Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitssystem?

[Reinhard Schaffert <reinhard.schaffert AT piratenpartei-hessen.de>]

Tag zusammen!

syna schrieb:

> Und gerade das "Altersrückstellungskonzept" hat aktuell große Nachteile:
> Die Altersrückstellungen können zur Zeit nur minimal verzinst werden. 
> Das
> bedeutet, dass sie bei anspringender Inflation demnächst erheblich
> schrumpfen werden! Keine guten Aussichten, oder?
>
> Das "Umlagekonzept" bedeut nichts anderes, als dass starke Schultern
> etwas mehr tragen als schwache Schultern - das ist Solidarität.

Was fehlt ist der Hinweis auf den Nachteil des Umlagekonzeptes: Das die 
starken Schultern (= Erwerbstätige Bevölkerung) im Verhältnis zu dem 
nicht erwerbstätigen Anteil der Bevölkerung immer geringer wird und sich 
dadurch deren Belastung immer mehr vergrößert. Da die Leistungen der GKV 
überwiegend von der nicht (mehr) erwerbstätigen Generation "konsumiert" 
aber von der erwerbstätigen Generation finanziert werden, diese jedoch 
aufgrund der zunehmenden Umkehrung der Alterspyramide selbst keine 
verbindliche Sicherheit über die Finanzierung ihrer Gesundheit im Alter 
haben, handelt es sich in der Tat um ein Generationenproblem.

Dies ist jedoch ein grundlegendes strukturelles Problem, das sich (wie die 
meisten anderen hier benannten Probleme, so es sie denn tatsächlich gibt) 
weder Abschaffung der PKV noch durch alleinige Umstellung auf 
Kapitaldeckung (dazu müsste das Risikokapital erst einmal angespart 
werden, ansonsten (Alterrückstellung) handelt es sich lediglich um einen 
Generationenvertrag auf individueller Ebene mit Versicherungsinternem 
Risikoausgleich) gelöst wird. Selbst Steigerungen der Effektivität 
(Ressourcenoptimierung) wie sie hier ja implizit für mindestens eines der 
Modelle in Anspruch genommen werden, nützen da nur begrenzt. Das Einzige, 
was dieses Problem löst, ist eine Steigerung des Anteils der 
erwerbstätigen Bevölkerung - wie auch immer.

Ich wünsche noch einen schönen Tag,