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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut für alle - natürlich kommt die Idee aus Brüssel

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut für alle - natürlich kommt die Idee aus Brüssel


Chronologisch Thread 
  • From: Andreas Witte <andreas AT witte-holzkirchen.de>
  • To: AG-Bauen-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut für alle - natürlich kommt die Idee aus Brüssel
  • Date: Sun, 07 Nov 2010 01:37:53 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: AG-Bauen-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Am 06.11.2010 23:22, schrieb Andreas Witte:
Meine Vorstellung einer Finanzierung des Straßenverkehrs...
Wenn wir uns darauf einigen könnten (ohne konkrete Umsetzungen, wärn wir
ja ein Stück weiter),

- Der Straßenverkehr sollte voll aus Steuern oder Umlagen, die durch
diesen zu entrichten sind, finanziert werden.
Konsens? (man kann auch sagen dass Daseinsfürsorge usw..., wenn
nicht, woher dann)
"Umlagen" sind keine im deutschen Abgabenrecht vorgesehene Kategorie.
Du gibst je kWh in deinem Strom ca 1 cent nochwas ab, um den Ausbau der Erneuerbaren zu unterstützen. Ist aber keine Steuer, sondern irgendwas anderes... Also was ich meine ist: Egal wie man es eintreibt (Steuern, Abgaben, Maut, whatever...).
- Der Straßenverkehr ist keine Melksau für irgendwelche blanke
kommunalen Kassen.
?

Naja in München wird ganz krankhaft am Parkschein verdient. Und das Geld wird, entgegen der Vorgaben aus Brüssel, nicht dazu eingesetzt, die Parkplatzsituation zu verbessern... Ergo das Parkscheingeld sollte auch den Parkenden zu gute kommen und nicht, weil Muc grade pleite ist, irgendwie den Boden in der Kasse verdecken.
- Die verkehrliche Infrastruktur muss allen gleicherweise zur Benutzung
offen stehen. (betrifft: Diskriminierungen wegen G-Kat, Umweltzonen,
ausländischer Kennzeichen, ...)
Nicht einverstanden.

Kannst du sagen warum?
- Das Prinzip "Verursacher zahlt" ist anzuwenden (bedeutet in
irgendeiner Weise eine statistische Erhebung, welcher Benutzergruppe
welche Schäden an der Straße verursacht und was deren Behebung kostet...
Die geschätzten Gesamtkosten sollten ungefähr auch von dieser
Benutzergruppe bezahlt werden... Benutzergruppen wären zum Beispiel LKW,
Lieferverkehr, Busse, PKW, Motorad)
Zumindest erheben könnte man das mal. Ist teilweise bestimmt schon
geschehen.

Vielleicht sollte man die vorhandene Erfassung auch um weitere Neu-Maßnahmen erweitern... (z.Bsp. Nachrüstung von Unterfahrschutz für Motoräder, ...)
- Der Besitz des Fahrzeuges mit Anmeldung soll möglichst kostengünstig
sein. (Wenn man den PKW nur als Backup in der Garage stehen hat,
Zweitwagen zum Urlaub fahren + Kleinwagen in die Stadt, ...;
Vorgeschlagene Methode des ADAC ist ein auswechselbares Kennzeichen,
alternativ Abschaffung der KFZ-Steuer, ...)
Nicht einverstanden. Insbesondere nicht in Bezug auf Dritt-, Viert- und
Fünftwagen. Für deren Eigentümer fällt das bißchen Steuern eh nicht ins
Gewicht.

Naja... Wenn ich weiß, dass ich in München nur mit nem kleinen Wagen nen Parkplatz finde, werde ich mir einen solchen PKW hinstellen. Aber wenn der auch mal einen Umzug / Möbelkauf, regelmäßige Einkaufstouren, Ausflüge mit mehreren Mitfahrern aushalten muss, dann werde ich mir NUR einen Kombi kaufen und mit dem alles machen - anstatt vielleicht einen großen Kombi und einen Smart...
- Der Zugang
zum Straßenverkehr (Führerschein, Straßenverkehrs)
Hä?

