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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012


Chronologisch Thread 
  • From: philipp <ein.pirat.namens.philipp AT gmail.com>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
  • Date: Sun, 15 Jul 2012 17:26:22 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

On 07/14/2012 08:16 PM, Morgan le Fay wrote:
Ich stimme Andreas ja sowas von 100%ig zu...!!!

Wer nichts gegen Ohrlöcherstechen im Kindergartenalter hat, der kann
eigentlich auch nichts gegen eine Beschneidung haben, die entgegen der
Ohrlochstecherei sogar noch gesundheitliche Vorteile haben könnte (was
allerdings unter Ärzten umstritten ist)

Ich bin dagegen, Babys und Kleinkindern Ohrlöcher stehchen zu lassen,
nur weil Eltern meinen, ihr Kind müsse ihren Schönheitsanspruch genügen.

Wenn ein Kind von selbst auf seine Eltern zugeht, und darum bittet, ein Tatoo, Piercing, Ohrstecker oder Brustvergrößerung zu bekommen, dann ist es die Aufgabe der Eltern (und Ärzte), diesen Wunsch mit dem Kinde zu besprechen.

In so einer Diskussion würde man wohl höchstwahrscheinlich entscheiden: "Tatoo, bei Haut die sich noch dehnt, nicht so klug. Aber ein Ohrloch ist jetzt nicht so drastisch, und wenn du es unbedingt willst, können wir das mit unser Gewissen vereinbaren."

Es geht darum, Entscheidungen *im Sinne* des Kindes und nicht *über* das Kind zu treffen.

Ich persönlich kann Tatoos und Piercings und dergleichen nichts abgewinnen. Aber hätte ich Kinder, so könnten sie mit ihrem Körper, ab einem bestimmten Alter tun, was damit wollten.

Doch wenn man eine tolerante Haltung

Toleranz um jeden Preis? Und tolerant gegenüber was?

Ich persönlich halte selbst die Taufe von Babys als ein fragwürdiges Ritual, das man Kindern nicht aufzwingen sollte. Das könnte ich aber mit knirschenden Zähnen akzeptierten, da es keine Langzeitfolgen davon gibt.

> nach außen vertritt, wird man
gleich mit dem Vorwurf der Missachtung der Rechte von Schutzbefohlenen
konfrontiert, dass man "dann ja wohl auch die Scharia goutiere" und
ähnlicher Schmarren.

Ich kann nicht tolerant gegenüber Körperverletzung im Namen von jahrtausendalter Traditionen und ominöser (sprich: vorgeschobener) medizinischer Prävention sein.

Ich persönlich schätze allein den Wert der sozialen, traditionellen und
kulturellen Integration eines Kindes in dessen Kulturkreis nach einer
Beschneidung so hoch ein, dass ich dafür plädiere, den Eltern der
betroffenen Kinder die Entscheidung zu überlassen, ob dieser kleine
Eingriff

Herrlicher Euphemismus.

Ich empfehle dir mal, Videos von Beschneidungen anzugucken, die oftmals auch noch krasserweise ohne Narkose vorgenommen werden

> an einem kleinen Kind vorgenommen wird oder erst bei
Jugendlichen oder gar nicht vorgenommen wird und zwar völlig unabhängig
von evtl. Gesundheitsaspekten.

Allerdings gilt das nur für Knaben. Kleinen (oder auch größeren) Mädchen
die Klitoris herauszuschneiden, finde ich abartig. Das ist auch durch
keine Tradition mehr zu rechtfertigen.

Es ist ein Vorurteil gegenüber der weiblichen Beschneidung, dass dort immer die Klitoris herausgeschnitten wird. Es gibt da weniger drastische Maßnahmen. Ich halte alle für verwerflich.

Ab wann könntest du denn weibliche Beschneidung gutheißen?

Trotzdem finde ich, dass hier mit zweilerlei Maß gemessen wird. Wenn man Beschneidung von Jungen tradiert begründen kann, verstehe ich nicht, warum das bei Mädchen nicht der Fall sein soll.




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