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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012


Chronologisch Thread 
  • From: "Ch. B." <christian AT brodowski.info>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
  • Date: Sun, 15 Jul 2012 16:30:15 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Am 15.07.12 14:02, schrieb Dr. A. Cavicchioli:
Jeder kann sich gegen geltendes Recht verhalten, das werden
wir nie verhindern können.
Eben, die gängige Praxis werden wir nicht ändern können.
Was wir aber beeinflussen sollten ist, dass jenseits von Atlantik und Mittelmeer die Botschaft verbreitet wird: "Deutschland verbietet plötzlich Beschneidungen!"
Das ist sicher kontraproduktiv.
Es ist außerdem natürlich falsch dargestellt, aber so ist die Presse halt.


Da ich nicht nur einmal traumatisierte muslimische Jungs behandelt habe,
nach fehlgegange religiöse Beschneidungen durch muslimische und sonstige
Urologen,
Da werden die deutschen Urologen aber besser abschneiden als die Hausbeschneider, schätze ich. Zumal die Kosten für Behandlungsfehler nach einer rein religiösen Beschneidung (analog Schönheits-OPs) nicht von den gesetzlichen Kassen bezahlt werden.

Was wir letztlich alle wollen: gesunde Schniedel for everyone, ob mit oder ohne Vorhaut. ;-))


halte ich diese klare Aussage des Gerichts für richtig und
überfällig.
Wie gesagt: Juristisch korrekt aber kontraproduktiv.
Was mir an der derzeitigen Praxis aber ebenfalls missfällt ist, dass Ärzte mal wieder den Mist der Juristen ausbügeln müssen. Durch "kreative Diagnosestellung" wird hier zum Wohle des Patienten das Gesetz umgangen.


Tatsächlich müssen wir uns nach meiner Meinung Gedanken machen,
inwieweit religiöse oder kulturelle Freiheit als höher bewerten wollen,
als unsere Verfassung. Ich bin strikt dagegen. Die Vorhaut ist nur ein
Symbol für weitreichende Verstümmelungen an Menschen und Tötung bei
Nichtbefolgen von kulturellen oder religiösen Vorgaben.
Nur zur Klarstellung: Mir persönlich wäre eine Praxis der freiwilligen Beschneidung im einwilligungsfähigen Alter auch lieber. Die muslimischen und jüdischen Traditionen werden wir aber auch nicht ändern. Man könnte höchstens über Aufklärungsprogramme nachdenken, die würden aber vermutlich schon an der (auch hier auf der Mailingliste) kontroversen Meinungslage scheitern.

Übrigens, wird ein Arzt, der nicht aus medizinischen Gründen eine
Vorhaut entfernt, und dies wird bekannt, berufs- und sozialrechtlich zur
Verwantwortung gezogen
Habe ich anders gelesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumzision#Rechtslage_in_Deutschland


Schönen Restsonntag,

cbro





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