Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitssystem?

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitssystem?


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitssystem?
  • Date: Mon, 08 Jun 2015 12:39:10 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Wolfgang,

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
Die Tatsachen, daß Privatversicherte für gleiche medizinische Leistungen deutlich mehr bezahlen als Kassenpatienten und auch für Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen Beiträge gezahlt werden müssen, sind übrigens auch Ausdrücke von Solidarität.

Also das finde ich nicht. Denn dadurch, dass sie keinen Sozialanteil
zahlen (keinen RSA usw.) zahlen sie diesen Anteil - und sogar noch mehr - für eine
"bessere" Behandlung ihrer selbst. Mit all den Nebeneffekten, die ich oben
beschrieben habe (Feudalstruktur, Fehlallokationen, mindere Forschung,
Drehtürmedizin - guckst Du hier. http://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=494191&pid=2307878#pid2307878)

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
Da aber auch ich nichts davon halte, daß das Einkommen oder die Art der Erwerbsarbeit (Selbständiger oder Arbeitnehmer) darüber entscheidet, wie man sich versichern darf, und die Trennung in Privat- und Kassenpatienten für längst überholt halte, ...

Ja, Wolfgang, genau dies ist das Kernthema in diesem Thread.
Und hier stimmen wir überein!

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
... möchte ich, daß es nur noch Privatpatienten und damit Privatversicherte gibt.

Auch das ist theoretisch eine Lösung, wie die "Duale Vergütung" gelöst werden
könnte. Ich bin davon jedoch - siehe hier http://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=494191&pid=2308009#pid2308009 - eher wenig überzeugt.

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
Dies würde dann mit Hilfe der Gebührenordnungen für Ärzte und Zahnärzte, die zum Gegenstand von Verhandlungen zwischen den Verbänden der Ärzte und Zahnärzte und der Träger der Krankenversicherung würden, auch zu einer angemessenen Bezahlung führen. Dies würde sinngemäß auch für alle anderen im Gesundheitswesen Beschäftigten gelten.

Ich stelle mir einen Gebührenkatalog vor, der sich in der Höhe der Vergütungen
zwischen EBM und GOÄ ansiedelt. Alles in der jetzigen GOÄ-Höhe zu zahlen, das würde
zwar alle Ärzte frohlocken lassen (was als solches nicht schlecht wäre), aber das wäre
insgesamt unbezahlbar. Da müssten wir dann schätzungsweise 30% des
Bruttosozialprodukts ausgeben (statt heute ca. 12%).

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
Eines möchte ich aber auf gar keinen Fall:

Versicherte, die als Beitragszahler und Patienten von der Willkür einer großen Behörde und der "Gefälligkeitsdemokratie" abhängig sind und keine Wahlfreiheit mehr haben, wo und wie sie sich versichern und von wem und wie sie sich behandeln lassen wollen.

Das hört sich wieder nach Deinem Staats-Trauma an. Siehe hier. http://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=494191&pid=2308009#pid2308009.
Manches muss der Staat einfach machen. Dazu gehören: Polizei, Administration,
Rechtsprechung und - man staune: Gesundheitsversorgung!

Grüße,

Syna.




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang