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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012


Chronologisch Thread 
  • From: Jack Berlin <mubay2050 AT googlemail.com>
  • To: Gerrit Hoehle <healthpirat AT yahoo.de>, AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
  • Date: Sun, 15 Jul 2012 14:04:07 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

+1

Ab dem Mündigkeitsalter darf sich jeder körperlich umgestalten ohne jegliche Mission seinem Gegenüber wie auch ohne Erwartung an jegliche gesamtgesellschaftliche und volkswirschaftliche Leistungspflichten.


Am 14.07.2012 22:03 schrieb "Gerrit Hoehle" <healthpirat AT yahoo.de>:
>
> Bin ich nicht ganz Deiner Meinung.
>
> Ausgehend von der Hypothese, dass der Staat Grundrechte achtet und dass er eine Trennung von Staat und Kirche bevorzugt muss er einen Rahmen schaffen in der sich alle wohl fühlen. Der Staat hat hier auch eine übergeordnete Funktion, zu regeln, dass alle Religionsgemeinschaften und Personen die keiner Religionsgemeinschaft angehören zu achten pflegt. Hier muss er ein regulativ sein um  die "Spielregeln" zu entwerfen.
>
> Ich finde es zum Beispiel kriminell wenn sich Erwachsene an Kinder vergreifen, noch ehe ein Kind selbst entscheiden kann. Ist für mich undenkbar.
>
> Religionsgemeinschaften müssen im Einklang mit der deutschen Verfassung leben. Grundsatz in Deutschland ist; Du kannst machen was Du willst, ausser Du fügst einem anderen Schaden zu. Und das passiert mit der Beschneidung.
>
> Da kann ich ja auch eine Religionsgemeinschaft gründen und in mein Religionswerk reinschreiben. Am 25 Tag des 60 jährigen Alters werden blonden Männern und dunkelhaarigen Frauen bei Vollmond die Ohren abgeschnitten. ( nicht ernstgemeintes Beispiel). Reine Willkür, ob achten Tag oder fünfundsiebzigsten oder 7000 Tag des Lebens eines Menschen - völlig unerheblich.
>
> Ich finds ästhetischer, hygienischer und die Ohrmuschel sind nur ein paar Knorpel. Sorry, das geht nicht - und darf Religionsgemeinschaften in Deutschland nicth erlaubt werden.
>
> Beispiel: Manche Religionsgemeinschaften lehnen Homosexuelle ab, weil dies mit Ihrem Glauben nicht vereinbar ist.
>
> Ok Religionsgemeindschaft, wir als freier Staat zwingen dir diese Meinung nicht auf, aber du musst akzeptieren, dass es Homosexuelle gibt.
>
> Und so muss es genauso für Minderjährige Kinder gelten.
>
> Wir als Piraten können auf der einen Seite nicht Wahlrecht ab 16 fordern und dann Kindern im ersten Jahr Ihres Lebens die körperliche Unversehrtheit absprechen.
>
> Die Aushebelung von Grundrechten auf der einen Seite (bei Religionsgemeinschaften) einerseits Beschneidung - Grundrecht der Kindes auf körperliche Unversehrtheit wird ausgehebelt, bzw, erlaubt.
>
> Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass der Staat sich aus der Erziehung von Eltern herauszuhalten hat.
>
> Auf der anderen Seite missbraucht der Staat seine Rolle indem er in die  Erziehung von Eltern versucht einzugreifen, indem er ihnen misstraut und in Schulen Untersuchungen durchführt, mit der Begründung das Kindeswohl zu resepektieren.
>
> Nun ein Beispiel: Kann hier wirklich eine Vorteilnahme des Staates zugunste von Religionsgemeinschaften erfolgen , wenn auf der Seite
>
> - der Religionsanhänger sein Kind beschneidet, also körperlich verletzt.
> - und demjenigen, der seinem Kind eine Ohrfeige verpasst um es zu erziehen, bestraft ?
>
> , das eine zu erlauben und das andere zu bestrafen.
>
> Recht für alle Eltern auf Erziehung seiner Kinder versus Extrawurst für Religionsgemeinschaft a und b.
>
> Beim Clash of Religions stellt sich doch die Frage:
>
> Wer wird bevorzugt ?
>
> Das Kind, dass seine körperliche Unversehrheit im Grundgesetz verankert sieht
> oder
>
> Die Eltern, die Ihre Religion ausleben wollen.
>
> Meiner Ansicht nach leben wir in einem freien Land und die körperliche Unversehrtheit ist ein positives Schutzrecht.
>
> Kinder sollten wenn Sie mündig sind, selbst entscheiden in welche Religionsgemeinschaft sie eintreten und ob sie überhaupt Mitglied einer solchen werden.
>
> Das bedeutet für mich: Zwangspause für Religionsgemeinschaften minderjährige Kinder für Ihre Zwecke einzunehmen, in allen Belangen.
>
> In Anlehnung daran:
>
> Religionsunterricht raus aus den Schulen - Einflussnahme in staatlichen Institutionen erst ab Mündigkeit.
>
> Diese Grenze müssen Religionsgemeinschaften in Deutschland respektieren.
>
> Wenn religiöse Manipulation, dann nur privat und ohne Staat.
>
