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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012


Chronologisch Thread 
  • From: "Martin E. Waelsch" <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Öffentliche Positionierung der Piraten in der Beschneidungsdebatte vom Juli 13, 2012
  • Date: Sun, 15 Jul 2012 15:49:49 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Es ist in der Tat kompliziert:
Die religiöse wertegemeinschaft entscheidet, dass ein Säugling oder ein
zwölfjähriger dieser wertegemeinschaft nicht verlustig gehen soll, also wird
es durch körperliche Veränderung schon mal eingeschrieben.

Das bedeutet, dass sich das Individuum im mündigen alter nach erfolgter
religiösen Erziehung schwer über sein Glaubensbekenntnis entscheiden kann,
weil er sich für oder gegen entscheiden soll, was die Eltern im guten Glauben
vorentschieden haben.

Der Betroffene ist im Konflikt verfangen.



Dr. med. M. E. Waelsch
über iPhon





Am 15.07.2012 um 14:02 schrieb "Dr. A. Cavicchioli" <cavicchioli AT t-online.de>:

> Hallo Andreas,
>
> ich muss Dir leider Widersprechen. Ich teile diese Meinung nicht. Es werden
> tatsächlich Äpfel mit Birnen vermischt. Wir haben einen Rechtsstaat. Die
> Judikative hat eine Trennline gezogen zwische medizinisch notwendig und
> religiös veranlasst. Das Argument, wie von mhereren hier eingebracht, dass
> bei einem Verbieten woanders gegangen wird, ist nicht stichhaltig, denn
> dieses Argument gilt für jede Straftat. Jeder kann sich gegen geltendes
> Recht verhalten, das werden wir nie verhindern können.
>
> Da ich nicht nur einmal traumatisierte muslimische Jungs behandelt habe,
> nach fehlgegange religiöse Beschneidungen durch muslimische und sonstige
> Urologen, halte ich diese klare Aussage des Gerichts für richtig und
> überfällig.
>
> Tatsächlich müssen wir uns nach meiner Meinung Gedanken machen, inwieweit
> religiöse oder kulturelle Freiheit als höher bewerten wollen, als unsere
> Verfassung. Ich bin strikt dagegen. Die Vorhaut ist nur ein Symbol für
> weitreichende Verstümmelungen an Menschen und Tötung bei Nichtbefolgen von
> kulturellen oder religiösen Vorgaben.
>
> Übrigens, wird ein Arzt, der nicht aus medizinischen Gründen eine Vorhaut
> entfernt, und dies wird bekannt, berufs- und sozialrechtlich zur
> Verwantwortung gezogen
>
> Insofern kein Sommerloch, zumal morgen bei mir wieder Praxis ist.
>
> Ciaociao
> Alessandro
>
> Am 15.07.2012 13:33, schrieb Dr. Andreas Forster:
>> Danke!!!
>> Andreas
>>
>> Am 14.07.2012 20:29, schrieb Ch. B.:
>>> Hallo!
>>>
>>> ich habe folgenden Text ins Pad gestellt und würde um Kommentierung und
>>> ggf. Ergänzung bitten:
>>>
>>>
>>> Ich bin ebenfalls gegen eine Positionierung der Piraten zu diesem Thema.
>>> Das ganze ist eine Scheindebatte, die sich aus Unkenntnis der Praxis und
>>> der juristischen Lage bzw. deren falscher Darstellung in den Medien
>>> ergibt.
>>> Zunächst zur bisherigen Praxis der Beschneidung durch Ärzte in
>>> Deutschland:
>>> Es wird immer eine medizinische Indikation für eine Circumcision
>>> (Vorhautbeschneidung) gestellt, in der Regel lautet sie Phimose
>>> (Vorhautverengung). Die Diagnose wird durch einen Urologen gestellt. Eine
>>> nachträgliche Überprüfung ist nicht möglich, da das entfernte Vorhautteil
>>> in der Regel weggeworfen wird. Die Krankenkassen akzeptiere




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