Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut für alle - natürlich kommt die Idee aus Brüssel

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut für alle - natürlich kommt die Idee aus Brüssel


Chronologisch Thread 
  • From: Andreas Witte <andreas AT witte-holzkirchen.de>
  • To: AG-Bauen-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut für alle - natürlich kommt die Idee aus Brüssel
  • Date: Sun, 07 Nov 2010 06:54:21 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: AG-Bauen-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Ursprüngliche Nachricht von Andreas Witte
Gesendet: Sonntag, 7. November 2010 01:38
An: AG-Bauen-Verkehr
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut für alle - natürlich kommt die Idee aus
Brüssel


Nein nicht nur. Aber ich denke, es ist außerordentlich wichtig, insbesondere
in den sehr weitläufigen ländlichen
Regionen, jedem es zu ermöglichen einen Führerschein zu machen. Ich kenne
hunderte Dörfer, wo auch zum Teil
Arbeitslose wohnen, die zum Einkaufen 3h Fußweg zurücklegen müssen. Einen
Arbeitsplatz kann man natürlich in so
ner Randlage auch vergessen. Wenn man dann keinen Führerschein hat und sich
mal nen PKW ausleihen kann, ist
man echt im Arsch...

Das Problem stellt sich in der Stadt natürlich weniger...

[...]

Falsch.
Es gibt immer mehr Dörfer, die keinen Lebensmittelladen mehr haben.
Es gibt immer mehr Dörfer, die abgesehen von Landwirtschaft kein Gewerbe mehr
vorweisen.
Und es gibt immer mehr, die am Land wohnen und sich keinen Führerschein mehr
leisten können - insbesondere so
Studenten - die, wenn se wegziehen, auch nicht mehr wieder kommen...
Wenn du das auf dem Land so hart durchsetzt, dann machst du ganz aktiv viele
Dörfer schlichtweg kaputt und
unbewohnbar (weil nur noch ein paar bleiben werden). 2 mal am Tag nen Bus
vorbeischicken ist mit nichten so
Kosteneffektiv wie den Leuten nen Führerschein zu spendieren.
Sollte man in einem solchen Fall nicht den Ausbau des ÖPNV fördern, von dem
letztlich alle profitieren, statt dafür zu sorgen, daß noch mehr
Individualverkehr die Straßen verstopft?

Wenn ich heute schon sehe, daß hier in Leipzig immer mehr Straßenbahnverkehr zurück auf
Bus umgelenkt wird und dieser Bus dann in der Rush Hour fast doppelt so lang braucht
wie eigentlich geplant (weil alle natürlich mit Auto unterwegs sind - ob berechtigt
oder unberechtigt, lasse ich jetzt mal dahingestellt), fasse ich mir ernstlich vor den
Kopf. Und die Verkehrsbetriebe promoten dieses dann noch als Fortschritt unter dem
Slogan "Mehr Bus".

_______________________________________________
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-bauen-verkehr
Ich sag ja nicht in der Stadt.

Aber es gibt echt dünn besideltes Gebiet in Deutschland, wo alle Bewohner entlang der Linie womöglich den Bus nichtmal vollbekämen.
Da einen Bus langzuschicken ist aus meinen Augen totale Geldverschwendung. Wird aber aus eher idealistischen / ideologischen Gründen gemacht... Also immer wenn ich einen solchen, total verwaisten, Bus hinter Lengries den Sylvensteinspeicher hochfahren sehe, muss ich schon sehr stark mit der Gesichtspalme wedeln...

Leipzig ist halt ein Ballungszentrum... Kann man nicht mit ländlichen Gebieten vergleichen... Und wenn man man den Bussen wie den Strabsen eigene Spuren gibt dann ist das alles nicht das Problem...

Aber der ÖPNV nutzt eben auch nicht allen, zum Beispiel nutzt er keinem Handwerker mit viel Werkzeug, Montagezeug, usw...

Und wenn man die Mittel des ÖPNV zielgerichtet einsetzt, kann der ÖPNV auch richtig gut werden... Aber Tür - zu - Tür Verbindungen in einem annehmbaren Takt kann man in der dünn besidelten Fläche eben nicht finanzieren. Und da wüsste ich jetzt einfach was dann besser ist:

a) die Leute die dort leben zu bestrafen, durch dünnen ÖPNV-Takt und hohe Steuern auf KFZ und Co., langfristig damit auch die Aufgabe von jahrhundertealten Ortschaften zu akzeptieren (Absiedlung), usw...
b) In Ballungsgebieten guten ÖPNV, im Speckgürtel dieser Gebiete geeignete Schnittstellen (gut erreichbare große Pendlerparkplätze + S-Bahnhof) und dahinter eher PKW-Eigenleistung erwarten & vllt. auch etwas durch entgegenkommen fördern

G Awi




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang