefähr eine Woche
mit. Eine gewisse Einfühl-Zeit sollte jedem zugestanden werden.

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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