Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Alternatives Denkmodel / Denkansatz : fehlendes Vertrauen

[Richard C <Richard+C AT news.piratenpartei.de>]

@Aloa:

> Man hat leider so ziemlich alles so gemacht wie zu Brünings Zeiten mit 
> den Reparationszahlungen.
Mitte/ Ende der 30er hat die Wirtschaft wieder gebrummt - nur war da das 
braune Gesocks leider schon an der Macht - und offen, ich glaube nicht 
dass der Aufschung auf dem Mist dieses jämmerlichen östereichischen 
Schulabbrecher gewachsen ist. Die Situation war übrigens ein Abbild der 
Weltwirtschaft, Faschismus kam in ganz Europa auf, auch in Ländern die 
keine Reperationszahlungen bedienen mussten.

Ebenso, Deutschland nach der Wende. Aktuell fließen immer noch 100 Mrd 
€/ Jahr gen Osten. Und: Wirtschaft brummt trotzdem, man musste erstmal 
einen Sockel finden, von dem man sich wieder nach oben arbeitet.

Und mit irgendwelchen "Konjunkturmaßnahmen" wird man die Sockelfindung 
nur verzögern. Effektiv verbrennt man Geld.

Übrigens: Nach dem zweiten WK lag Europa in Trümmern. Hauptziel der 
ganzen Maßnahmen war es, dass die Leute nicht verhungern. Da sin mer in 
Grichenland noch ziemlich weit weg von.

P.S.
> Griechenland ist in etwa wie NRW und Berlin innerhalb Deutschlands.
Das mag so aus der Sicht eines Bayern sein, NRW ist ein hochgradig 
heterogenes Gebilde. Der Pott ist zwar pleite, aber dem Rest drum herum 
geht es nicht so schlecht. Du kannst NRW eher als Miniaturausgabe der 
Bundesrepublik ansehen, mit einer leicht überdurchschnittlichen 
Verschuldung.

@Patrick:
> Politikerwechsel, Mentalitätswechsel, Sachfragen statt Machtfragen in 
> der Vordergrund.
>
> Die Piraten sind auf einem guten Weg! 
Die BGE Fration fordert finanziell ungedeckte Bonbons für die Masse. 
Mentalitätswechsel würde damit anfangen, dass man sich die Zahlen mal 
anguckt. Da bleibt man realistisch bei einer konservativen 
Herangehensweise - Finger weg vom System, und vielleicht hier und da die 
Einnahmesitution verbessern (womit wir bei der Reichensteuer und der 
kalten Progression wären).
Ich gehe hier aber von diesem Thema gezielt wieder weg und widme mich 
wieder deiner Aussage. Ich finde die Entwicklung bei der PP jetzt 
interessant. Die Länder-PPs sind hochgradig heterogen. Teilweise sind es 
Politiker, die gar kein Interesse daran haben, sich mit den 
realpolitischen Problemen auseinanderzusetzen, sondern mit direkter 
Demokratie kokettieren. In anderen Ländern werden Spitzenpolitiker 
bestimmt (ich meine hier Herrn Paul), die den Eindruck machen, sie wollte 
sich ernsthaft mit der Materie auseinandersetzen. Diese werden ganz 
schnell merken, wie viel geht - praktisch nichts! Ich hoffe die werden 
dies auch versuchen klar zu vermitteln, und im Zweifelsfall im Interesse 
der Bevölkerung an der direkten Demokratie vorbei entscheiden. Und dies 
wird wahrscheinlich in den meisten Bundesländern mit größeren 
Parlamenten und einer besseren Wirtschaftslage passiern.
Es wird also maximal interessant, wie sich dieser Konflikt auflösen wird 
oder eben nicht.
Ergo: Ich sehe die PP auf dem Weg dahin, dass es kracht.