Re: [AG-Drogen] Was an Amtsgerichten in RLP so abgeht

[Bettina & Michael Demus <cyfarwyddi AT t-online.de>]

Am 26.01.2012 14:41, schrieb Marcel Mayer:

Hallo Micha,

mag sein das er es nicht gelesen hat, aber disqualifiziert er sich damit nicht selbst! Der Spruch hätte genau so von Frau Dyckmans kommen können

Hallo Marcel,
die Aussage des hier in Rede stehenden Richters ist verkürzt widergegeben. Um mich davon zu überzeugen, dass der Richter tatsächlich Cannabis mit harten Drogen vergleicht, müsste ich die gesamte Urteilsbegründung kennen. Aber ich hab ähnliche Entgleisungen selbst erlebt, ebenfalls von Richtern, aber auch von Staatsanwälten, Polizisten, Journalisten, Politikern, sogar mein Klemptner umme Ecke graut sich vor den bösen Haschgiftspritzern. Die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat keinen Schimmer. Das ist das Ergebnis einer Verbotsgesetzgebung die verhindert, dass die Thematik differenziert betrachtet oder gar diskutiert wird.

Das Betäubungsmittelgesetz unterscheidet im Wortlaut nicht zwischen Cannabis und Crack, sie heißen beide "Illegale Betäubungsmittel". Und genau so wird dann heran gegangen. Aber bei weitem nicht von jedem Richter, auch das sei erwähnt. Ich hab ne Menge Richter erlebt denen die eigenen Urteile nicht gefallen. Ich kenne Staatsanwälte die nur noch durchwinken um einstellen zu können und auch bei den zu Recht immer wieder kritisierten Strafverfolgern regt sich ein Umdenken. Noch nicht in großem Stil, aber mehr als vor 10 Jahren.

LG Micha