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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012


Chronologisch Thread 
  • From: philipp <ein.pirat.namens.philipp AT gmail.com>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
  • Date: Sun, 15 Jul 2012 19:46:06 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

On 07/15/2012 06:25 PM, Ch. B. wrote:>
>> Es geht darum, Entscheidungen *im Sinne* des Kindes und nicht
>> *über* das Kind zu treffen.
>
> Das ist die schon angeführte Abwägung: Körperverletzung und nicht
> reversible Entfernung eines gesunden Körperteils vs. Ausgrenzung aus
> der soziokulturellen Gemeinschaft.

In allererster Linie ist ein Kind ein Mensch, dem wir Menschenrechte anerkennen. Teil einer kulturellen Gruppe *wird* es erst später.

(Und es wäre auch noch interessant für andere Diskussionen, wie es das wird, Stichwort: Indoktrination.)

IMO dürfen kulturelle Riten nicht das Menschenrecht brechen. Und genau deswegen überwiegt der Körperverletzungsaspekt dem vermeintlichen Ausgrenzungsaspekt.

Apropos Ausgrenzungsaspekt:

Würdest du sagen, dass, wenn wir hier Gewalt in der Ehe verbieten, wir sie hier bei bestimmten soziokulturellen Gruppen zulassen sollen?
(Oh wait a minute: http://goo.gl/bq6Hn -.- )

> Was bedeutet denn genau "im Sinne des Kindes",

Mit im Sinne des Kindes meine ich:

"Ich treffe Entscheidungen für das Kind, also muss ich mich fragen: Wenn ich das Kind wäre, und auf die Entscheidungsfindung zurück blicke, hätte ich dann genauso entschieden? Oder könnte es sein, dass es bestimmte Ansätze gar nicht vertritt und dementsprechend anmaßend wären und deswegen nicht Teil meiner Entscheidungsfindung sein dürfen?"

Und anmaßend wäre eben, dass sich das Kind als Teil irgendeiner soziokulturellen Gruppe ansehen wird.

> was hat mehr negative Folgen (und potentielle Risiken) für das Kind?

Welche Folgen und Risiken meinst du hier? Gerade was den soziokulturellen Aspekt bei Verbot religiös motivierten Beschneidung an unmündigen Personen vorsieht?

> Wer stellt sich hin und entscheidet das für den noch unmündigen Säugling?

Die Eltern im Rahmen der Gesetzeslage. Die Gesetzeslage inkludiert das Konzept der Menschenrechte.

Und BTW:

In einer perfekten Welt müsste es egal sein, wer für das Kind entscheidet, da sich die Entscheidungen eigentlich von selbst aufzwingen: Das Kind hat Bedürfnisse, denen der Sorgepflichstragende nachkommen muss. Der Sorgepflichtstragende hat aber nicht die Pflicht, dem Kinde seine Vorstellungen vom Leben aufzuzwingen, sondern allemal nahezubringen, zu empfehlen.
Wie das Kind als Erwachsener leben möchte, sollte ihm überlassen bleiben.




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