> Man stellt sich nur mal vor, ein Beschnittener verklagt die Bundesrepublik, weil diese seine Rechte auf Körperliche Unversehrtheit im Kindesalter missachtet hat.
>
> Fazit:
>
> Körper vor Geist
>
> Gruss
>
> Gerri Healthpirat
>
>
> ________________________________
> Von: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> Gesendet: 20:16 Samstag, 14.Juli 2012
> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
>
> Ich stimme Andreas ja sowas von 100%ig zu...!!!
>
> Wer nichts gegen Ohrlöcherstechen im Kindergartenalter hat, der kann eigentlich auch nichts gegen eine Beschneidung haben, die entgegen der Ohrlochstecherei sogar noch gesundheitliche Vorteile haben könnte (was allerdings unter Ärzten umstritten ist)
>
> Doch wenn man eine tolerante Haltung nach außen vertritt, wird man gleich mit dem Vorwurf der Missachtung der Rechte von Schutzbefohlenen konfrontiert, dass man "dann ja wohl auch die Scharia goutiere" und ähnlicher Schmarren.
>
> Ich persönlich schätze allein den Wert der sozialen, traditionellen und kulturellen Integration eines Kindes in dessen Kulturkreis nach einer Beschneidung so hoch ein, dass ich dafür plädiere, den Eltern der betroffenen Kinder die Entscheidung zu überlassen, ob dieser kleine Eingriff an einem kleinen Kind vorgenommen wird oder erst bei Jugendlichen oder gar nicht vorgenommen wird und zwar völlig unabhängig von evtl. Gesundheitsaspekten.
>
> Allerdings gilt das nur für Knaben. Kleinen (oder auch größeren) Mädchen die Klitoris herauszuschneiden, finde ich abartig. Das ist auch durch keine Tradition mehr zu rechtfertigen.
>
> Gruß
> Harry
>
> Am 14.07.2012 17:30, schrieb Dr. Andreas Forster:
>>
>> Ihr macht es Euch etwas zu einfach! Das Thema Beschneidung von Jungen hat mehr mit Religionsfreiheit zu tun als mit Gesundheit. Es gibt darüber hinaus gute medizinische Gründe für die Beschneidung. Man kann sogar umgekehrt argumentieren, dass unbeschnittene Männer mit mangelhafter Körperhygiene Körperverletzung an ihren Geschlechtspartnerinnen begehen und schon allein deshalb beschnitten werden müssten.
>> Wenn die medizinisch korrekte Beschneidung hierzulande verboten wird machts halt im nächsten Urlaub in der Heimat wieder die Nachbarin mit der rostigen Rasierklinge! Toller Erfolg!
>> Bechneidung von Mädchen ist etwas völlig anderes, gehört nicht hierher und ist natürlich auf das schärfste zu verurteilen und zu bekämpfen!
>> Gruß
>>
>> Andreas
>>
>> Am 14.07.2012 13:18, schrieb Reinhold Deuter:
>>>
>>>
>>> Hallo Blattgold,
>>> ich stimme deiner Meinung (auch wie du sie im Pad formuliert hast) voll zu.
>>> Jedoch sollten wir das Thema nicht geschlechtsspezifisch sehen.
>>> Denn es gibt ja in einigen Kulturen immer noch die Beschneidung von Mädchen.
>>> Wir sollten uns meiner Meinung auch gegen diese aussprechen.
>>>
>>> Tschau
>>> Reinhold
>>> Gesendet: Samstag, 14. Juli 2012 um 13:02 Uhr
>>> Von: Blattgold <Blattgold AT news.piratenpartei.de>
>>> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
>>> Betreff: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
>>>
>>> Ahoi Gesundheispiraten,
>>>
>>> In dem Pad
>>> https://aggesundheit.piratenpad.de/beschneidung
>>> erarbeiten wir einen Vorschlag zum Thema
>>>
>>> Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom
>>> Juli 13, 2012
>>> http://bundesliquid.tumblr.com/post/27148430453/vorschlag-neutralitaetsgebot-fuer-initiative-3897
>>>
>>> Gesundheit umfasst sowohl die körperliche Gesundheit des Menschen als
>>> auch psychische Gesundheit in allen ihren Dimensionen (Psychiatrie,
>>> Psychosomatik), deshalb gehört es zu der Aufgabe der Gesundheits-AG zu
>>> der Debatte um Beschneidung einen Beitrag zu leisten.
>>>
>>> Die Positionierung der Gesundheits-AG zum Thema Beschneidung wird nicht
>>> als Antrag formuliert, sondern um eine Hilfe für die Öffentliche
>>> Positionierung der Piraten in der aktuellen Beschneidungsdebatte
>>> darzustellen.http://bundesliquid.tumblr.com/post/27148430453/vorschlag-neutralitaetsgebot-fuer-initiative-3897
>>>
>>> Bislang entspricht der Inhalt des Pads lediglich meiner persönlichen
>>> Meinung, die ich nicht als allgemeingültig ansehe. Mir ist klar, dass es
>>> eine schwierige Debatte ist, bei der Grundrechte kollidieren. Nämlich das
>>> Grundrecht der Religionsfreiheit und das Recht auf Unversehrtheit des
>>> eigenen Körpers.
>>>
>>> Vielen Grüße,
>>> Blattgold
>>> --
>>> AG-Gesundheitswesen mailing list
>>> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
>>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
>>>
>>>
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