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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012


Chronologisch Thread 
  • From: Gerrit Hoehle <healthpirat AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
  • Date: Sat, 14 Jul 2012 21:27:27 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

danke +


Von: Julitschka <julia AT lobstick.org>
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Gesendet: 22:24 Samstag, 14.Juli 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012

Hallo Gerrit,

ich teile deine Meinung zu 100%

Grüße,

Julitschka

Am 14.07.2012 22:03, schrieb Gerrit Hoehle:
Bin ich nicht ganz Deiner Meinung.

Ausgehend von der Hypothese, dass der Staat Grundrechte achtet und dass er eine Trennung von Staat und Kirche bevorzugt muss er einen Rahmen schaffen in der sich alle wohl fühlen. Der Staat hat hier auch eine übergeordnete Funktion, zu regeln, dass alle Religionsgemeinschaften und Personen die keiner Religionsgemeinschaft angehören zu achten pflegt. Hier muss er ein regulativ sein um  die "Spielregeln" zu entwerfen.

Ich finde es zum Beispiel kriminell wenn sich Erwachsene an Kinder vergreifen, noch ehe ein Kind selbst entscheiden kann. Ist für mich undenkbar.

Religionsgemeinschaften müssen im Einklang mit der deutschen Verfassung leben. Grundsatz in Deutschland ist; Du kannst machen was Du willst, ausser Du fügst einem anderen Schaden zu. Und das passiert mit der Beschneidung.

Da kann ich ja auch eine Religionsgemeinschaft gründen und in mein Religionswerk reinschreiben. Am 25 Tag des 60 jährigen Alters werden blonden Männern und dunkelhaarigen Frauen bei Vollmond die Ohren abgeschnitten. ( nicht ernstgemeintes Beispiel). Reine Willkür, ob achten Tag oder fünfundsiebzigsten oder 7000 Tag des Lebens eines Menschen - völlig unerheblich.

Ich finds ästhetischer, hygienischer und die Ohrmuschel sind nur ein paar Knorpel. Sorry, das geht nicht - und darf Religionsgemeinschaften in Deutschland nicth erlaubt werden.

Beispiel: Manche Religionsgemeinschaften lehnen Homosexuelle ab, weil dies mit Ihrem Glauben nicht vereinbar ist.

Ok Religionsgemeindschaft, wir als freier Staat zwingen dir diese Meinung nicht auf, aber du musst akzeptieren, dass es Homosexuelle gibt.

Und so muss es genauso für Minderjährige Kinder gelten.

Wir als Piraten können auf der einen Seite nicht Wahlrecht ab 16 fordern und dann Kindern im ersten Jahr Ihres Lebens die körperliche Unversehrtheit absprechen.

Die Aushebelung von Grundrechten auf der einen Seite (bei Religionsgemeinschaften) einerseits Beschneidung - Grundrecht der Kindes auf körperliche Unversehrtheit wird ausgehebelt, bzw, erlaubt.

Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass der Staat sich aus der Erziehung von Eltern herauszuhalten hat.

Auf der anderen Seite missbraucht der Staat seine Rolle indem er in die  Erziehung von Eltern versucht einzugreifen, indem er ihnen misstraut und in Schulen Untersuchungen durchführt, mit der Begründung das Kindeswohl zu resepektieren.

Nun ein Beispiel: Kann hier wirklich eine Vorteilnahme des Staates zugunste von Religionsgemeinschaften erfolgen , wenn auf der Seite

- der Religionsanhänger sein Kind beschneidet, also körperlich verletzt.
- und demjenigen, der seinem Kind eine Ohrfeige verpasst um es zu erziehen, bestraft ?

, das eine zu erlauben und das andere zu bestrafen.

Recht für alle Eltern auf Erziehung seiner Kinder versus Extrawurst für Religionsgemeinschaft a und b.

Beim Clash of Religions stellt sich doch die Frage:

Wer wird bevorzugt ?

Das Kind, dass seine körperliche Unversehrheit im Grundgesetz verankert sieht
oder

Die Eltern, die Ihre Religion ausleben wollen.

Meiner Ansicht nach leben wir in einem freien Land und die körperliche Unversehrtheit ist ein positives Schutzrecht.

Kinder sollten wenn Sie mündig sind, selbst entscheiden in welche Religionsgemeinschaft sie eintreten und ob sie überhaupt Mitglied einer solchen werden.

Das bedeutet für mich: Zwangspause für Religionsgemeinschaften minderjährige Kinder für Ihre Zwecke einzunehmen, in allen Belangen.

In Anlehnung daran:

Religionsunterricht raus aus den Schulen - Einflussnahme in staatlichen Institutionen erst ab Mündigkeit.

Diese Grenze müssen Religionsgemeinschaften in Deutschland respektieren.

Wenn religiöse Manipulation, dann nur privat und ohne Staat.

Man stellt sich nur mal vor, ein Beschnittener verklagt die Bundesrepublik, weil diese seine Rechte auf Körperliche Unversehrtheit im Kindesalter missachtet hat.

Fazit:

Körper vor Geist

Gruss

Gerri Healthpirat



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