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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Aktien vs. Anleihen (was: Endogene und Exogene Geldsysteme)

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Aktien vs. Anleihen (was: Endogene und Exogene Geldsysteme)


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: Hilmar Benecke <pirathilmar AT arcor.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Aktien vs. Anleihen (was: Endogene und Exogene Geldsysteme)
  • Date: Thu, 9 Feb 2012 14:25:50 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Hilmar,

2012/2/9 Hilmar Benecke <pirathilmar AT arcor.de>:
> Am 08.02.2012 23:14, schrieb Nicolai Haehnle:
>> Ob ich mich bei der Ausschüttung von Aktien beteilige, oder ob ich die
>> Anleihe eines Unternehmens zeichne, konzeptuell passiert in beiden
>> Fällen das gleiche. Ich gebe dem Unternehmen mein Geld, weil ich mir
>> davon einen Gewinn erhoffe. Mit dieser Gewinnhoffnung ist immer auch
>> ein Risiko verbunden.
>>
>> Aktien und Anleihen sind zwei verschiedene Risikostrukturen - das
>> Risiko bei Aktien ist theoretisch größer, dafür sind damit aber auch
>> Stimmrechte verbunden - aber die zugrunde liegende Idee ist gleich.
>>
> an der Stelle bin ich nicht bei Dir. Schon allein deshalb, weil Aktien EK
> und Anleihen FK sind - mit ganz unterschiedlichen Konsequenzen für die
> Abhängigkeit der Renditen vom Gewinn/Verlust des Unternehmens. Dass diese
> Unterscheidung wesentlich ist, sieht man doch auch an den Grundsätzen des
> Islamic-Banking, über die wir gestern kurz gesprochen haben. Es muss doch
> einen Grund geben, warum dort einem Kreditzins eine Absage erteilt wird
> zugunsten der Beteiligung am Unternehmen/Projekt (siehe private
> Hausfinanzierung). Ich will dies jetzt gar nicht als besser/schelchter
> werten, sondern nur darauf hinweisen, dass es mich nicht überzeut, beides in
> den gleichen strukturellen Topf zu werfen.

Stimmt. Vielleicht habe ich da etwas übertrieben, was die
Ähnlichkeiten angeht. Zumindest die Motivation ist aber in beiden
Fällen schon die gleiche. Vielleicht sollte es Eigenkapitalquoten auch
für Nicht-Banken geben? Darüber muss ich erst einmal in Ruhe
nachdenken. Weißt du, ob es irgendwo Statistiken darüber gibt, wie
hoch die "Eigenkapitalquoten" bei Nicht-Banken typischerweise sind?

> Nur mal als Schmankerl: Angenommen Staatsanleihen wären keine Kredite
> sondern Teilhaben am Unternehmen Staat mit Gewinn-/ und Verlustbeteiligung,
> welche Konsequenzen hätte dies wohl auf die (Nicht-)Finanzierung von Staaten
> und damit unmittelbar auch auf die Haushaltsdisziplin. Ich will dies nicht
> propagieren, sondern nur deutlich machen, wie groß der Unterschied zwischen
> einer (fest) verzinsten Anleihe und einer gewinnabhängigen Beteiligung ist -
> und zwar für beide Seiten.

Witzige Idee. Aber der Staat ist ja kein gewinnorientiertes
Unternehmen, und sollte auch kein gewinnorientiertes Unternehmen sein.
Von daher: keine Gewinne => keine Dividenden und keine Aktienrückkäufe
durch den Staat => niemand zeichnet Aktien. Das würde ich zumindest
vermuten, wobei die "Psychologie des Marktes" allen möglichen Unsinn
zur Folge haben könnte ;)

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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