Das zweite sollte die Straßenverkehrsschulungen werden... I.d.R hier bei mir im Kaff von der Polizei auf freiwilliger Basis mit Kindern gemacht... Nach der ersten Klasse in den Sommerferien das "allgemeine Verhalten im Straßenverkehr", nach der dritten Klassse den "Radfahrerführerschein", vor der fünften Klasse kann man erste Hilfe und so machen...

Die Verkehrserziehung sollte meines Erachtens NICHT mehr auf freiwilliger Basis in den Sommerferien, sondern wärend dem Schulunterricht und somit zwingend erfolgen.
Ich fasse den Begriff der Verkehrserziehung auch so weit, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, einen Führerschein zu machen.
sollte
Bestandteil der schulischen Ausbildung sein, da Mobilität inzwischen
außerordentlich wichtig ist
Und mobil kann man nur mit Auto sein?

Nein nicht nur. Aber ich denke, es ist außerordentlich wichtig, insbesondere in den sehr weitläufigen ländlichen Regionen, jedem es zu ermöglichen einen Führerschein zu machen. Ich kenne hunderte Dörfer, wo auch zum Teil Arbeitslose wohnen, die zum Einkaufen 3h Fußweg zurücklegen müssen. Einen Arbeitsplatz kann man natürlich in so ner Randlage auch vergessen. Wenn man dann keinen Führerschein hat und sich mal nen PKW ausleihen kann, ist man echt im Arsch...

Das Problem stellt sich in der Stadt natürlich weniger...

(hat was zu tun mit Diskriminierung und
Hartz 4, Finanzierung sollte aus dem laufenden Steuern / Umlagen
geschehen).
Wer unbedingt Auto fahren will, kann den Führerschein auch selbst bezahlen.
Falsch.
Es gibt immer mehr Dörfer, die keinen Lebensmittelladen mehr haben.
Es gibt immer mehr Dörfer, die abgesehen von Landwirtschaft kein Gewerbe mehr vorweisen.
Und es gibt immer mehr, die am Land wohnen und sich keinen Führerschein mehr leisten können - insbesondere so Studenten - die, wenn se wegziehen, auch nicht mehr wieder kommen...
Wenn du das auf dem Land so hart durchsetzt, dann machst du ganz aktiv viele Dörfer schlichtweg kaputt und unbewohnbar (weil nur noch ein paar bleiben werden). 2 mal am Tag nen Bus vorbeischicken ist mit nichten so Kosteneffektiv wie den Leuten nen Führerschein zu spendieren.
- Die Erhebung der Steuern / Umlagen muss so erfolgen, dass es nicht
möglich ist, persönliche Bewegungsprofile zu erstellen.
Einverstanden.

- Die Finanzierung muss alle verkehrswege die durch den Straßenverkehr
benutzt werden berücksichtigen (also auch Kommunale Straßen, etc...)


Die dienen aber oft primär der Erschließung und nützen damit den Anliegern.

Ohne Erschließung meiner Garage keinen Verkehr. Wenn keine Garage in Deutschland erschlossen ist, brauchst du auch keine Bundesstraßen und Autobahn. Kommunale Straßen und deren Instandhaltung gehöhrt mit zum Straßenverkehr.
Außerdem auch hier wieder das Problem mit der Situation auf dem Land (Erschließungskosten werden ungefragt erzeugt und auf alle Anlieger umgelegt - da gibt es immer wieder krasse Fälle von Privatinsolvenz)...
Gruß Jens
_______________________________________________
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-bauen-verkehr

Dann noch mein Punkt das Strafen und Bußgelder nicht das Verkehrswesen finanzieren sollte und das dadurch eingenommene Geld anderen Zwecken zugute kommen sollte...

Gruß
Andreas




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